Premiere im Landkreis Würzburg: 16 Museen im Landkreis öffnen am Sonntag, 22. Mai, dem Internationalen Museumstag, ihre Türen für besondere Aktionen und Präsentationen ihrer Sammlungen. Die offizielle Eröffnung des Tages findet in den Schlossmuseen Rimpar um 14 Uhr durch stellvertretende Landrätin Karen Heußner statt.
Unter dem Motto „Museen in der Kulturlandschaft“ zeigen von Aub bis Obereisenheim, von Holzkirchhausen bis Ochsenfurt ganz unterschiedliche Museen ihre kulturellen und historischen Schätze.
In Ochsenfurt spannt dabei die Freiwillige Feuerwehr der Stadt einen weiten Bogen von ihren Anfängen bis heute. Sie verbindet damit den Tag der offenen Tür. Im und am Feuerwehrhaus gibt es von 11 bis 18 Uhr ein buntes Programm mit Vorführungen, Information, Unterhaltung und Geselligkeit.
Glücklich schätzen kann sich die Wehr, dass noch alle Unterlagen aus der Gründungszeit vor 148 Jahren ebenso erhalten sind wie viel historische Technik. Sie finden sich im hauseigenen Museum, das Feuerwehrleute aller Altersgruppen vor ein paar Jahren eingerichtet haben.
Im Dachgeschoss über der Wasch- und Reparaturhalle ist eine Schatzkammer entstanden, in die am Sonntag Einblick gewährt wird. Löscheimer, Handdruckspritzen, fahrbare und tragbare Leitern aus dem 19. Jahrhundert sind erhalten. Zu sehen ist auch die Entwicklung der Uniformen und persönlichen Schutzausrüstung bis in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts und Kleinlöschgeräte. Instrumente und Uniformen des ehemaligen Spielmannszuges bilden einen weiteren Blickfang.
Die moderne Feuerwehr zeigt sich bei einer Fahrzeug- und Technikschau, bei Ausstellungen und Schauvorführungen. So wird der Einsatz bei einem Verkehrsunfall gezeigt. Welch gefährlichen Fehler man in der Küche vermeiden sollte, zeigt die Vorführung einer Fettbrandexplosion. Feuerlöschtraining und Kinderprogramm runden den Tag ab.
Und auch in der Stadt Würzburg gibt es am Internationalen Museumstag besondere Angebote, wie die Wissenschaftsausstellung Touch Science auf dem Campusgelände Hubland Nord der Universität Würzburg.
Auf einer Fläche von 350 Quadratmetern gibt es hier interaktive Möglichkeiten, naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu begreifen: Im „LHC-Tunnel“ schießen die Besucher als Teilchenphysiker Atome wie Fußbälle aufeinander; ihr eigenes Herz beobachten sie an der „Herzschlagtrommel“ bei der Arbeit, dringen mit Computertomographie tief in das Innere verschiedener Objekte ein oder radeln mit Lichtgeschwindigkeit auf dem „Einstein-Rad“. Touchscreens liefern Zusatzinformationen über die naturwissenschaftlichen Hintergründe des dargestellten Phänomens, seine Relevanz für Prozesse oder Produkte aus unserem Alltag oder die Forschungsaktivitäten von Arbeitsgruppen aus Würzburger Instituten, für die das Phänomen eine zentrale Rolle spielt.
Für die Kleinen wird mehrmals ein Mini-Workshop angeboten, in dem sie sich einen Teilchenbeschleuniger zum Mitnehmen basteln.
Dabei erfahren sie Erstaunliches über das europäische Teilchenphysik-Forschungszentrum CERN, beispielsweise dass dort ein 27 Kilometer langer Ring unter die Erde gelegt wurde, in dem kleinste Teilchen so stark beschleunigt werden, dass sie fast so schnell sind wie Licht. Jugendliche sind eingeladen, in dem interaktiven Workshop „Quarks, Gluonen & Co“ die Rolle von subatomaren Teilchen einzunehmen. Darüber hinaus können während der gesamten Öffnungszeit Teams aus jeweils drei Personen ihr Geschick am Beschleuniger Modell in der Ausstellung unter Beweis stellen. Die Aufgabe besteht darin, eine Kugel über möglichst viele Runden durch den Beschleuniger zu schicken.
