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Veitshöchheim
Spur für die Linksabbieger
Linksabbiegespur eingerichtet: Von der B 27 aus Richtung Karlstadt kommend geht es es links ab Richtung Veitshöchheim Ortsmitte.
Foto: Dieter Gürz | Linksabbiegespur eingerichtet: Von der B 27 aus Richtung Karlstadt kommend geht es es links ab Richtung Veitshöchheim Ortsmitte.
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 27.06.2020 02:11 Uhr

Zur Entschärfung der Einmündungssituation an der Kreisstraße WÜ 3/Würzburger Straße erhielt der Abfahrts-Ast der B 27 aus Richtung Karlstadt kommend zum Veitshöchheimer Altort hin durch Ummarkierung jetzt eine Linksabbiegespur.

Nicht nur der Kreuzungsbereich an der Südabfahrt der B 27 an der Tankstelle ist ein Dauerbrenner bei den Verkehrsproblemen der Gemeinde Veitshöchheim.  Nur wenige Meter weiter talwärts wird auch der andere Zu- und Abfahrtsast der B 27 an der Einmündung der Würzburger Straße in Höhe des Hotel-Restaurants Etna als stark sicherheitskritisch eingestuft. So wurden zuletzt bei der Bürgerversammlung im November 2018 die viel zu schmalen Gehwege in den beiden Bahnunterführungen bemängelt. Entgegenkommende Passanten, so hieß es, müssten auf die Straße ausweichen, was ein erhebliches Risiko sei, da die vom Berg kommenden Fahrzeuge überwiegend unverändert mit Tempo 50 in den Altort abbiegen.

Wie Bürgermeister Jürgen Götz nun gegenüber der Presse erklärte, hatte er bereits im Jahr 2019 dem Staatlichen Bauamt und Vertretern von Polizei und Deutscher Bahn die Möglichkeit zur "Entschärfung" der Einmündungssituation an der Kreisstraße WÜ 3/Würzburger Straße erörtert.  Der Wunsch der Gemeinde Veitshöchheim sei es gewesen, zu überprüfen, ob an dieser Stelle die Schaffung eines Kreisverkehrs möglich wäre.  

Die Linksabbiegespur - fotografiert aus entgegengesetzter Richtung.
Foto: Dieter Gürz | Die Linksabbiegespur - fotografiert aus entgegengesetzter Richtung.

Das Staatliche Bauamt Würzburg habe aber per E-Mail der Gemeinde mitgeteilt, dass für einen Kreisverkehr nicht ausreichend zur Verfügung stehe.  

Da die Beschwerden über die Verkehrssituation in diesem Einmündungsbereich nicht weniger wurden, hat sich schließlich das im hiesigen Gewerbegebiet ansässige Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften (WIVW) auf Anfrage durch die Bauverwaltung der Gemeinde spontan bereiterklärt, eine Studie zu erstellen, um Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie die Lage an dieser Stelle zu verbessern ist.  Neben einer Beobachtungsstudie des Verkehrs befragte das Institut auch Bürger.

Dabei gaben vier der  44 Befragten an, dass sie bereits in einen Unfall an dieser Kreuzung verwickelt  waren. Ein Drittel stuften die Kreuzung als stark sicherheitskritisch und die Wartezeiten als sehr lang ein. Als größte Probleme an der Kreuzung genannt wurden eine überhöhte Geschwindigkeit der vom Geisberg kommenden Fahrzeuge, von denen viele zudem beim Rechtsabbiegen in den Altort nicht blinken würden.

Lange Wartezeiten beim Linksabbiegen

Bemängelt wurden außerdem die langen Wartezeiten beim Linksabbiegen in den Geisberg aus der Würzburger Straße aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und fehlender Lücken sowie geringe Sichtweiten und blockierende Linksabbieger von der B 27 aus Richtung Karlstadt kommend.

Eine der Maßnahmen, die das WIVW zur Verbesserung vorschlug und die vom Staatlichen Bauamt dann in dieser Woche auch umgesetzt wurde, war die Markierung eines Abbiegestreifen zum Linksabbiegen von B 27 kommend, wodurch der nachfolgende Verkehr nicht aufgehalten wird. Zudem stehen die Linksabbieger etwas nach links versetzt und haben so eine bessere Sicht in Richtung Geisberg.

Im Antrag, den die Gemeinde Anfang März 2020 an das Staatliche Bauamt gestellt hatte, wurde als weiterer Vorschlag des WIVW unterbreitet, auf der Ortsstraße "Würzburger Straße" vor dem Restaurant-Hotel Etna eine Sperrflächenmarkierung, eine so genannte "Bischofsmütze" aufzubringen, um die Einfahrtsgeschwindigkeit in die Tempo-30-Zone zu regulieren.  Aufgrund der Streckengeometrie, so vermuten die Experten des WIVW, würden viele Fahrer die Fahrtrichtung als "Geradeaus" interpretieren und daher Blinken nicht für notwendig erachten. Dies führe zu Frustration bei Fahrern aus Würzburger Straße und zu riskanterem Abbiegen.

Größere Zeitlücken ermöglichen

Durch das Anbringen einer Sperrfläche  würde sich der Eindruck des "Abbiegens" verstärken. Wenn Fahrer beim Abbiegen häufiger blinken, würden sie dadurch größere Zeitlücken zum Herausfahren aus der Würzburger Straße ermöglichen.

Dieser Vorschlag wurde jedoch, so der Bürgermeister, von der Verkehrskommission des Landkreises mit Verkehrsbehörde des Landkreises, staatlichem Bauamt und Polizei vorerst noch zurückgestellt. Götz lobt gleichwohl die Bereitschaft der Kommission, an dieser Stelle schnell etwas zu verbessern, auch wenn es leider nicht der beantragte Kreisverkehr geworden ist.

Aus der jetzt umgesetzten Maßnahme erhofft sich die Kommission unter anderem auch durch die veränderte Linienführung des Verkehrs vom Geisberg kommend eine verringerte Geschwindigkeit beim Abbiegen in den Tunnel.  Die Sperrmarkierung vor dem Restaurant Etna könnte nach einer Testphase der jetzt durchgeführten Maßnahme eventuell  noch folgen.

Götz: "Insgesamt ist das Ziel vor allem auch die Sicherheit für die Fußgänger, welche den Tunnel Würzburger Straße  nutzen, zu erhöhen."

 
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Kommentare
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  • W. P.
    "da die vom Berg kommenden Fahrzeuge überwiegend unverändert mit Tempo 50 in den Altort abbiegen". Das habe ich mir abgewöhnt, seit ich die Unterführung selbst als Fussgänger benutzt habe. Wenn es eine Stelle gibt an der man sich an die vorgeschriebenen 30 km/h halten sollte, dann hier!
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  • R. G.
    hier fehlt eindeutig eine ampel.
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  • H. A.
    Eine Verkehrsampel bringt hier gar nichts denn das würde ein Rückstau bis zur Einmündung von und zur Abfahrt der B27 bedeuten. Hier ist zur HVZ eh schon das reinste Verkehrschaos.
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