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Standpunkt: Die höheren ÖPNV-Preise sind zu verkraften
Bus- und Straba-Fahren soll teurer werden. Das ist ärgerlich, aber wegen der Kosten offenbar notwendig. Dafür können die Kunden allerdings auch etwas erwarten.
Die ÖPNV-Anbieter müssen stärker als bisher an einem attraktiveren Angebot arbeiten, damit die Preiserhöhung akzeptiert wird.
Foto: Obermeier | Die ÖPNV-Anbieter müssen stärker als bisher an einem attraktiveren Angebot arbeiten, damit die Preiserhöhung akzeptiert wird.
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 19.05.2019 02:11 Uhr

Eins vorweg. Preiserhöhungen kann kein Kunde gebrauchen – ein Leser beklagt sogar einen "Erhöhungsautomatismus". Hierzu wäre anzumerken, dass die ÖPNV-Anbieter im   Verkehrsunternehmensverbund Mainfranken (VVM) dem Fahrgast nicht aus Gewinnstreben tiefer in die Tasche greifen wollen. Allein bei der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) fuhren die Busse- und Strabas 2017 (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor) fast 16 Millionen Euro  Defizit ein.

Und die Gründe für die geplante Erhöhung wie gestiegene Kosten für den Bus-Diesel und den Straba-Strom sowie die Mitarbeiter-Löhne sind nachvollziehbar. Auch wenn jeder von uns den Klimaschutz will, Fahrer von Bus und Straßenbahn sollten ordentlich bezahlt werden.             

Was die Fahrpreise angeht: Die 1,60 Euro mehr für eine Monatskarte, das kostet in etwa ein Liter Sprit, sind ärgerlich, müssten aber verkraftbar sein.       

Fraglich ist zudem, ob allein günstigere Tarife den ÖPNV merklich voranbringen. Wer wirklich was für die Umwelt tun will, macht das wertschätzend, bewusst und bekommt es nicht zum  Nulltarif. Das wissen Käufer von E-Autos genauso wie die Konsumenten von Bio-Fleisch.        

Das bedeutet allerdings keinen Freifahrschein für den angeprangerten "Erhöhungsautomatismus". Die ÖPNV-Anbieter müssen stärker als bisher an einem attraktiveren Angebot arbeiten: vor allem mit neuen und nutzerfreundlichen Anbindungen und  Fahrzeit-Taktungen. Spätestens dann zahlt dafür wohl jeder ohne Murren 1,60 Euro mehr im Monat.            

 
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  • peter.lelowski@web.de
    Erst kommt das bessere Angebot und dann die höheren Tarife. Viertelstundentakt im StraBa-Netz geht einfach nicht! So lange die zentrale Umsteigehaltestelle im Fahrplan so bedient wird, daß der Anschluß gerade wegfährt wenn man mit seiner Bahn ankommt wird man immer die Preise erhöhen müssen weil die Kundschaft zunehmend weg bleibt.
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    Das ist aber nicht der Fall - zumindest laut Statistik.
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  • info@softrie.de
    Da ich ohnehin jetzt schon hier mal die Meinung rauslasse, möchte ich mal erklärt bekommen, wie Sie als - ich nenne es mal - WVV-Sprecher tatsächlich so einen Unsinn wie eAutos unterstützen können. Klar, das mag toll sein. Kann sich nur keiner leisten und wie soll das in Grombühl funktionieren? Da gibts für alle nur wechselnde Parkplätze jeden Tag. Lassen Sie uns einen Kabeltrommel-Firma gründen, wenn Sie wirklich daran glauben. Ich bin ja auch für alternative Antriebswege, aber wirtschaftliche Schnapsideen werden hier in der Main-Post gefeiert, als wäre das der Weg aus der Misere. Aber wer bin ich schon? Ich glaube kaum, dass dieser rot-grüne Irrweg (übrigens genauso wie die schwarze Sturheit) eine Lösung ist. Aber mir kann das ja eigentlich egal sein, ich verdiene viel Geld und lebe in einem besseren Stadtteil ohne Autos vor der Tür. Warum ich dennoch so viel Energie investiere? Weil ich nämlich weiß, wie es dem Subproletariat geht. Ich mach nicht die Augen zu.
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  • info@softrie.de
    Entschuldigen Sie Herr Welsch, aber Ihre Argumentation ist dumm und naiv. Aus dem Beteiligungsbericht der Stadt Würzburg lese ich noch andere Zahlen: Parküberwachung 800.000€ Gewinn vor Steuern. Nach ihrer Argumentation sollten wir die Parkgebühren senken. Die Bäder machen Verlust, Neubau des Nautilands stoppen und endlich mal die familienfreundliche Preise rausdrehen, dass jeder das zahlen muss, was ein männlicher Single begleichen muss. Die WVV, die über Umwege 100% an der WSB hält, hat im Übrigen 15 Mio Gewinn erwirtschaftet, während die Tochter mit dem ungebliebten Kind 15 Mio Verlust machte. Vielleicht haben Sie diesen Unsinn hier nur verzapft, weil Sie es beruflich machen müssen. Aber vielleicht glauben Sie auch, dass Sie wirklich dieser Meinung sind. Dann darf ich aber auch Hinterfragen, ob sie auf dem Holzweg sind. Denn der Bericht zeigt nämlich auch, dass der Kunde mehr zahlen muss als er über Lohnerhöhungen bekommt (vier Prozent in einem Jahr!).
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  • rid.cully
    Und die, die sich keine Biofleisch und Elektroauto leisten können, weil sie die hohen Einkommen der Biofleischesser und Elektrofahrer finanzieren müssen, die sind die Bösen. Naja, immer schön arrogant in der Blase bleiben ...
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