Nach fast genau einem Jahr, befasste sich der Röttinger Stadtrat erstmals wieder mit der Erschließung eines neuen Baugebiets. Bereits vor elf Monaten war man sich über die Dringlichkeit im Klaren, gibt es doch nur noch fünf freie Bauplätze, von denen drei reserviert sind und kurz vor einem Kaufabschluss stehen. Weitere zehn Plätze befinden sich in Privatbesitz und stehen der Gemeinde nicht zur Verfügung, da für diese keine Verpflichtungen zum Bebauen besteht.
Bei der Sitzung am 16. Dezember 2019 konnte man sich für keine der drei vorgelegten Varianten am Kapellenberg entscheiden, waren für alle die Erschließungskosten doch etwas zu hoch. Neben den reinen Erschließungskosten von über einer Million Euro steht doch eine Druckerhöhungsanlage fürs Wasser und ein Regenauffangbecken mit zusammen rund 850 000 Euro an. Hauptstreitpunkt der Diskussion war eine Ringstraße mit der Erschließung eines vorhandenen Feldwegs oder eine Sackgasse mit einem Wendehammer am Straßenende.
Kapellenberg wird favorisiert
Bei der jüngsten Sitzung wägte das Gremium zunächst einmal ab, ob dieser Standort oder ein neues Gebiet am Auber Berg in Verlängerung von Lindenweg und Ahornweg in Betracht kommen soll. Relativ schnell waren sich die Räte einig, den Kappellenberg mit seinen rund 25 Bauplätzen zu favorisieren.
Für Bürgermeister Hermann Gabel lebt eine Gemeinde nur mit Bauland weiter und es gibt wie bisher zu 70 Euro, keine billigen Bauplätze mehr. Erich Mitnacht hob die Qualität der Bauplätze mit wunderschöner Aussicht ins Taubertal hervor. Josef Geßner verwies auf die Dringlichkeit und meinte, dass man am Kapellenberg am weitesten fortgeschritten sei und keine weitere Zeit zu verlieren wäre.
Hauptdiskussionspunkt der anschließenden Beratung war erneut der Zuschnitt des Gebiets. Das geplante Baugebiet befand sich bisher im Landschafts- und Vogelschutzgebiet und wurde vor zwei Jahren eigens herausgenommen, gibt es in Röttingen doch wenig Alternativen. Streitpunkt in der jüngsten Sitzung war eine vorhandene Hecke entlang des vorhandenen Feldwegs. Hier war man sich nicht einig, ob diese mit in die einzelnen Grundstücke aufgenommen werden kann oder ob die Hecke Bestandsschutz hat. Diese Frage soll nun vom Kitzinger Fachplanungsbüro Arc.Grün geklärt und bei der nächsten Sitzung erörtert werden. Zu den nächsten dringlichen Schritten gehört ein Aufstellungsbeschluss und der verbundene Grundstückserwerb.
Sanierung der Alten Schule bis Februar abgeschlossen
Es ist zwar ein "Vorzeigeprojekt" der Regierung von Unterfranken, doch in den vergangenen zwölf Monaten ist es sehr ruhig um die Taubergasse 4 geworden. Hier wurde mit öffentlicher Förderung das ehemalige Biebelmann-Anwesen im Ortskern abgerissen, um neuen Wohnraum zu schaffen. Mit 11:1 Stimmen wird nun das Quartier für einen Investor ausgeschrieben.
Nach Worten von Rathauschef Gabel könne dies dadurch kompakter als durch die Röttinger Städtebau GmbH erfolgen. "Wir vergeben uns nichts", meinte Albrecht Haag zu diesem Beschluss, der für einen möglichen Investor ein Zeitfester bis Ende April 2021 hat und der nach Vorgaben des bereits durchgeführten Architektenwettbewerbs planen muss.
Nach Mitteilung von Bürgermeister Gabel soll die Sanierung der Alten Schule bis Ende Februar 2021 abgeschlossen sein. Die Anlieger der Teilsanierung der Untergasse sollen mit in die Planungen einbezogen werden und daher in Kürze Pläne dazu erhalten. Da die Angebote für eine Ersatzbeschaffung von Hydraulikschläuchen für die Freiwillige Feuerwehr nicht vergleichbar sind, soll die Verwaltung mit dem örtlichen Feuerwehrkommandanten dies abklären und das günstigste Angebot ermitteln.