Aub
Fränkisches Spitalmuseum (Hauptstr. 29-33): Auf mehr als 700 m² Ausstellungsfläche und dem Hofareal präsentiert sich das Spital als Ort vergangener Lebenswelten. Geöffnet: 13-17 Uhr, Eintritt frei. Aktionsprogramm: 20 Uhr Celloabend „Brahms trifft czech romantic“ in Kooperation mit Ars Musica in der Spitalkirche. Weitere Infos: ? (0 93 35) 97 1 00; www.spitalmuseum.de.
Obereisenheim
Erzgebirgischer Spielzeugwinkel (Wipfelder Str. 16): Erzgebirgische österliche Volkskunst und Sammlerpuppen. Außerdem: Café „Hutzenstübel“ mit Verkaufsstube. Geöffnet: 14-17 Uhr. Eintritt frei. Infos: ? (0 93 86) 9 01 59, www.spielzeugwinkel.de.
Eibelstadt
Heimatmuseum (Hauptstr. 12): Elf Schauräume und ein historischer Weinkeller zeigen Objekte, die in Eibelstadt hergestellt wurden. Geöffnet: 10.30- 17 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: Sonderausstellung „Kinder- und Jugendbücher aus den Zeiten der Großeltern“; 11-12 Uhr Führung zur Kreuzkapelle und historische Informationen für Besucher; alternativ Besichtigung der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus; 14 Uhr Führung am Lügensteinweg; 16 Uhr Stadtführung. Infos: ? (0 93 03) 82 44 oder 980 3 81; www.eibelstadt.de.
Holzkirchhausen
Heimatmuseum (Hauptstr. 4): Auf über 250 m² Ausstellungsfläche wird das bäuerliche Leben im Dorf dargestellt. Geöffnet: ab 15 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: 18 Uhr kleines Open-Air-Konzert „Moderne Chormusik in historischem Ambiente“ des gemischten Chors „Musaik“ des Gesangvereins Sängerlust Holzkirchhausen. Infos: (0 93 97) 14 26; www.helmstadt-ufr.de.
Höchberg
Museum in der Präparandenschule (Sonnemannstr. 15): In der ehemaligen israelitischen Präparandenschule ist eine Dauerausstellung mit dem Titel „Lehrer, Sportler, Zeitungsgründer –
Die Höchberger Juden und die Israelitische Präparandenschule“ zu sehen.
Geöffnet: 14-17 Uhr. Eintritt frei. Infos: ? (09 31) 49 70 70; www.hoechberg.de.
Kürnach
Kürnacher Lebensräume (Am Güßgraben): Dauerausstellung „Tiere unserer Flur- und Auenlandschaft“ sowie eine Wechselausstellung des Vereins Kürnacher Geschichte(n) mit dem Titel: „Heiliger Strohsack“. Früher diente ein Strohsack als Matratze, der in der Mitte offen war, damit das Stroh jederzeit erneuert werden konnte. Somit waren die Strohsäcke wesentlich hygienischer als unsere früheren Matratzen. Geöffnet: 13.30-17.30 Uhr. Eintritt frei. Infos: ? (0 93 67) 90 6 90; www.kuernach.de.
Kirchheim
Muschelkalk- und Bauernhofmuseum Heblingshof (Gartenstr. 4): Untergebracht in einem Bauernhof mit Wohnstallhaus wird das bäuerliche Leben dargestellt. Der Beginn der Kirchheimer Steinbrüche ist dokumentiert, typische Werkzeuge und Werkstücke des Steinmetzhandwerks sind zu sehen. Geöffnet: 13-17 Uhr. Eintritt frei.
