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Würzburg/Bastheim
Söder dankt Ehrenamtlichen in Würzburg: Landwirt aus der Rhön nutzt Ehrung zum Klimaprotest
Zusammen mit einer Klimaaktivistin der "Letzten Generation" formulierte Bio-Landwirt Eberhard Räder eine Botschaft an Bayerns Ministerpräsident. Wie Söder reagierte.
Während Ministerpräsident Markus Söder in der Würzburger Residenz Hände schüttelt, rollt Landwirt Eberhard Räder sein Leinentuch aus (hinten).
Foto: Thomas Obermeier | Während Ministerpräsident Markus Söder in der Würzburger Residenz Hände schüttelt, rollt Landwirt Eberhard Räder sein Leinentuch aus (hinten).
Henrik Rampe
Henrik Rampe
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:27 Uhr

Als Markus Söder seine Rede beendet hatte, der Applaus verstummt war und die meisten geladenen Ehrenamtlichen schon zum Essensbuffet verschwunden waren, präsentierte Eberhard Räder seine Botschaft. Auf ein Leinentuch hatte der Bio-Landwirt aus Bastheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) seine Forderung geschrieben, die er am Donnerstagabend vor den Augen des bayerischen Ministerpräsidenten ausrollte: "Herr Söder, auch Bayern muss sich an das 1,5-Grad-Ziel halten." Ebenfalls auf dem Banner zu sehen: ein Herz im Kreis – das Logo der Klimaaktivisten der "Letzten Generation".

Kurzer Austausch zwischen Landwirt Räder und Ministerpräsident Söder

Ministerpräsident Söder zeigte sich vom Protestbanner unbeeindruckt, unterhielt sich kurz mit Bio-Landwirt Räder und seiner Begleitung, einer Aktivistin der "Letzten Generation". Erneuerbare Energien, Windräder, nachhaltige Landwirtschaft  – es blieb beim Austausch von Schlagworten, dann verschwand Söder zum nächsten Termin. Der ursprüngliche Protestplan, das Spruchband bereits während der Rede des Ministerpräsidenten auszurollen und zu stören, ging nicht auf.

Zwei Parteien mit unterschiedlichen Standpunkten: Ministerpräsident Markus Söder (von links) im Gespräch mit Landwirt Eberhard Räder und Aktivistin Claudia Röseler.
Foto: Thomas Obermeier | Zwei Parteien mit unterschiedlichen Standpunkten: Ministerpräsident Markus Söder (von links) im Gespräch mit Landwirt Eberhard Räder und Aktivistin Claudia Röseler.

Zuvor hatte sich Söder in seiner Rede bei den 300 geladenen Ehrenamtlichen für ihr Engagement bedankt. Als "Helden des Alltags" leisteten sie unverzichtbare Arbeit für die Gesellschaft, so der Ministerpräsident. In einer Zeit voller Krisen würdigte er den Einsatz, den die Ehrenamtlichen aufbringen. Bayernweit müsste die Regierung acht Milliarden Euro aufbringen, wollte sie die Leistung der Ehrenamtlichen abdecken. "Und das ist nur die monetäre Leistung, hinzu kommt die Herzleistung, die sie alle einbringen", sagte Söder.

Wen Ministerpräsident Söder in Würzburg ehrte

Zu den Geehrten im Festsaal der Würzburger Residenz gehörten Ehrenamtliche aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Amateursport, der Kinder- und Jugendhilfe, der Freiwilligen Feuerwehr und Fastnachtsvereine waren eingeladen worden.  

Im Festsaal der Würzburger Residenz ehrte Ministerpräsident Markus Söder das Engagement von Ehrenamtlichen aus Unterfranken. 
Foto: Thomas Obermeier | Im Festsaal der Würzburger Residenz ehrte Ministerpräsident Markus Söder das Engagement von Ehrenamtlichen aus Unterfranken. 

