Was trägt uns, wenn alles ins Wanken gerät? Wie können wir weise leben? Wo ist kluges Handeln gefragt – im persönlichen Umfeld, in der Gesellschaft und global? Worauf bauen wir? Um diese Fragen ging es beim diesjährigen „Weltgebetstag der Frauen“. Jährlich am ersten Freitag im März bilden Frauen rund um den Globus eine solidarische Gebetskette, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatorinnen.
Diesmal stand die parlamentarische Republik Vanuatu im Blick. Das ist ein Inselstaat im pazifischen Ozean, östlich von Australien und westlich von Fidschi. Er besteht aus 83 Inseln, von denen 67 bewohnt sind. Vanuatu erlangte erst 1980 die Unabhängigkeit. Das Land ist etwa zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland und hat knapp 300 000 Einwohner. Die meisten sind Christen.
In der Pfarreiengemeinschaft Fährbrück haben Gabi Strobel, Gisela Königer, Maren Weber, Monika Schraud und Elke Gaum den Wortgottesdienst zum Weltgebetstag 2021 vorbereitet und gestaltet. Die in der Kirche engagierten Frauen aus Rieden hatten dazu in ihr frisch renoviertes Gotteshaus St. Odilia eingeladen. Rund 30 Frauen aus den sieben Kirchengemeinden der Pfarreiengemeinschaft „hörten den Frauen aus Vanuatu zu“.
Rigoroses Plastikverbot
Das Weltgebetstagkomitee des Staates im Südpazifik sprach von der Schönheit seines Landes mit herrlichen Sandstränden, Korallenriffen und unberührter Natur. Es schilderte aber auch seine Erlebnisse bei Erdbeben, Tsunamis, tropische Stürme und aktive Vulkane. Der Meeresspiegel steigt, obwohl das Land keine Industrie hat und kaum etwas zur Erderwärmung beiträgt. Plastik schwimmt im Meer, obwohl es in Vanuatu ein rigoroses Plastikverbot gibt.
Durst nach Bildung
Die Frauen in Vanuatu haben Durst nach Bildung, Frieden, Selbständigkeit und Sicherheit vor Gewalt. Sie danken für Gottes wunderbare Schöpfung. Aber sie bitten auch um Solidarität, vernünftige Entwicklungsprogramme und kluge politische Entscheidungen. „Wir sind Vielfalt“, darüber waren sich auch die Frauen in Rieden einig.
Es sei bewegend, in die Kultur und Schwierigkeiten der Frauen „am anderen Ende der Welt“ einzutauchen. Die flotten Melodien des Südpazifiks, die aussagekräftigen Symbole im Wortgottesdienst und das Schildern der Initiativen und Organisationen, die mit der Kollekte 2021 unterstützt werden sollen, haben die Frauen in Rieden beschäftigt. „Klug handeln müssen wir jeden Tag“, hieß es bei den Gebeten.
Samen als Geschenk
Jede Gottesdienstbesucherin in Rieden bekam zum Andenkenn ein Tütchen mit Samen geschenkt. „Die Blumen und Pflanzen sollen uns den ganzen Sommer an unsere Solidarität mit den Frauen in Vanuatu erinnern und gleichzeitig ein Paradies für Bienen und andere Insekten sein“, wünschte Gabi Strobel.
Wegen der Corona-Pandemie fiel das traditionelle Beisammensein der im Gebet verbundenen Frauen nach dem Gottesdienst in der Pfarreiengemeinschaft Fährbrück aus. Im nächsten Jahr kommt der Weltgebetstag der Frauen aus England, Wales und Nordirland.