Ochsenfurt
Feuerwehrmuseum (Pestalozzistr. 1): historische Geräte und Ausrüstungsgegenstände vom 16. bis Ende des 20. Jahrhunderts; Uniformen aus den letzten 150 Jahren, Musikinstrumente des ehemaligen Spielmannszuges. Geöffnet: 11 bis 18 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: Durchgehend Fahrzeug- und Technikschau; Ausstellungen rund um die Feuerwehr; Kinderprogramm; 14 Uhr Vorführung „Verkehrsunfall“; 16 Uhr Vorführung „Fettbrandexplosion“; Info: ? (0 93 31) 58 55; www.ochsenfurt.de.
Heimatmuseum im Schlössle (Brückenstr. 26): Ochsenfurter Stadtgeschichte, Weinbau, Zunftwesen und Büttnerhandwerk. Es gibt Kinderführungen. Geöffnet: 14.30- 16.30 Uhr. Eintritt: ein Euro, Kinder frei. Info: ? (0 93 31) 58 55; www.ochsenfurt.de.
Trachtenmuseum (im Greisinghaus, Spitalgasse 13): Die Tracht des Ochsenfurter Gaus mit ihren zahlreichen Varianten sowie Wissenswertes über „Wäschepflege“, „Herstellung“ und „Tracht heute“. Es gibt Kinderführung. Geöffnet: 14.30-16.30 Uhr. Eintritt: ein Euro, Kinder frei. Infos: (0 93 31) 58 55; www.ochsenfurt.de.
Kartäusermuseum (Konventstr. 3 im Stadtteil Tückelhausen): Im Kreuzgang und in zwei ehemaligen Zellen wird
die Geschichte und Spiritualität des Kartäuserordens sowie das Leben
eines Kartäusermönchs vermittelt. In den Obergeschossen zeigt das Museum neue Kunst religiöser Thematik. Geöffnet: 14-17 Uhr. Eintritt frei. Infos: ? (09 31) 386 656 00; www.museen.bistumwuerzburg.de.
Trias-Museum an der Ochsenfurt (Judengasse 1 im Stadtteil Kleinochsenfurt): Auf drei Stockwerke verteilt sind Fossilien ausgestellt mit dem Schwerpunkt der fränkischen Trias. Geöffnet: 10-17 Uhr. Eintritt frei. Sonderausstellung „Eibelstädter Lügensteine – Beringers Lügensteine“. Zur Zeit Balthasar Neumanns, zur Zeit des Residenzbaus fand der Würzburger Medizinprofessor Johannes Bartholomäus (1670-1738) mehr als 2000 nachgemachte Fossilien bei Eibelstadt. Es wird versucht, dem Rätsel dieser „neuen“ Versteinerungen auf die Spur zu kommen. Diese Ausstellung ist von 10 bis 12.30 und 13.30 bis 17 Uhr zu besichtigen. Weitere Besichtigungstermine vereinbart unter (0 93 31) 28 73; weitere Informationen: www.fossilienmuseumfranken.de.
Rimpar
Schlossmuseen (Schlossberg 1): Kriminalmuseum: Exponate zur Gerichtsbarkeit des späten Mittelalters. Im Wandputz sind Namen, Monogramme, Galgen von Gefangenen eingeritzt. Aktionsprogramm: Führung durch die Gefängnisse im Grumbachturm und erstmals auch den Juliusturm und Torwärterturm. Kurzvortrag über die spätmittelalterliche Gerichtsbarkeit. Geöffnet: 14 bis 17 Uhr. 14 Uhr: Offizielle Eröffnung des Internationalen Museumstages im Landkreis Würzburg durch stellvertretende Landrätin Karen Heußner. Das Archäologisches Museum zeigt die bei Freilegungsarbeiten aufgefundenen Exponate (14. bis 19. Jahrhundert); außerdem eine Sammlung zur Vor- und Frühgeschichte Rimpars und Umgebung; Bäckereimuseum: Hier wird die Geschichte des Bäckerhandwerks dargestellt; Maurer- und Zimmerermuseum: Werkzeuge und Dokumente beider Berufe; Trachtenmuseum: unterfränkische Trachten aus dem Umfeld von Würzburg. Infos: ? (0 93 65) 92 45; www.schloss-grumbach.de/museen.
