Die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg behandelte erfolgreich eine lebensbedrohliche Entzündung bei einem elfjährigen Jungen aus Afghanistan. Der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ finanzierte die humanitäre Aktion mit 1200 Euro aus einem Sonderbudget. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Uniklinikums entnommen.
Shabir leidet unter einer angeborenen Fehlbildung der Harnblase. Eine Chance für den elfjährigen Afghanen auf ein weiteres Leben mit Harnkontinenz bietet eine für diesen Herbst geplante Operation am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Ermöglicht wurde die humanitäre Aktion durch den Verein Friedensdorf International. Die Hilfseinrichtung in Oberhausen holt kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland. Nach Abschluss der Behandlung kehren sie zu ihren Familien zurück.
Komplikationen vor dem Eingriff
Vor dem Eingriff gab es allerdings Komplikationen: Eine Infektion der Blase hatte bei Shabir eine schwere Entzündung des gesamten Körpers ausgelöst. Für deren Behandlung wurde der Junge im August von Aschaffenburg an das Zentrum für Entzündungsmedizin der Würzburger Universitäts-Kinderklinik verlegt. „Wir mussten zunächst abklären, ob die lebensbedrohliche Situation nicht von einer Blutzellerkrankung herrührt“, berichtet Prof. Dr. Christoph Härtel. Der Direktor der Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) fährt fort: „Nachdem wir eine Leukämie ausgeschlossen hatten, veranlassten wir umgehend eine gegen die massive Entzündung gerichtete Therapie zur temporären Hemmung des Immunsystems.“ Mit bestem Erfolg: Schon während der zwei Tagen am UKW und anschließend am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau erholte sich Shabir rasch. Einer Operation steht nun nach Einschätzung von Prof. Härtel nichts mehr im Wege.
Verein schließt Finanzierungslücke der humanitären Aktion
Allerdings war die zusätzliche Behandlung an seiner Klinik durch keinen Kostenträger finanziell abgedeckt. Hier sprang „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ ein. Der Würzburger Verein zielt grundsätzlich darauf ab, gemeinsam mit dem UKW die Heilungschancen, die Behandlung und die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern. „Wir verfügen allerdings über ein spezielles Budget, das uns unsere Spenderinnen und Spender zur freien Verfügung überlassen“, schildert Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende von „Hilfe im Kampf gegen Krebs“. Aus diesem Topf konnte sie Prof. Härtel kürzlich eine Spende von 1200 Euro für die Therapie von Shabir überreichen. „Hilfe kann und darf keine Grenzen haben“, kommentierte Nelkenstock diese „Sonderausgabe“. Prof. Härtel bedankte sich sehr herzlich für die unkomplizierte und großzügige Unterstützung – im Namen seiner Klinik und auch im Namen des jungen Patienten.