Auf ein Problem, das viele Vereine in den Stadtteilen drücke, wollte im Rahmen der Haushaltberatungen ein Antrag der CSU-Fraktion aufmerksam machen. Die Ratsmitglieder hatten beantragt, dass die Stadt Würzburg künftig die Kosten für die Aufstellung der Maibäume in den Stadtteilen übernehmen möge. Wie Rainer Schott für die Antragsteller ausführte, müssten mittlerweile nicht nur alle an der Aktion Beteiligten schriftlich nachweisen, dass sie unfallversichert seien; die Maibäume dürften aufgrund neuer Regelungen seit einigen Jahren auch nicht mehr von Hand aufgestellt werden. Dies mache den Einsatz teurer Kranwagen notwendig.
Er bezifferte die Kosten für Auf- und Abbau eines Baumes auf rund 600 Euro. Das übersteige aber in vielen Fällen das Budget der Vereine, sodass zu befürchten sei, dass bald nur noch wenige Maibäume in den Stadtteilen zu sehen sein würden. Josef Hoffmann von der FWG bezweifelte diese Rechnung. So teuer sei alleine der Aufbau, wenn man pro Stunde für den dafür notwendigen Kranwagen 180 Euro veranschlage, meinte er.
Gartenamt stellt in vielen Stadtteilen den Baum auf
Erstaunt erfuhr Schott von Christiane Kerner (parteilos) vom Heuchelhof, dass dort der Baum vom städtischen Gartenamt aufgestellt wurde und dies wohl auch in vielen anderen Stadtteilen der Fall sei. Laut Pressemitteilung von diesem Frühjahr hatte das Gartenamt der Stadt die Bäume auf dem Marktplatz, an der Marienkapelle, in Grombühl am Felix-Fechenbach-Haus, auf dem Place de Caen am Heuchelhof sowie in der Sanderau und der Zellerau, in Lengfeld, Rottenbauer, Oberdürrbach und Unterdürrbach aufgestellt. Im Verwaltungshaushalt für 2019 waren dafür ebenso wie schon 2018 1000 Euro veranschlagt worden, abgerufen wurden laut Haushaltsunterlagen im Jahr 2018 rund 2150 Euro, das Haushaltsjahr 2019 ist noch nicht abgeschlossen.
Auf Vorschlag von Oberbürgermeister Christian Schuchardt wurde deshalb für Vereine, die den Baum noch selbst aufstellen, ein Betrag von 3000 Euro im Haushalt für das kommende Jahr vorgesehen. Damit konnten sich die Stadträte anfreunden und stimmten zunächst zu.
Im weiteren Verlauf der Beratungen entschieden sich die Stadträte dann jedoch, eine neue Haushaltsstelle für Brauchtumspflege einzurichten: Aus diesem Topf von 5000 Euro sollen dann nicht nur die Maibäume bezahlt werden, sondern auch ein Zuschuss an den Heimat- und Volkstrachtenverein 1903 Würzburg.