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Würzburg
Spargel wird immer teurer: Köche aus Würzburg und Region verraten 4 kostengünstige Rezepte
Bis zu 13 Euro kostet inzwischen ein Kilo Spargel. Verschiedene Köche aus Würzburg zeigen, wie man mit einem Pfund Spargel lecker und kostengünstig für vier Personen kocht.
Spargel als Brotzeit? Eine Idee vom Gasthof Bären aus Randersacker. 
Foto: Thomas Obermeier | Spargel als Brotzeit? Eine Idee vom Gasthof Bären aus Randersacker. 
Marie Allmansberger
 und  Sarah Gräf
 |  aktualisiert: 19.04.2024 02:46 Uhr

Die Spargelzeit hat begonnen und mehr und mehr Stände starten mit dem Verkauf des beliebten Gemüses. Auch in den Supermärkten ist der fränkische Spargel angekommen. Mit bis zu 13 Euro pro Kilo fränkischem Spargel muss dieses Jahr gerechnet werden, so der Bayrische Bauernverband. Kocht man nicht nur für sich alleine, kann die Mahlzeit also schnell ins Geld gehen. Verschiedene Köche aus Würzburg und Umgebung zeigen, wie man sparsam vier Personen mit einem Pfund Spargel satt bekommt. 

1. Sterneköche Robin Hofmann und Patrick Grieshaber aus dem Restaurant Kuno: Spargel Primavera

Die beiden Küchenchefs Robin Hofmann und Patrick Grieshaber stehen in der Küche des Restaurants Kuno mit dem Spargelgericht. 
Foto: Silvia Gralla | Die beiden Küchenchefs Robin Hofmann und Patrick Grieshaber stehen in der Küche des Restaurants Kuno mit dem Spargelgericht. 

Das Gericht isst Küchenchef Robin Hofmann auch privat am liebsten. "Parmesan, Tomate, Spargel, ganz klassisch, ohne Fleisch am besten", sagt er. Die Entscheidungsfindung zum Rezept sei relativ unkompliziert gewesen, meint der junge Koch. "Was kann man zu Hause nachkochen, mit wenig Aufwand und regionalen Produkten? Da lag das Gericht auf der Hand."

Zutaten für vier Personen:

  • 1 Pfund Grüner Spargel, geschält
  • 4 Filets vom Saibling
  • 250 Gramm Butter
  • 400 Gramm Kirschtomaten
  • 1 Kilo Kartoffeln
  • Rosmarin, Salz, Pfeffer und Zitrone
Spargel Primavera gekocht von Küchenchef Robin Hofmann des Hotels Rebstock.
Foto: Silvia Gralla | Spargel Primavera gekocht von Küchenchef Robin Hofmann des Hotels Rebstock.

Zubereitung: Zunächst die Kartoffeln schälen und in circa 1,5 Zentimeter große Würfel schneiden. Anschließend die Kartoffeln zehn Minuten kochen lassen und bei Seite stellen. Anschließend den Saibling in der heißen Pfanne (ofenfest) auf die Hautseite legen, bevor er gesalzen und gepfeffert wird. Nach drei Minuten kommen die Tomaten, der Rosmarin und der Saft einer Zitrone hinzu und der Fisch wird gewendet. Nun soll die ganze Pfanne bei 50 Grad in den Ofen gestellt werden.

In einer zweiten Pfanne die Kartoffelwürfel unter Schwenken mit Öl knusprig anbraten und salzen. Nun wird sich dem Spargel gewidmet. Dieser kann als Tipp des Kochs vorgekocht und anschließend in einem Eisbad abgeschreckt werden. Wer sich die Zeit einsparen möchte, kann ihn direkt anbraten, bis er eine schöne Farbe bekommt. Zu guter Letzt den Fisch und die Tomaten aus dem Ofen holen und zusammen mit dem Spargel, geschmolzener Butter, den Kartoffeln und Tomaten anrichten und schmecken lassen.

2. Sternekoch Michael Philipp aus dem Restaurant Philipp: Spargel-Risotto mit Frühlingskräutern

Küchenchef Michael Philipp präsentiert das Spargel-Risotto.
Foto: Liam Philipp | Küchenchef Michael Philipp präsentiert das Spargel-Risotto.

