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WÜRZBURG
Sperrstunde im „Pane e vino“
Nein, ein passendes Pasta-Gericht, vielleicht „Ravioli Finali“ oder „Spaghetti Arrividerci“, wird Maurizio „Mauri“ Menna nicht auf die Speisekarte setzen.
Von unserem Redaktionsmitglied Holger Welsch
 |  aktualisiert: 09.10.2008 17:05 Uhr

Am Sonntag, 26. Oktober, macht er sein Restaurant mit einem der schönsten Biergärten der Stadt dicht, allerdings nicht ganz freiwillig.
 
Die Würzburger Hofbräu hat den Pachtvertrag nicht verlängert. Damit geht am Viehmarktplatz eine 17-jährige Gastronomie-Geschichte zu Ende.

Seit ein paar Jahren hat es offenbar nicht mehr richtig gestimmt zwischen Bierlieferant und Wirt. „Die Zusammenarbeit wurde zunehmend schwierig“, sagt Hofbräu-Geschäftsführer Hans Haug.

Er spricht von „unterschiedlichen Auffassungen“, ohne ins Detail zu gehen. Wobei Haug anerkennt, dass Menna nach einigen Pächterwechseln Konstanz in das Vereinslokal des TSV Jahn gebracht hat.

Schon in Kürze will er einen neuen Wirt samt neuem Konzept vorstellen.

Seit 1991 kredenzt „Mauri“ Menna italienische Küche. „Meine Gäste haben sich immer wohl gefühlt“, sagt der stadtbekannte Gastronom und ist enttäuscht über das Ende des „Pane“.
 
Er verhehlt nicht, dass es zuletzt kein sonderliches Miteinander mit der Hofbräu war. Was Menna bleibt, ist die Erinnerung an schöne „Pane“-Tage und -Nächte.

 
Zu denen haben nicht zuletzt die „Gala-Abende der Sinne“ – stimmungsvolle Begegnungen von Operngesang mit lukullischen Genüssen und illustren Gästen – beigetragen wie der gut besuchte Biergarten.

Einer, der Menna vermissen wird, ist Erwin van Eckert. „Es gibt keinen besseren Wirt, man kann nur ein Loblied auf Mauri singen“, sagt der frühere Vorsitzende des TSV Jahn Würzburg 1892.

Dem Verein gehören das Haus und Gelände. Ob bei Weihnachtsfeiern oder anderen Veranstaltungen des Vereins, „der Mauri war immer da, um uns zu unterstützen, entgegenkommen und hilfsbereit, ein guter Vereinswirt“, erzählt Eckert. Alle seien „sehr traurig“, wenn die Partnerschaft nach 17 Jahren endet.

Eine gegenseitige Unterstützung bestätigt auch Erich Jung, Vorsitzender der rund 500 TSV-Jahn-Mitglieder. Man habe sich auch bei der Hofbräu für Menna stark gemacht – ohne Erfolg. Vertraglich habe der Verein keinen Einfluss. Die Gaststätte ist an die Brauerei verpachtet, die sich dann ihren Wirt sucht.

Maurizio Menna bleibt derweil bei Pasta – und ein echter Italiener. Der geht bei Ärger erst mal zur Mama. Da Mama Menna den Nudelladen „pasta e olio“ in der Eichhornstraße betreibt, hat Mauri schon das nächste Betätigungsfeld für seine gastronomische Kreativität gefunden.

 
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