Noch ketten sich in Thüngersheim keine Menschen an Bäume. Noch demonstriert hier niemand gegen den bevorstehenden Kahlschlag der Natur. Thüngersheim ist noch kein zweiter Hambacher Forst. Er kann aber schnell zu einem werden, denn es gibt durchaus Parallelen.
Wie im Hambacher Forst sollen auch in Thüngersheim Waldflächen gerodet werden, um Bodenschätze zu fördern. In Hambach ist es die Braunkohle, in Thüngersheim der Muschelkalk. In beiden Fällen soll wertvolle Natur geopfert werden, um den Interessen von Unternehmen gerecht zu werden. Und das in einer Zeit, wo der Schutz des Klimas wichtiger ist als mehr denn je.
Die Rodung des Waldes in Thüngersheim wurde vor knapp zehn Jahren genehmigt. Das muss nicht heißen, dass sie heute noch zu vertreten ist. Denn heute sind wir zehn Jahre weiter. Und dürfen nicht die gleichen Fehler machen wie damals. Auch das ist eine Lehre aus Hambach.
Das Beispiel Hambacher Forst hat gezeigt, dass Demonstrationen und Gerichte Genehmigungen außer Kraft setzen können. Die Gesellschaft ist in der Lage dazu, auf der Seite der Natur zu stehen. Jetzt liegt es an der Naturschutzbehörde. Sie muss zeigen, auf welcher Seite sie eigentlich steht: Auf der Seite der Natur oder an der Seite der Unternehmen.
Nachdem ja gestern erst der Weltklimarat auf die Negativauswirkungen einer 2 statt einer 1,5 Temperaturerhöhung hingewiesen hat, sollten auch die verantwortlichen Behörden und Entscheidungsgremien den damals gefassten Entschluß nochmal überdenken.
Vergaßen sie nicht den Zusatz: .....und der Verbraucher!