Beim Sommerfest auf der Uffenheimer Paintball-Anlage konnte man bei Barbecue, Musik und Barbetrieb, Paintballspielern zusehen und selber zum Markierer greifen. Auch ein Pool war aufgebaut, nur das Wetter spielte nicht mit. Obwohl eigentlich perfektes Wetter herrschte: kein Regen, nicht zu heiß und ein bisschen Wind.
Das Sommerfest diente auch dazu, Vorurteile aus dem Weg zu räumen. „Paintball hat den Beigeschmack von Krieg, verscheuchtem Wild und Camouflage. Doch darum geht es nicht. Es geht primär um Sport, sekundär um Spaß“, betont Markus Schramm. Er ist einer der Betreiber der Anlage und spielte selbst in der zweiten Bundesliga. „Paintball hat nichts mit Ballern zu tun, denn es geht nicht ums Verletzen“.
Turnier– und Spaßlocation in Uffenheim
Nach einer sechsmonatigen Auf– und Umbauphase öffnete die Paintball-Anlage Uffenheim auf dem ehemaligen Lagerplatz der Parkettfabrik am 25. März seine Pforten. In Uffenheim soll der Teamsport gefördert werden, aktuell liegt der Fokus auf der Turnierszene. Da man an den Rändern des Feldes jeweils fünf Meter zusätzlichen Raum hat, ist das Spielfeld in Uffenheim mit seinen knapp 3000 Quadratmetern das größte Feld Europas.
Das Layout der blauen Deckungen ist von den Ligen vorgegeben, alle vier Wochen wird gewechselt. Bis Mitte August ist ein weiteres Paintballfeld geplant, ein klassisches Actionfeld mit Autowracks, alten Hütten, Bäumen zum Verstecken und Waldfeeling. Für Junggesellenabschiede oder Geburtstage sei das interessanter.
Die beste Übersicht über das Geschehen hat man von einem etwa drei Meter hohen Turm neben dem Feld. Die Spieler stehen schützend hinter den blauen Deckungen. Dabei sind schnelle Reaktionen, Geschick und Teamgeist gefragt. Ziel ist es, alle Gegner zu markieren oder auf die gegnerische Seite zu kommen, ohne selbst markiert zu werden. Wird ein Spieler von einer der neongelben Farbkügelchen getroffen, hebt er den Markierer in die Luft. Das Zeichen, dafür, dass er das Spielfeld verlassen muss.
„Paintball ist Teamsport. Es geht um Taktik, Geschick und Zusammenhalt“, erklärt Andreas König, Mitbetreiber der Paintball-Anlage. Und Sport erfordert Training. Die Ligaspieler müssen trainieren, die Deckungen genau kennen und wissen, wie lange sie für welche Strecke brauchen. Die Wurzeln dieses Mannschaftssportes liegen bereits im Jahr 1940 in den USA. Es gibt es eine organisierte Ligastruktur, viele Regeln sowie genormte Spielfelder.
„Bei einem Turnier stehen 21 Personen auf dem Feld: Man spielt fünf gegen fünf. Für jeden Spieler gibt es einen eigenen Schiedsrichter und einen „Ober-Schiedsrichter“.
Ungiftige Munition ist biologisch abbaubar
Am Rand des Spielfeldes liegen nun die gelben Farbkügelchen, bestehend aus einer Gelatinehülle gefüllt mit Maisstärke und Lebensmittelfarbe. Absolut ungiftig und vor allem kein Müll, denn im Regen platzen die Kügelchen auf und werden innerhalb von zwei Wochen biologisch rückstandsfrei abgebaut. Auch aus den Klamotten ist die Farbe abwaschbar.
Für den Paintballspieler ist eine Schutzmaske Pflicht, die über Mund, Nase und Augen geht. „Ohne Maske geht es nicht aufs Feld, denn Sicherheit geht vor. Der Markierer ist eine Druckluftwaffe und sehr empfindlich. Sobald man das Feld verlässt, muss eine Laufsocke über den Markierer gestülpt werden“, sagt Andreas König.
Außerdem empfiehlt es sich, bequeme und weite Klamotten zu tragen, denn das federt ab. Ob es schmerzhaft ist, markiert zu werden, sei laut Andreas König Ansichtssache: „Aus 90 Metern Entfernung merkt man den Treffer nur ein bisschen, bei zwei Metern Entfernung kann es schon weh tun und blaue Flecken geben.“