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WÜRZBURG
Städtepartnerschaft Würzburg-Suhl: „Wir waren der Zeit voraus“
20 Jahre ist es in diesem Herbst her, dass Würzburg und das damals in der DDR gelegene Suhl ihre Städtepartnerschaft besiegelt haben. Anlässlich dieses Jubiläums haben sich rund 100 Bürger und Politiker zu einem Festakt im Ratssaal versammelt.
Drei ehemalige oder amtierende Amtskollegen aus der Partnerstadt Suhl konnte Oberbürgermeister Georg Rosenthal (Mitte mit Ehefrau Hanna) beim Festakt im Ratssaal begrüßen: Joachim Kunze (rechts) mit Ehefrau Gerta (links), Martin Kummer (im Hintergrund rechts) mit Ehefrau Regine und Jens Triebel (sechster von rechts) mit Ehefrau Ulrike. Zweiter von links: Bernd Höland vom Freundeskreis Würzburg-Suhl.
Foto: FOTO THOMAS OBERMEIER | Drei ehemalige oder amtierende Amtskollegen aus der Partnerstadt Suhl konnte Oberbürgermeister Georg Rosenthal (Mitte mit Ehefrau Hanna) beim Festakt im Ratssaal begrüßen: Joachim Kunze (rechts) mit Ehefrau Gerta ...
Von unserem Mitarbeiter Wolfgang Bankl
 |  aktualisiert: 14.09.2008 17:27 Uhr

„Schon frühzeitig hatte es auf Würzburger Seite das Interesse an einer Partnerschaft mit einer Stadt in der damaligen DDR gegeben,“ rief Oberbürgermeister Georg Rosenthal in seiner Ansprache in Erinnerung. Sowohl der damalige Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bötsch als auch der damalige Oberbürgermeister Klaus Zeitler hätten sich bereits Mitte der achtziger Jahre intensiv um eine Partnerstadt in der DDR bemüht. Doch erst nach einer ganzen Reihe von Anfragen sei Suhl als Partnerstadt vorgeschlagen worden.

Wie der Kontakt zustande kam, berichtete Bötsch, der damals Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war, in seiner Festrede. Anlässlich des Besuchs Erich Honecker bei Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn im September 1987 habe er dessen Kanzleramtsminister Wolfgang Schäuble gebeten, den DDR-Staats- und Parteichef wegen Würzburgs Partnerschafts-Wünschen anzusprechen.

Schäuble kam dieser Bitte nach und rief daraufhin Bötsch zurück: „Wie wär's mit Suhl?“ Bötsch antwortete: „Suhl ist gut.“ Am 22. September 1988 war es dann schließlich soweit: Die beiden Oberbürgermeister Zeitler und Kunze unterzeichneten die 34. innerdeutsche Städtepartnerschaft im südthüringischen Suhl, am 15. November folgte schließlich die Unterzeichnung in Würzburg. Ein Jahr später, im Herbst 1989, „veränderten sich die politischen Bedingungen der Partnerschaft grundlegend, nicht aber die zu diesem Zeitpunkt bereits gereifte Freundschaft“, so der OB. Von nun an habe die Zusammenarbeit vereinfacht und die Partnerschaft noch stärker gepflegt werden können. „Wir waren der Zeit ein Stück voraus“, betonte der Suhler Oberbürgermeister Jens Triebel mit Blick auf den Mauerfall.

Heute, 20 Jahre danach, können die beiden Partnerstädte nach Rosenthals Worten „auf eine Partnerschaft zurückblicken, die sowohl zwei Jahrzehnte als auch große nationale Schwierigkeiten und Veränderungen überdauert hat“. Die innerdeutsche Städtepartnerschaft ist nach Ansicht Triebels keineswegs überholt: „Sie hat ihre Berechtigung, und sie gehört ausgebaut.“

Große Anerkennung von allen Seiten gab es für das langjährige Engagement des Vorsitzenden des Freundeskreises Würzburg-Suhl, Bernd Höland. Dieser überreichte den Ehrenpreis der beiden Partnerstädte an die Kneipp-Werke Würzburg, deren Geschäftsführung durch Dieter von der Kall vertreten war, für deren nachhaltige finanzielle Unterstützung des ersten deutsch-deutschen Vereins. Die musikalische Gestaltung des Festakts übernahm das Jugendkammerorchester Suhl.

Einen Ehrenpreis für die Kneipp-Werke nahm Dieter von der Kall (rechts) von Bernd Höland entgegen.THOMAS OBERMEIER
Foto: FOTO | Einen Ehrenpreis für die Kneipp-Werke nahm Dieter von der Kall (rechts) von Bernd Höland entgegen.THOMAS OBERMEIER
 
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