Auch Fragen der Finanzierung – es geht um rund neun Millionen, die die Stadt derzeit nicht hat – waren kein Thema.
Dafür zeigte Architekt Christian Brückner, dessen Büro mit den Vorplanungen beauftragt ist, wie eine umgebaute Frankenhalle einmal aussehen könnte.
Dass das Büro Brückner mit den Vorplanungen befasst ist, ist kein Zufall. Die beiden Architekten Peter und Christian Brückner entwarfen den Kulturspeicher und waren auch für die Umgestaltung des Heizkraftwerks und den Bau der Hafentrepppe verantwortlich.
Sie kennen sich also bestens aus auf der Kulturmeile Alter Hafen. So verwundert es nicht, dass der von ihnen geplante Vorbau vor der Frankenhalle mit dem Eingangsportal zum gegenüberliegenden Museumsgebäude korrespondiert.
Die eigentliche Frankenhalle – Brückner: „Für einen Architekten unglaublich begeisternd und grandios“ – will der Architekt in ihrer Grundstruktur erhalten und nur technisch verbessern, beispielsweise im Hinblick auf die Akustik.
Schließlich soll die Halle während der geplanten Generalsanierung als Ausweichspielstätte des Mainfranken Theaters dienen. Was der Halle für kulturelle Nutzungen aber fehlt, ist ein attraktiver und funktionaler Eingangsbereich, hat Brückner festgestellt und sich darüber Gedanken gemacht.
Herausgekommen ist ein Vorbau in der Form eines um 90 Grad gekippten L, das an der Veitshöchheimer Straße einen weiteren städtebaulichen Akzent setzen soll.
Gleichzeitig wird dieses Foyergebäude zur Halle hin verglast, was zum einen Transparenz bewirkt und außerdem den Hallenbau erstmals von der Straßenseite aus sichtbar macht.
Bisher war er durch das vorgelagerte Verwaltungsgebäude verdeckt. Das Foyergebäude soll nicht direkt an die Halle „angeklebt“, sondern durch eine Fuge ein Stück weit abgesetzt werden.
Neben der Foyerfunktion soll der neue Vorbau im Obergeschoss auch den geplanten kleinen Veranstaltungssaal mit 199 Plätzen aufnehmen. Die eigentliche Halle mit ihrer prägnanten Holzkonstruktion soll 750 Besuchern Platz bieten.
Christian Brückner über die Frankenhalle
Von den Kommissionsmitgliedern gab es für den von Brückner präsentierten Vorentwurf, der noch keine Aussagen zu Materialität und Farbgebung enthält, fast nur Lob und die einmütige Empfehlung in dieser Richtung weiterzuplanen.
Interessant war die Antwort auf die Frage von SPD-Stadtrat Heinrich Jüstel, wie die Veitshöchheimer Straße als „Sperrriegel“ zwischen Kulturspeicher und Cinemaxx auf der einen sowie der Halle auf der anderen Seite überwunden werden kann.
Während OB Georg Rosenthal von einer „Entschleunigung des Verkehrs“ und noch notwendigen genaueren Studien sprach, wurde Stadtbaurat Christian Baumgart deutlicher.
Er kann sich vorstellen, die Veitshöchheimer Straße stadtauswärts um eine Spur zu reduzieren, was zudem den Vorteil böte, dass sich so die Aufstellungsfläche vor der Frankenhalle vergrößern ließe, was wiederum dem überdachten Vorplatz im Freien zugute käme.