Bei den umfassenden Sanierungen der nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegenden Schwimmbäder in Baldersheim und Gelchsheim hat der Auber Ortsteil eindeutig das bessere Händchen gehabt: Die im Vorjahr in Angriff genommenen Umbaumaßnahmen gehen – nicht zuletzt durch den Einsatz von freiwilligen Bauhelfern – voran.

Anders in Gelchsheim: Hier sollten, nach den Versprechungen von Bürgermeister Hermann Geßner, die Bürger bereits im Mai dieses Jahres baden gehen.

Die einzigen, die baden gegangen sind, sind das Ortsoberhaupt und sein Gemeinderat. Die Auftragsvergabe an zwei Planungsbüros ist ebenso ins Wasser gefallen, wie der Beginn der Sanierungsarbeiten im Frühjahr dieses Jahres.

Was die Laune der Gelchsheimer Bürger allerdings am meisten verdorben hat, ist die Juni-Ausgabe des amtlichen Mitteilungsblattes. Zum Sachstand im Schwimmbad steht dort lediglich der lapidare Satz: „In der Schwimmbad-Saison 2015 muss das Freibad Gelchsheim wegen einer Komplettsanierung geschlossen bleiben“.

Die Erklärungen des Bürgermeisters, dass Personalangelegenheiten und Verträge nur im nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung besprochen werden dürfen, ist genauso fadenscheinig, wie der immer wieder zu hörende Hinweis, dass von Seiten der Gemeinde alles getan worden ist, um die Fördergelder in Höhe von 250 000 Euro nicht in den Sand zu setzen.

Heißt es aber nicht auch für die Gemeinde: „Zeit ist Geld“? Gut – das Geld ist zugesagt und Zeit gelassen hat sich das Gremium auch genug. Aber jetzt, zehn Monate nach der Schließung des Bades im Vorjahr scheint es mit dem neuen Segnitzer Planer Max Hoos vorwärts zu gehen.

Nach zwei Reinfällen mit Planungsbüros, die nicht gerade um die Ecke, sondern in Kulmbach und im fernen München ansässig sind, dürfte für das Ratsgremium der Spruch Gültigkeit haben: „Warum denn in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah.“