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WÜRZBURG
Standpunkt: Probleme an der Kürnach angehen
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 27.01.2017 03:42 Uhr

Egal ob die Stadt den Biber aus Absicht vertreiben wollte, oder ob sein Bauwerk in der Kürnach aus Dummheit entfernt wurde: Das Zeichen nach außen ist fatal. Warum sollen Bürger etwas für den Umweltschutz tun, wenn sich nicht einmal ihre Kommune an die Vorgaben des Naturschutzgesetzes hält?

Auch Landwirte oder Obstgartenbesitzer freuen sich nicht, wenn ein Biber ihre Felder unter Wasser setzt oder Bäume fällt. Seine Bautätigkeit macht in unserer Kulturlandschaft manchmal Probleme. Aber weil diese Tätigkeit ökologisch wertvolle Biotope schafft und das einst ausgerottete Tier heute wieder willkommen ist, müssen Privatleute mit dem Biber leben – wer ihn auf eigene Faust vertreiben will, muss mit einer Strafe rechnen.

Freilich gäbe es weniger „Problem-Biber“, wenn die Landwirte nicht jeden Meter Uferrand nutzen würden. Genauso würde ein Damm in der Kürnach den Entwässerungsbetrieb weniger stören, wenn der Bach kein Vorfluter wäre, der bei Regen Abwasser in den Main transportiert.

Den Biber zu vertreiben und vielleicht darauf zu bauen, dass er in den Landkreis flüchtet, kann nicht die Lösung sein. Stattdessen sollte sich die Stadt über sein Auftauchen freuen und als Ansporn nehmen, die Probleme an der Kürnach anzugehen.

 
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