Zum Spatenstich für das Gewerbegebiet „Am Wasserturm“ hatte Bürgermeister Konrad Schlier neben dem Gemeinderat auch seine behördlichen Mitarbeiter in der Verwaltungsgemeinschaft, die Planer des Projekts und die ausführenden Baufirmen eingeladen. Da zurzeit auch die französischen Gäste aus der Partnergemeinde aus Boutiers-St. Trojan in Bergheim weilen, hatte er auch sie zu diesem besonderen Ereignis eingeladen und sie staunten nicht schlecht, was die Gemeinde vorhat.
Das Projekt wurde vor drei Jahren zusammen mit dem Planer Joachim Rehbein und dem Projektbetreuer Robert Hammerand geplant. Dabei galt es auf einer 4,8 Hektar großen freien Ackerfläche in unmittelbarer Nähe zum Wasserturm in Richtung Norden ein großes Gewerbegebiet mit unterschiedlichen Parzellengrößen einzurichten. Außerdem mussten natur- und infrastrukturelle Maßnahmen wie die Umsiedlung der Feldhamster und eine direkte Anbindung an die B 19 beachtet werden.
Das neue Baugebiet mit geplanten 1,3 Millionen Euro Baukosten umfasst nun ein vier Hektar großes Areal mit zwölf Parzellen in unterschiedlichster Größe sowie eine Verkehrsanbindung an die B 19 mittels eines Kreisverkehrs.
Mit dem zukünftigen Kreisverkehr kann sowohl das östlich gelegene neue Wohngebiet „Am Sommerrain 2“ mit 73 Bauplätzen als auch das westlich gelegene Gewerbegebiet „Am Wasserturm“ gut und sicher angefahren werden. Zur Erschließung des Gewerbebetriebes gehört neben Kanal, Wasser, Straße und Beleuchtung auch ein schnelles Kommunikationsnetz mit 100 Mega Bit (100 MB).
Nach Fertigstellung des Kreisverkehrs soll das Ortsschild in Richtung Opferbaum verschoben werden, sodass schon ab da die Innerortsgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometer (km/h) gilt.
Der Zeitplan
Um den Zeitplan Ende Dezember mit dem Einbau der ersten Bitumenschicht und damit die Ansiedlung der Firmen zu gewährleisten, sind seit drei Wochen die beiden Firmen Müller-Bau und Firma Weber-Bau dabei, die Fläche für die Straßen einzumessen, zu planieren und die Gräben für Kanal, Wasser und Kommunikationsleitungen einzuziehen.
Freudig hat der Bürgermeister beim Spatenstich verkündet, dass inzwischen Flächen an Rewe mit 1450 Quadratmetern Verkaufsfläche plus 300 Quadratmetern für einen Getränkemarkt und ein Fitness-Studio, eine Karten-Tankstelle mit Waschanlage, eine Kfz-Werkstatt, eine Lagerhalle für Handwerksprofi und ein Ausstellungsraum für „Die Handwerker“ vergeben sei. Es seien aber noch 12 000 bis 14 000 Quadratmeter frei die erworben werden können.
Umsiedlung der Hamster
Außerdem erwähnte Bürgermeister Konrad Schlier, dass es gelungen sei, zusammen mit dem Landratsamt und den Tierschützern ein Umsiedlungs-Konzept zu entwickeln, in dem siebzehn Feldhamster ein neues Zuhause bekamen. Dieses liege im Wasserschutzgebiet unterhalb der Weinberge links von der Kreisstraße WÜ 4 Richtung Dipbach. „Ich denke, dort fühlen sie sich wohl und können ungestört ihre neue Umgebung genießen“.
Der Bürgermeister der Partnergemeinde Boutiers-St. Trojan, Philippe Niefenecker sagte: „Nicht Bergtheim schaut auf die Welt, sondern die Welt schaut auf Bergtheim“. Und weiter meinte er, dass er immer wieder erstaunt sei, wie Deutschland und hier besonders Bayern die Industrie hofiere und mit Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten unterstützt. Das sei nicht nur für das Land, sondern für all seine Bürger „ein guter und sinnvoller Weg in die Zukunft“.
Die finanzielle Abwicklung des Baugebiets liegt in der Hand von „Unabhängiger Partner der Kommune“ (KFB). Diese koordiniert die Gelder zur finanziellen Bauabwicklung sowie den Verkauf der Flächen, sodass letztlich die Verwaltung dieser Aufgabe befreit ist.
Die Vergabe der Parzellen obliegt aber ausschließlich der Zustimmung des Gemeinderats.