Unabhängig davon, wie die Justiz letztlich über die Verfehlungen urteilt, die der Abgeordnete Günther Felbinger eingeräumt hat, zeigt der Fall, dass Politiker der Freien Wähler auch nicht besser sind als die Vertreter klassischer Parteien. Machtspiele, Filz und Selbstbedienungsmentalität – die gibt es hier wie dort. Für moralische Überheblichkeit ist deshalb kein Platz.
Die Bezirksversammlung der Freien Wähler offenbarte viele Mängel bei Organisation und Controlling. Hinzu kommt die unsägliche Aufteilung der Aktivitäten in eine locker-lose Verbandsebene und eine Vereinigung, die gemäß dem Parteiengesetz die Teilnahme an Landtags-, Bundestags- und Europawahlen organisiert. Eine Struktur, die selbst für Insider nur schwer nachzuvollziehen ist, die Tür und Tor für Tricksereien öffnet.
Ein Änderung ist hier dringend angesagt. Die Freien Wähler sind nämlich längst eine ganz normale Partei. Sie müssen es sich nur endlich auch eingestehen.
Ihren "Standpunkt" über die Freien Wähler finde ich hervorragend: Sie haben damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe von den "Freien Wähler" oft genug hören müssen, dass sie keine Partei seien und dass es keine Mitgliedschaft gäbe. Aber was lese ich vor einiger Zeit in der Main-Post: Es wurden Mitglieder der FW für langjährige Mitgliedschaft geehrt! Irgendwie fühlt man sich da von den Freien Wählern für dumm verkauft. Sie wollen den Wählerinnen und Wählern glauben machen, dass sie etwas Besonderes sind, dabei sind sie eine Partei wie jede andere.
Übrigens ich war so frei und bin mit Überzeugung vor 36 Jahren in die SPD eingetreten! Denn Parteien sind für eine funktionierende Demokratie unerlässlich.
Freundliche Grüße
Ingrid Wolf
Georg-Heppel-Str. 31
97218 Gerbrunn