Wolfgangs Plinske war einer der ersten. „Wir haben viele blinde und stark sehbehinderte Gäste“, berichtet Wolfgang Plinske vom Veitshöchheimer Biergarten „Meegärtle“. Diesen möchte er natürlich genau so viel Selbstständigkeit ermöglichen wie allen anderen Gästen. „Jetzt können unsere blinden Gäste das Angebot an Speisen und Getränken nun auch in Brailleschrift ertasten“, freut sich der Wirt bei der Übergabe der Punktschrift-Speisekarten.
Den Biergarten „Meegärtle“ an der Mainlände gibt es seit 1983, seit letztem Jahr hat Wolfgang Plinske mit seinem Team die Gaststätte übernommen. Barrierefreiheit kann sein Betrieb somit jetzt nicht nur für Rollstuhlfahrer, sondern auch für blinde Menschen gewährleisten.
Wenn man in Veitshöchheim blinden und sehbehinderten Menschen begegnet, ist das nichts Besonderes mehr. Rund 200 Teilnehmer mit Seheinschränkung erarbeiten sich seit 1980 im Berufsförderungswerk in der Helen-Keller-Straße neue berufliche Perspektiven. Zudem gibt es viele ehemalige „BFWler“, die ihren Lebensmittelpunkt inzwischen nach Veitshöchheim verlegt haben.
„Ich möchte alle Gastwirte in der Umgebung ermutigen, mit unserer Unterstützung für mehr Barrierefreiheit zu sorgen“, sagt BFW-Geschäftsführer Christoph Wutz. „Unsere Punktschrift-Speisekarten sind dabei ein wichtiger Schritt.“
Gegen einen Unkostenbeitrag übersetzt das BFW die vorhandene Speisekarte in Punktschrift und druckt sie auf speziellem Punktschriftpapier aus. „Die Punktschrift ist größer als Schwarzschrift, das Punktschrift-Papier ist dicker“, erläutert Monika Weigand vom BFW Würzburg. „Entsprechend hat die Punktschrift-Speisekarte auch mehr Umfang als die herkömmliche Variante.“
Gastronomen, die ihre Speisekarte in Punktschrift anbieten möchten, können mit Monika Weigand per E-Mail unter monika.weigand@bfw-wuerzburg.de Kontakt aufnehmen.