Wenn ein Grundstückbesitzer sein Eigentum anpreist, sind Superlative keine Seltenheit. So kommt auch Stadtkämmerer Robert Scheller bei der Pressekonferenz auf dem Gelände der ehemaligen Leighton Barracks am Hubland ins Schwärmen. Als „außergewöhnlich“, „hochattraktiv“ und „äußerst spannend“ bezeichnet er die Lage der ersten 28 Grundstücke, die Interessenten jetzt kaufen können.
„Es ist unglaublich, wie schnell das hier geht“, zeigt sich Oberbürgermeister Christian Schuchardt vor Ort begeistert. Vor vier Jahren hatte die Stadt das Gelände am Hubland erworben, jetzt ist der Startschuss für die erste Vermarktungsrunde gefallen. Bis zum 1. Juli können sich Bürger auf der Internetseite der Stadt für die Grundstücke im Quartier 3 nördlich des Campus Nord bewerben.
„Wir vergeben direkt an private Bauwillige“, erklärt Scheller das Prinzip. Das heißt, dass sich nur diejenigen für die Grundstücke bewerben dürfen, die anschließend auch selbst dort bauen und wohnen werden. Mit dieser Regel sollen Maklergeschäfte verhindert werden. Die insgesamt 16 Einfamilienhaus- und zwölf Doppelhausgrundstücke – teilweise mit Hanglage – werden zu einem festgelegten Preis verkauft.
So liegen die Kosten für Erstere bei 410, für die Doppelhäuser bei 380 Euro pro Quadratmeter. Je nach Lage sind die Grundstücke zwischen 300 und 750 Quadratmeter groß.
„Die übliche Größe liegt bei 450 Quadratmetern“, erklärt der Kämmerer. Ein Einfamilienhausgrundstück in dieser Größe kostet am Hubland demnach 184 500 Euro – ein nach Angaben der Stadt angemessener Preis. „Die Erschließung ist bereits inklusive“, fügt Scheller an, es kämen allerdings noch die Erwerbsnebenkosten hinzu. Aktuell sind bereits einige Straßen und Gehwege entlang der Baugebiete angelegt worden, auch erste Lampenmasten stehen. Die geplante Straßenbahn ist noch in weiter Ferne, bislang erreicht man das Quartier am besten mit dem Auto über die Rottendorfer Straße.
Gestaltungsleitfaden für Käufer
Um die Ecke soll ein Nahversorgungszentrum entstehen, Universität, Kindergarten und Grünfläche sind ebenfalls in der Nähe. Eine Umgebung, die zieht: Wie die Planer preisgeben, haben in den vergangenen vier Jahren bereits sehr viele Menschen aus Würzburg und Umgebung ihr Interesse an den Wohnungen und Häusern auf dem Konversionsgelände geäußert.
Für das gesamte Gebiet, zu dem noch Reihen- und Kettenhäuser sowie Wohnungen gehören, sei die Zahl vierstellig. Um die Vergabe für diese ersten 28 Grundstücke möglichst gerecht und zügig zu halten, habe man sich für ein Losverfahren in mehreren Stufen entschieden.
Alle, die sich bis zum 1. Juli auf der Internetseite der Stadt angemeldet haben, können drei Grundstücke in einer Präferenzliste angeben. In Beisein eines Notars werden dann am 6. Juli die „Gewinner“ aus verschiedenen Lostöpfen gezogen. Dabei haben Bewerber, die länger als zehn Jahre in Würzburg wohnen, eine etwas höhere Chance als Bewerber von außerhalb. Wie das Verfahren genau funktioniert, erklärt die Stadt auf ihrer Internetseite.
Wer zu den Gezogenen gehört muss innerhalb von drei Jahren nach Kaufvertragsabschluss mit dem Bau beginnen und zwei Jahre später einziehen. Familien mit Kindern bekommen einen Preisnachlass von zehn Euro pro Quadratmeter. „Die Käufer müssen sich an einen Gestaltungsleitfaden halten und die Bauberatung in Anspruch nehmen“, sagt Scheller zu den Freiheiten in der Gestaltung. Eine gewisse Einheitlichkeit sei gerade bei den Doppelhaushälften gewünscht.
Bunt genug wird es auf dem Konversionsgelände der ehemaligen Leighton Baracks sowieso werden: Ab April 2018 sollen exotische und heimische Bäume und Blüten rund 800 000 Besucher auf die Bayerische Landesgartenschau locken.
Weitere Informationen zu den Grundstücken am Hubland sowie die Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.wuerzburg-hubland.de