Das Risotto mit Spargel ist für Michael Philipp, Sternekoch und Küchenchef vom Restaurant Philipp in Sommerhausen, ein echter Klassiker. "Der Spargel ist die Königin der Gemüse und benötigt wenige, aber auserlesene Produkte zur Begleitung", sagt er. Jedes Jahr freue er sich auf die Saison. 

Zutaten für vier Personen:

  •  1 Pfund weißer Spargel, geschält
  • 2 Tassen Risotto-Reis
  • 1 kleine Zwiebel, gewürfelt
  • 200 Gramm Butter, kalt
  •  Weißwein
  • Olivenöl
  • Spargelsud (2 Liter Wasser, 1 EL Zucker, 1 EL Salz, etwas Butter)
  • Salz, Pfeffer
  • Parmesan, gerieben
  • Kräuter der Saison (Kerbel, Estragon, Petersilie, Schnittlauch)
  • Kräuter-Öl: Frische Kräuter mit Olivenöl und etwas Salz mixen und abpassieren. In einem Topf kurz erwärmen und in Dosierflaschen abfüllen und kaltstellen.
Küchenchef Michael Philipp verfeinert das Spargel-Risotto mit Kräuter-Öl.
Foto: Liam Philipp | Küchenchef Michael Philipp verfeinert das Spargel-Risotto mit Kräuter-Öl.

Zubereitung: Zunächst wird der Spargelfond hergestellt. Dafür Spargel in kochendes Wasser mit Salz, Zucker und etwas Butter gegeben. Dieser soll dort nicht gekocht, sondern je nach Durchmesser des Spargels sechs bis zehn Minuten bissfest ziehen. Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen, den Reis dazugegeben und andünsten. Anschließend mit Weißwein ablöschen.

Wenn der Wein reduziert ist, kommt der Spargelfond ins Spiel. Diesen nach und nach zum Risotto-Reis dazugeben. Wenn er reduziert ist, eine neue Kelle Fond hinzugeben. Etwa 16 Minuten garen. Der Reis sollte "al dente" und im Topf keine Flüssigkeit mehr sein. Das Risotto vom Herd nehmen.

Parmesan dazugeben und alles gut durchschwenken. Kalte Butter einrühren, bis die gewünschte Konsistenz entsteht. Zu guter Letzt den Spargel in Stücke schneiden und mit den gehackten Kräutern, dem Risotto vermengen. Beim Servieren mit Spargelspitzen, Kräutern und Kräuter-Öl dekorieren. 

3. Stefan Morhard vom Gasthof Bären: Brotzeit mit Spargel und Bärlauch-Terrine

Der Koch im Gasthaus Bären, Enis Dautoski, präsentiert die Spargel-Brotzeit.
Foto: Thomas Obermeier | Der Koch im Gasthaus Bären, Enis Dautoski, präsentiert die Spargel-Brotzeit.

Für den Restaurantchef vom Gasthof Bären in Randersacker, Stefan Morhard, war das sommerliche Rezept naheliegend. Bärlauch sei ja "fast umsonst" und habe gerade Saison, meint er. "Damit kann man günstig zu Hause etwas zaubern." Ob als Brotzeit oder beim Grillen begeistert Spargel den Restaurantchef auch privat, wie er verrät: "Gestern Abend war die Welt in Ordnung: Es gab einen Pfund Spargel, Kartoffeln, Sauce Hollandaise und Bratwürste." 

Zutaten für vier Personen:

  • Brot in Scheiben
  • 1 Pfund weißer Spargel, geschält
  • Spargelsud (2 Liter Wasser, 1 EL Zucker, 1 EL Salz, etwas Butter)
  • 4 Eier, gekocht und gewürfelt
  • 400 g Kirschtomaten, gewürfelt
  • Gewürze: Salz, Pfeffer, Schnittlauch, Zucker
  • 500 g Schmand
  • 6 Blatt Gelatine
  • 3 EL Bärlauch-Pesto
  • 4 EL geschlagene Sahne
  • 1 Saft einer Zitrone
  • Salatdressing: Essig und Öl
Brotzeit (auf dem Bild ohne Brot) mit Spargel aus dem Gasthof Bären in Randersacker.
Foto: Thomas Obermeier | Brotzeit (auf dem Bild ohne Brot) mit Spargel aus dem Gasthof Bären in Randersacker.

