"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es", diesen Satz von Erich Kästner zitierte Vereinsvorsitzender Axel Möller bei der Eröffnung des Neubaus der Caritas Sozialstation St. Gregor Fährbrück in Bergtheim. Zwar ist die Verwaltung schon Ende März eingezogen, Mitte Juli eröffnete die Tagespflege und einen Tag der offenen Tür gab es auch schon. Nun aber war die offizielle Einweihung mit geladenen Gästen.
Dass ihr erstes eigenes Gebäude unter den Schutz Gottes gestellt wird, war den Mitgliedern des Trägervereins ein Herzensanliegen. Deshalb stand die ökumenische Segnung der Räume und Kreuze sowie der Menschen, die in dem Haus arbeiten, hier ihre Stunden verbringen oder ein- und ausgehen im Zentrum der Feier. Pfarrer Ivar Brückner und Pfarrer Helmut Rügamer rückten die Nächstenliebe, die menschliche Würde, ein erfülltes Leben und den Wert von Zuwendung in den Fokus.
Gründung vor 40 Jahren
Vereinsvorstand Möller erinnerte an die Gründung und die Gründerväter der Sozialstation vor über 40 Jahren, an die bescheidenen Anfänge in Fährbrück, den Umzug nach Bergtheim im Jahr 2006 und den Entschluss, ein eigenes Verwaltungsgebäude einschließlich einer Tagespflege mit 30 Plätzen und einem offenen Generationentreff zu bauen.
Das Grundstück mit seinen 1080 Quadratmetern in der Milanstraße kaufte der Trägerverein im Sommer 2018 von der Gemeinde. Im März 2021 war der Spatenstich. Dass dank des Architekturbüros Stahl.Lehrmann die Baukosten von 4,5 Millionen Euro im Kostenrahmen blieben und die Bauzeit nur um wenige Monate überschritten wurde, grenzt für das Vorstandsteam an ein Wunder. Zuschüsse gibt es vom bischöflichen Ordinariat. Als Eigenkapital verbleiben 3,4 Millionen Euro.
130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Sozialstation St. Gregor. Sie versorgen in Bergtheim, Prosselsheim, Püssensheim, Opferbaum, Rieden, Hausen, Dipbach, Oberpleichfeld, Burggrumbach, Kürnach, Estenfeld, Rimpar, Gramschatz und Maidbronn täglich 280 Menschen durch den Ambulanten Pflegedienst. Die Sozialstation betreut in Wohngemeinschaften in Rimpar und Kürnach schwerstpflegebedürftige Menschen und bietet Dienste in der Familienpflege und Hauswirtschaft an. Ihre Tagespflegestätten sind in Rimpar, Estenfeld, Kürnach und Güntersleben sowie nun auch in Bergtheim.
Es wurmt die Verantwortlichen von St. Gregor, dass "der Arbeitsbereich Pflege kaputt berichtet und schlecht geredet wird". Dabei sei soziales Engagement der Klebstoff einer Gesellschaft. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit Herz und Leidenschaft", versicherte Vorstand Möller. Sie sollen gute Arbeitsbedingungen haben.
Landrat Thomas Eberth war "froh und dankbar, dass in diesem elementaren Bereich für uns alle investiert wurde und es hier Menschen gibt, die das Haus mit Leben und Liebe füllen".
Plastik mit einem goldenen Herzen
Das offene Konzept der Sozialstation St. Gregor sowie den sinnstiftenden Pflegeberuf symbolisiert in Bergtheim eine Plastik mit einem goldenen Herzen sowie einer gebenden und nehmenden Hand. Vorstandsmitglied Armin Hackl stellte sie vor. Das Kunstwerk soll im Eingangsbereich aufgestellt werden und das Motto "gut umsorgt" widerspiegeln.
Eine Variation der Plastik überreichte die stellvertretende Vorsitzende Angelika Königer an die langjährige Geschäftsführerin Karin Eberth-Papp. Sie sei "26 Jahre das Gesicht der Sozialstation St. Gregor gewesen" und habe "unendlich viele Stunden in den Neubau investiert".
Thomas Zrieschling aus Königsberg in Bayern unterhielt die Gäste mit Klängen der Harfenzither und Altbürgermeister Günter Stock aus Margetshöchheim amüsierte in seiner Rolle als Häcker Karl mit seinen "frängischen Gschichdli".