Röttingen
Weinmuseum (Lagerweg): Auf 125 m² werden die Geschichte des Weinbaus, Veränderungen und Entwicklungen im Weinanbau gezeigt. Geöffnet: 13.30- 17 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: Sonderausstellung „Weinstadt Röttingen – Wein und Spiele“ mit Bildern von den Frankenfestspielen. Kostenlose Probe des „Gemischten Satzes“ aus dem Museumsweinberg. Info: (0 93 38) 97 28 55; www.roettingen.de.
Veitshöchheim
Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge (Thüngersheimer Str. 17): In historischen Räumen wird das Leben der Juden in Franken, das die Region über drei Jahrhunderte entscheidend prägte, dargestellt. Geöffnet: 14-17 Uhr. Eintritt frei.
Infos: ? (09 31) 98 02-754 oder -764; www.jkm.veitshoechheim.de.
Würzburg
Universität Würzburg (Campusgelände Hubland Nord, Matthias-Lexer-Weg 25): interaktive Wissenschaftsausstellung Touch Science – Teilchenbeschleuniger, Quarks und Co. Geöffnet: 14-18 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: Workshops für Kinder ab 6 bzw. 12 J., Team-Wettbewerb für alle Altersklassen.
Jüdisches Museum Shalom Europa: Geöffnet: 11-18 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: 11-13 Uhr: Kinderprogramm: Was machen Kinder im jüdischen Museum? Lernen. Tanzen. Matzen backen; 11-12:30 Uhr: Spaziergang durch das jüdische Würzburg im Mittelalter mit Klaus Warmuth. Treffpunkt: Am Obelisken, Marktplatz; 11.30-13 Uhr: Museumsführung mit Professor Karlheinz Müller; 13-14.30 Uhr: Spaziergang durch das jüdische Würzburg im 19. Jahrhundert mit Dr. Matthias Bartsch; Treffpunkt: Pforte der Erlöserschwestern, Ebracher Gasse 6; 15-16.30 Uhr: Museumsführung mit Rosemarie Zepke; 16-17.30 Uhr: Spaziergang rund um das Museum in der Präparandenschule mit Annette Taigel. Treffpunkt: Höchberg, Sonnemannstr. 14 (Ortslinde). Infos: www.museumshalomeuropa.de.
Mainfränkisches Museum: Die Sammlung und Dauerausstellung zeigt Geschichte und Entwicklung der mainfränkischen Region. Besonderes Highlight des Museumstages ist das interaktive Improvisationstheater mit dem Titel „Zeitreise“. Theaterpädagogin Eve Sava animiert die Gäste Kunst, Kultur und Zeitgeist auf ganz andere Art zu erleben. Geöffnet: 10-17 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: 10.30 und 12 Uhr Führung „Auf den Spuren der Kulturen“; nachmittags: Kurz- oder Familienführungen zum Thema „Bandkeramik“, Zeugnisse der innovativen Kultur der Jungsteinzeit; ab 13.30 Uhr Mitmachstationen – es wird getont, gewebt, geprägt. Außerdem: Blicke hinter die Kulisse bietet die Restauratorin Susanne Wortmann (mit Schaurestaurierung eines Gemäldes).
Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg (im Südflügel der Würzburger Residenz; Zugang durch den Innenhof neben der Hofkirche): Zum Museumstag werden ausnahmsweise beide Abteilungen des Museums – die Antikensammlung und die Gemäldegalerie – geöffnet sein. Begleitend dazu finden mehrmals Kurzführungen statt.
Zell
Wassermuseum (Hauptstr. 34): Mit einem über zwei Meter hohen „Geschichtsbuch“ wird dem Besucher eine reich bebilderte Kulturgeschichte der Zeller Quellen geboten und die Geschichte des ehemaligen Dorfes „Zell
in der Gassen“ erzählt. Geöffnet: 13-16 Uhr. Eintritt frei. Aktionsprogramm: Was Wasser alles kann – Kindgerechte Experimente für Familien. Weitere Infos: ? (09 31) 46 878-11 oder 46 87 80; www.zell-main.de.