Zubereitung: Den Spargel schälen und im Spargelsud bissfest kochen. Für die Bärlauch-Terrine den Schmand, Zitrone und Bärlauchpesto glatt rühren. Gelatine einweichen und im Topf auflösen. Diese dann nach und nach zur Schmandmasse dazugeben. Anschließend in eine Form füllen und circa zwei bis drei Stunden kalt stellen. 

Anschließend den Spargel mit dem Salatdressing marinieren und mit der Bärlauch-Terrine und den Tomaten- und Eierwürfeln servieren.

4. Chefkoch Leonard Vörding vom Restaurant zum Stachel: Spargelsalat mit pochiertem Ei

Der Chefkoch Leonard Vörding vom Restaurant und Weinhaus zum Stachel in Würzburg präsentiert sein Spargelgericht. 
Foto: Silvia Gralla | Der Chefkoch Leonard Vörding vom Restaurant und Weinhaus zum Stachel in Würzburg präsentiert sein Spargelgericht. 

Wenn Chefkoch Leonard Vörding nicht gerade die Gäste des Restaurants und Weinhaus zum Stachel in Würzburg mit Spargel bekocht, isst er diesen am liebsten "ganz klassisch": als gekochten Spargel mit Sauce Hollandaise und einem Schnitzel dazu. "Da wird das Schnitzel zur Beilage", sagt er. Auf die Idee mit dem Spargelsalat sei er gekommen, als das Team sich vor kurzem "Überraschungsmenüs" überlegt hatte.

Zutaten für vier Personen:

  • 1 halbes Pfund weißer Spargel
  • 1 halbes Pfund grüner Spargel
  • 200 Gramm Schinken
  • 4 Eier, pochiert
  • Gewürze: Salz, Pfeffer
  • Spargelsud (2 Liter Wasser, 1 EL Zucker, 1 EL Salz, etwas Butter)

Zutaten Vinaigrette:

  • 50 ml Apfelsaft
  • 50 ml Olivenöl
  • 50 ml Traubenkernöl
  • 100 ml Raps- oder Sonnenblumenöl
  • 100 ml Balsamico-Essig
  • 50 Gramm Zucker
  • 50 Gramm Senf
  • 0,5 Schalotte
  • 20 Gramm Estragon
  • Gewürze: Salz, Pfeffer
Der Koch Leonard Vörding vom Restaurant zum Stachel in Würzburg präsentiert sein Spargelgericht. 
Foto: Silvia Gralla | Der Koch Leonard Vörding vom Restaurant zum Stachel in Würzburg präsentiert sein Spargelgericht. 

Zubereitung: Den Spargel schälen und im Spargelsud bissfest kochen. Für die pochierten Eier in einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und mit Salz und Balsamico-Essig abschmecken. Dann den Herd abschalten, im Wasser mit einem Kochlöffel einen Sprudel bilden und die Eier einzeln in das Wasser gleiten lassen. Die Eier dort 3,5 Minuten ziehen lassen.

Spargel in mundgroße Stücke schneiden und mit der Vinaigrette marinieren. Anschließend mit den Eiern und dem Schinken als Salat anrichten.

