Zu einem Helferessen haben die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Laurentius in Unterpleichfeld eingeladen. Pfarrer Helmut Rügamer, der Leiter des Pastoralen Raums Bergtheim-Fährbrück, zelebrierte die Vorabendmesse. Anschließend gab es im Pfarrheim ein leckeres Büfett mit Gegrilltem, vielen Salaten und einer Nachspeise.
55 Frauen und Männer waren der Einladung zum Helferessen gefolgt. Den Verantwortlichen ging es neben dem Danke-Sagen und dem Gefühl der Verbundenheit auch um Informationen aus der Pfarrei. Dazu zählte diesmal vor allem der offizielle Abschluss einer Baumaßnahme, die sich von der Planung bis zur Fertigstellung zwei Jahre hinzog. Auf mehreren Dachflächen des Pfarrheims hat die Kirchenverwaltung Photovoltaikmodule mit einer Leistung von 21,32 kWp installieren lassen.
Pfarrer Rügamer und Kirchenpfleger Robert Wild erläuterten die Historie. Im Sommer 2022 habe sich die Pfarrgemeinde erste Gedanken zur Installation von Photovoltaikanlagen gemacht. Deshalb nahm die Kirchenverwaltung Kontakt mit Christof Gawronski, dem Umweltbeauftragten der Diözese Würzburg, auf. Aufgrund der Eindeckung mit Schiefer auf der Kirche riet er dort von einer Photovoltaikanlage ab. Auf dem nahen Pfarrheim jedoch befürwortete er es.
Im Winter 2022 wurden von der Kirchenverwaltung Angebote eingeholt. Im März 2023 fasste sie den Beschluss zur Durchführung der Maßnahme mit einer Gesamtsumme von knapp 26.500 Euro. Aufgrund der damaligen Einspeisevergütung ergab sich rechnerisch eine Amortisierung nach 15 Jahren. Im Dezember 2023 war die Installation abgeschlossen, aber erst im August dieses Jahres schloss der Energieversorger die Anlage ans öffentliche Netz an. Erst seitdem bekommt die Pfarrei Geld für den eingespeisten Strom.
Die Diözese Würzburg beteiligt sich am Projekt mit einem Zuschuss von 2650 Euro. Für Kirchenpfleger Wild stellt die "für uns große Maßnahme einen Grundbaustein für verantwortungsvolles Handeln dar". Das sieht auch Pfarrer Rügamer so. "Wir sind ein Teil von Gottes Schöpfung und haben die Aufgabe, diese Schöpfung zu bewahren", sagte er.
Gemeinsam mit Pfarrer Rügamer erbaten die Pfarreimitglieder Gottes Segen und beteten um verantwortungsvolle Menschen, die auf die Schöpfung achten. Anschließend besprengte der Pfarrer die neue Photovoltaikanlage mit Weihwasser. Der Umweltbeauftragte Gawronski lobte die Unterpleichfelder dafür, dass sie "Schöpfungsverantwortung übernehmen" und dankte der Kirchengemeinde für die Durchführung des Projekts.
Kirchenpfleger Wild nutzte das Helferfest für eine weitere wichtige Information. Seit 40 Jahren wird die Dorfkirche mit Öl beheizt. Die Ölheizung erzeugt warme Luft, die an verschiedenen Öffnungen im Boden herauskommt. Bei einer Kontrolle der Heizung wurde festgestellt, dass der Öltank selbst dicht ist. Aber die Schutzwanne entspricht nicht mehr den Vorschriften, so dass das Wasserwirtshaftsamt nur noch bis Ende November dieses Jahres erlaubt hat, diese Heizung weiter zu betreiben.
Die Pfarrei hofft auf eine Fristverlängerung bis zum Ende der aktuellen Heizperiode. Mittlerweile hat sich die Kirchenverwaltung über elektrische Heizmöglichkeiten kundig gemacht. Sie sieht fest installiert Sitzposter oder lose aufheizbare Sitzkissen als Alternativen. Öl und Gas wären jedenfalls "nicht zukunftsträchtig".
In der Diskussion wurden das Wärmekonzept der Gemeinde und ein Wärmenetz im Altort angesprochen. Es könnte etwa mit der Abwärme einer Biogasanlage betrieben werden. Gesprochen wurde über eine Pelletheizung, Kältebrücken, Elektroheizkörper oder "eine Winterkirche im Pfarrheim". Das Thema sei vielschichtig. Eine Lösung zur Frage der künftigen Heizung in der Kirche St. Laurentius haben die Verantwortlichen noch nicht.