Nach monatelanger Diskussion über Ideen und Pläne verschiedener Investoren hat der Gemeinderat Kürnach dem Bauantrag für die Wohnbebauung auf dem 3600 Quadratmeter großen ehemaligen Edeka-Gelände in der Semmelstraße zugestimmt. Die Barth Wohnbau GmbH, vertreten durch Manuel Barth aus Kürnach, plant dort drei Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohneinheiten, sowie ein weiteres Gebäude mit vier Wohnungen beziehungsweise einer Arztpraxis und zwei Wohnungen.
Gefährliche Kurve wird entschärft
Im Zuge der Bauarbeiten wird die Zufahrt zu Biohof, Geschäftsbetrieben und Wohnhäusern im Wiesenweg in Richtung Ortsmitte verlegt und hinter dem vorderen Haus (mit der Arztpraxis) vorbei über das Gelände geführt. Von dieser Straße zweigt die private Zufahrt zu den Stellplätzen und Garagen der hinteren drei Häuser ab. Die Verlegung der Straße, so Bürgermeister Thomas Eberth (CSU), entschärfe die bisher gefährliche und schwer einsehbare Kurvensituation an dieser Stelle.
Da das Gelände Richtung Bachlauf der Kürnach abfällt, sind die drei hinteren Häuser treppenartig abgestuft, das hinterste steht längs, ebenso wie das Gebäude an der Semmelstraße, die beiden anderen quer zur Semmelstraße.
In der Gestaltung, erläuterte der Architekt Gerd Graf dem Gemeinderat in einer vorangegangenen Sitzung, folge man der Grundidee, die im Altort vorhandene Struktur aufzunehmen und fortzuführen. Besonders gefiel den Ratsmitgliedern, dass zwischen den Häusern viel Raum bleibt für örtliches Grün, außerdem entstehen – bei 15 Garagenplätzen und 28 Stellplätzen – zwölf Parkplätze mehr als nötig.
Die Zwei- beziehungsweise Dreizimmerwohnungen sind zwischen 70 und 80 Quadratmeter groß und können, auf Wunsch, zusammengeschaltet werden. Alle sind sie barrierefrei zugänglich und teilweise komplett behindertengerecht ausgebaut.
Keine Angst vor Hochwasser
Wenig Sorgen muss sich Kürnach um die Hochwassergefahr machen. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer statistischen Berechnung der Auktor Ingenieur GmbH. Diese war beauftragt, das Ende der 1980er Jahre ohne Datenerhebung festgelegte Überschwemmungsgebiet des Heilige-Wiese-Grabens sowie die Hochwasserlinien der Kürnach zu überprüfen. Sina Schmelz befasste sich – für die Gemeinde kostengünstig – in ihrer Masterarbeit mit diesem Thema und erläuterte dem Gemeinderat die Ergebnisse.
Die bereits getroffenen Festsetzungen seien geeignet, die Wassermengen eines sogenannten hundertjährigen Hochwassers aufzunehmen. Die Ingenieurin schlug lediglich drei Verbesserungen vor: Zum einen riet sie der Kommune das Regenrückhaltebecken um 1500 Kubikmeter zu vergrößern und im Oberlauf der Kürnach eine zusätzliche Retentionsfläche zu schaffen.