 
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  • Johannes Metzger
    Ich hab meinen Spargelkonsum eingestellt. Nicht aus finanziellen Gründen. Der Spargel soll ja gar nicht so gesund sein.
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  • Christian Kelle
    Der "gemeine Franke" gibt sich mit solchen hier dargebotenen Portiönchen freilich nicht zufrieden. Und "kostengünstig" ist wahrlich sehr sehr relativ - vieles für die Rezepte muss man erst mal zukaufen. Am Besten ist wirklich, sich bei regionalen Spargelbauern einzudecken und sich selbst zu bekochen. Sterne- und Fast-Sterne-Küche können sich die Allerwenigsten leisten.
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  • Wolfgang Keller
    Früher wurde in der Gastronomie zumeist 1 Pfund Spargel angeboten, heutzutage eine Portion, wobei nicht angegeben wird, wieviel Gramm eine Portion sind. Und all das zu Preisen, dass mir der Appetit auf Spargel vergeht. In einem Würzburger Restaurant wurde ich sogar darauf hingewiesen, dass die Salzpreise sogar gestiegen sind. Aha, dann eben ohne Salz. Aber werden die Gerichte dann günstiger?
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  • Werner Merklein
    Ja, wenn jedes dieser exquisiten Rezepte nur 500 Gramm Spargel für vier Personen vorsieht, kann man freilich von kostengünstiger Küche sprechen. Mir würden derlei Portionen nicht genügen!
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  • Stefan Krug
    ein Hauch von Spargel auf den Tellern ;-)
    uns reicht ein Pfund grad so zu zweit...
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  • Hermann Spitznagel
    Früher war eine Portion Spargel ein Pfund,
    dazu 1 Paar Bratwürste.
    Heute soll mehr Gemüse gegessen werden, und da soll
    1 Pfund für 4 reichen?
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  • Hermann Spitznagel
    Im Supermarkt um die Ecke gibt es ab heute deutschen Heimat-Spargel für 7,99 Euro das Kilo.
    Erst gucken, dann jammern.
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  • Edith Kram
    Jeder hat so seine Präferenzen, wie er das "weiße Gold" genießen möchte. Dennoch ist man gerne für neue Anregungen dankbar.

    Wenn sich der Geschmack der Rezepte allerdings den Recherchen der Verfasserinnen anpaßt, ist der Genuss wohl nicht so prickelnd.

    Dass alles etwas teuerer wird, dürfte jedem klar sein. Und auch der Spargel wird wohl nicht so recht verschont.

    Fakt ist aber, dass schon vor 5 Jahren bis zu 13.- Euro und mehr für das Kilo Spargel frisch vom Spargelbauern aufgerufen wurden.

    Wo die Verfasserinnen recherchiert haben, weiß man nicht.
    Ob's Spargel in Würzburg auch in Apotheken gibt? Schließlich ist er ja gesund.

    Deshalb mein Tipp:
    Fahren sie raus zu ihrem regionalen Spargelbauern und kaufen sie dort günstig ein.
    Sie werden feststellen, Auswahl und Qualität sind toll, die Preise bezahlbar.
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  • Jochen Freihold
    Großartigte Rezepte von Meisterköchen in und um Würzburg. Ganz sicher gibt es noch weitere überaus empfehlenswerte Variationen in Mainfranken. Jedenfalls ein einherzlicher Dank an die Redaktion!

    Es stimmt allerdings nicht, dass Spargel immer teurer wird. Wir stehen ja erst am Anfang einer zweimonatigen Saison, momentan kostet Spargel immer mehr als im Verlauf der kommenden Wochen bei zunehmend warmem Wetter. Dann fallen auch die Einkaufspreise.
    Kenner wissen, dass Spargel während der ersten Wochen oftmals die Besten sind. Guten Appetit!
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  • Richard Baumann
    Wahrlich, Herr Freihold! Die Rezepte sind großartig.
    Allerdings haben diese Köstlichkeiten wenig bis fast nichts mit Spargel zu tun. Wer wirklich "Spargel" essen möchte, der sucht sich ein Restaurant, in dem pro Portion ein Pfund Spargel gereicht wird und nicht 1 Pfund für 4 Portionen.
    In diesen Gasthäusern fällt auch der Preis im Laufe der Saison. Bei Sterneköchen mit homöopathischen Spargelanteilen könnte er sogar noch steigen.
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  • Jochen Freihold
    Wo steht eigentlich geschrieben, dass es sich bei diesen vier Rezepten um jeweils den Hauptgang handelt? Günstig einzukaufen oder als Hungriger satt zu werden, sollte nicht das Problem sein. Vielmehr geht es um "Savoir vivre", um anspruchsvolle Esskultur in einer wahrlich gesegneten Region, wie schon Dichter-Genie Goethe feststellte.

    In Frankreich unterscheidet man volkstümlich zwischen einem Gourmand und einem Gourmet. Der eine ist der typische Vielfraß, der oder die andere ein Feinschmecker gehobener Lebensart. Mehrere Menüfolgen einer Mahlzeit sind auch in guten mainfränkischen Gaststuben längst üblich. Muss ja nicht jede Woche sein. Auch die heimische Küche kann nur profitieren von edel verfeinerten Spargelgerichten. Es ist eine Frage der Lebensart.
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