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Stadtrat Aub sucht Bauherren für die Sanierung der Kläranlage
Die Auber Kläranlage soll saniert werden.
Foto: Alfred Gehring | Die Auber Kläranlage soll saniert werden.
Alfred Gehring
 |  aktualisiert: 14.04.2025 02:33 Uhr

Die Modernisierung der Auber Kläranlage wirft ihre Schatten voraus. Nachdem der angedachte Anschluss an den Abwasserzweckverband Ochsenfurt nicht verwirklicht werden kann, muss die Stadt Aub ihre eigene Kläranlage sanieren. Die Kosten dafür werden sich auf mindestens 4,5 Millionen Euro belaufen, erläuterte Bürgermeister Roman Menth dem Stadtrat in der jüngsten Sitzung.

Bis vergangenen Herbst ließ die Stadt untersuchen, ob es kostengünstiger sei, die eigene Kläranlage zu sanieren oder den Anschluss an den Abwasserzweckverband Ochsenfurt (AVO) zu suchen. Schließlich waren die Bedingungen, die der AVO stellte, für die Stadt zu hoch. Die Unsicherheit, ob man überhaupt aufgenommen würde, zu groß, sodass die Entscheidung für die eigene Kläranlage gefallen war.

Zwar hat das Wasserwirtschaftsamt die Betriebsgenehmigung bis 2026 verlängert, doch im Auber Rathaus ist man sich sicher, dass die Behörde dann erkennen will, dass sich die Stadt der Abwasserproblematik annimmt und die Sanierung der Anlage in die Wege leitet.

Das Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Aub (VG), das mit lediglich zwei Personen besetzt ist, sieht sich nicht in der Lage, die Sanierung der Kläranlage zu betreuen. Bei der Höhe der geschätzten Kosten sind sowohl die Planungs-, als auch die Bauleistungen europaweit auszuschreiben – ein langwieriger und überaus bürokratischer Vorgang, wie Judith Dörfler, die Kämmerin der VG, ausführte.

Da die Stadt nicht ausreichend finanzielle Reserven hat, müsste die Baumaßnahme kreditfinanziert werden. Dazu käme noch die Sanierung des Kanalnetzes und der Mischwasserbehandlung. Dafür sind die Kosten derzeit noch gar nicht absehbar. Zu entscheiden ist nach ihren Worten ebenso, ob die Kosten in vollem Umfang über die Kanalgebühren auf die Nutzerinnen und Nutzer umgelegt werden. Das würde die Gebühren für viele Jahre in ungeahnte Höhen treiben. Alternativ könnten Ergänzungsbeiträge erhoben werden.

Dörfler schlug vor, die Maßnahme an einen Bauherren, ein Fachbüro, zu übertragen und dieses mit der Sanierung und deren Abwicklung einschließlich der Finanzplanung zu beauftragen. Damit würde man Fachleute ins Boot holen, die mit solchen Dingen Erfahrung haben. Dieses Vorgehen müsste aber ebenfalls genehmigt und europaweit ausgeschrieben werden.

Die Kosten der Sanierung werden sich laut Bürgermeister auf mindestens 4,5 Millionen Euro belaufen.
Foto: Alfred Gehring | Die Kosten der Sanierung werden sich laut Bürgermeister auf mindestens 4,5 Millionen Euro belaufen.

Theo Theuerkaufer äußerte Bedenken, man könnte schlimmstenfalls mit einem ausländischen Büro zusammenarbeiten müssen, das "nicht einmal richtig schreiben kann". Aus dem Ratsgremium wurde vorgeschlagen, auf mögliche Zuschüsse zu verzichten und die Planung wie die Baubetreuung freihändig zu vergeben. Der Bürgermeister teilte zwar Theuerkaufers Befürchtung, sah aber keine Möglichkeit, die Ausschreibung zu umgehen.

Die neuen Förderrichtlinien seien ohnehin noch nicht einmal bekannt. Nach den alten Richtlinien lag die Förderobergrenze bei 430.000 Euro und es sei nicht zu erwarten, dass die neue Förderung großzügiger ausfallen werde. Von einem Bauherren verspreche man sich aber bessere Möglichkeiten der Finanzierung und der Verhandlung mit ausführenden Baufirmen.

Einstimmig beschloss der Stadtrat schließlich, einen Bauherren für die Projektbegleitung wie auch für die Finanzierung zu suchen. Mit der Sanierung hofft man, bis zum Jahr 2027 beginnen zu können. Dies spiegelt sich auch in der Investitionsplanung der Stadt wieder. Dort sind für die Jahre 2027 und 2028 jeweils 1,5 Millionen Euro vorgesehen.

Teurer wird es für die Bürgerinnen und Bürger aber auch beim Wasserbezug. Zum einen hat die Fernwasserversorgung Franken bereits angekündigt, dass der Wasserpreis von 1,45 Euro aktuell auf künftig 1,70 Euro steigt. Zudem hat die Stadt die vereinbarte Wasserbezugsmenge aus dem Vertrag von 1999 wiederholt überzogen. Der Wasserversorger stellte deshalb Strafgebühren in Rechnung.

 
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