Ein attraktives Angebot unterbreitete die Energie-Versorgungsgesellschaft Gasuf der Gemeinde Waldbrunn zur zentralen Energieversorgung der gemeindlichen Liegenschaft im Umfeld der geplanten Veranstaltungshalle. Die Konzeptpräsentation gegenüber dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung bestach insbesondere durch deutlich geringere Kosten, als bei einer Realisierung in Eigenregie der Gemeinde.
Eine Entscheidung traf das Gremium dennoch noch nicht. Lediglich zur Information einer Alternative zur zentralen Energieversorgung diente zunächst die durch Matthias Förster, Abteilungsleiter Wärme und Regenerative Energien der Gasuf (Gasversorgung Unterfranken GmbH) vorgetragene Präsentation.
Entwicklung eines Nahwärmenetzes
Hintergrund war die von der Gemeinde Waldbrunn im Zusammenhang mit dem Bau der Veranstaltungshalle geplante zentrale Wärmeenergieversorgung auch für die benachbarten gemeindlichen Liegenschaften. In der Planung zur Veranstaltungshalle beinhaltet ist auch die Entwicklung eines Nahwärmenetzes. Über den Neubau der Halle hinaus sollen damit auch das benachbarte Haselberghaus und Feuerwehrgerätehaus mit Wärmeenergie versorgt werden.
Als Grundlage hierzu war bisher von einer zentralen Pellets/Gas-Brennwert-Kombination ausgegangen worden. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates erinnerte Bauamtsleiter Markus Ostwald an die hierfür geschätzten Kosten von etwa 413 000 Euro für das Heizkraftwerk - zuzüglich der noch nicht bezifferten Kosten für das erforderliche Leitungsnetz.
Nutzung regenerativer Energien
Die durch die Gasuf vorgelegte Empfehlung für ein Versorgungskonzept der drei Gebäude basiert jedoch ausschließlich auf der Nutzung regenerativer Energien durch eine Holzpellets-Heizung. Lediglich zur Störungsabsicherung würde ein Öl-Schwenkbrenner vorgesehen. Diese Kombination aus Heizanlage und Pellets-Lager würde ebenfalls in einem eigenen Bauwerk Platz finden.
Nach den Ausführungen des Gasuf-Mitarbeiters liegen die Investitionskosten hierbei jedoch deutlich unter der vorliegenden Kostenschätzung. Die Gasuf geht von einem Kostenumfang von etwa 250 000 Euro aus. In dieser Summe enthalten seien auch allen Leitungen bis zu den Übergabepunkten in den jeweiligen Gebäuden, so Förster.
Vertragslaufzeit zwischen 15 und 20 Jahren
Die Abwicklung mit der Gemeinde als Abnehmer würde über einen Wärmeliefervertrag erfolgen bei einer Vertragslaufzeit zwischen 15 und zwanzig Jahren. Danach sei wahlweise eine Übernahme der Anlage durch die Gemeinde, oder ein neuer Liefervertrag möglich. Gleichzeitig wies der Gasuf-Mitarbeiter auch auf eine Fördermöglichkeit zu den Investitionskosten von bis zu vierzig Prozent hin.
Der über die gesamte Vertragslaufzeit konstante Bezugspreis für die Wärmeenergie je Kilowattstunde errechnet sich aus einem Grundpreis für die Investition, einem Grundpreis für den Betrieb sowie einem Arbeitspreis für die gelieferte Wärme. Als Alternative möglich wäre zu einem vollkommen autarken Betrieb auch ein Blockheizkraftwerk, das über die Wärmeenergie hinaus auch in den Liegenschaften nutzbaren Strom produziert. Die noch zu ermittelnden Investitionskosten hierbei würden jedoch deutlich über denen einer zentralen Wärmeenergieversorgung liegen.