Landwirt Räder bringt sich ehrenamtlich als Sprecher der Biobauern im Landkreis Rhön-Grabfeld ein und sitzt für die Grünen im Kreistag. Schon länger sympathisiert Räder mit den Klimaaktivisten der "Letzten Generation". Straßenblockaden und öffentliche Störungen hält er für das richtige Mittel, um politische Entscheidungsträger zum Handeln zu bewegen. 

"Letzte Generation" kündigt Proteste in Unterfranken an

"Ich würde so einen Abend viel lieber genießen, aber das kann ich angesichts der drohenden Klimakatastrophe nicht. Als Landwirt spüre ich als einer der ersten, wie schlecht es der Natur geht. Und das ist der Anfang", sagte Räder am Rande der Ehrung.

Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben angekündigt, ihre Protestaktionen in den kommenden Wochen und Monaten auszuweiten. Nach Informationen der Redaktion soll es dabei erstmals auch in Unterfranken zu Störungen im Alltag kommen. Wie genau die Protestformen aussehen und wo sie stattfinden werden, ließ die Aktivistengruppe offen.

 
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  • mppthi
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  • Arcus
    CSU Wahlkampf auf Kosten des Steuerzahlers. Damit und mit dem Populisten mit „charakterliche Schwächen" und einem Hang zu "Schmutzeleien“, ist jetzt hoffentlich bald vorbei.
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  • l.saubert@web.de
    Aussage eines populistischen Postes.
    Warum soll das Wertschätzen von Ehrenamt Wahlkampf sein. Die Geehrten stellen einen Durchschnitt der Gesellschaft dar. Und Grüne waren auch dabei.
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  • Die CSU kriegt selbst im Wahljahr die Hütte bei eigenen Veranstaltungen nicht mehr voll. Also lädt der Ministerpräsident (=CSU-Vorsitzender) etliche Meinungsbildner ein, um das Ehrenamt zu feiern. Die Leute kommen, hören sich den Herrn Söder im Wahljahr an, lassen sich von ihm die Hand schütteln und praktischerweise zahlt der Freistaat für das Ganze, nicht die CSU.
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  • hubgre10
    Von dem Banner hat man in der Veranstaltung gar nichts mitbekommen. Das wird hier im Artikel deutlich übertrieben dargestellt. Aber interessanterweise hatten wir uns an einem der Stehtische über Herrn Söders Rede unterhalten und sind schon alle sehr überrascht gewesen, dass das grün regierte Baden-Würtemberg nicht ansatzweise mit den bayerischen Leistungen im Klimaschutz gleichziehen kann, bei z.B. der Quote der erneuerbaren Energien oder der Quote ökologisch bewirtschafteter Landwirtschaftsfläche etc.
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  • Sagt Söder. Und Rauchen ist gesund. Sagt Dr. Marlboro...
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  • l.saubert@web.de
    Sagen alle Statistiken.
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  • Doedi.wue
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Das Anliegen an sich ist ja ehrenwert - der Anlass ist aber nicht passend gewesen. Es war ein Abend für Ehrenamtliche, für Menschen die sich engagieren. Man muss nicht jede Veranstaltung für sein Anliegen missbrauchen auch wenn es noch so ehrenwert sein mag. Dass Herr Räder geehrt wurde finde ich gut, dass er so wenig Fingerspitzengefühl zeigt halte ich für ungut.

    Daher finde ich es gut das - Zitat: "Der ursprüngliche Protestplan, das Spruchband bereits während der Rede des Ministerpräsidenten auszurollen und zu stören, ging nicht auf."
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  • mppthi
    Mal eine Frage an die Dümmsten wegen Klimawandel? Es gab mal eine Eiszeit?Dinosauriere sind ausgestorben?Wer war daran schuld???War es eine Vorahnung das es einmal Klimaaktivisten gibt die Umweltverschmutzung auch betreiben??
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  • Da nimmt sich der vielbeschäftigte Herr Ministerpräsident sogar in einem Wahljahr (!) Zeit dafür, ehrenamtlich Tätige aus ganz Unterfranken nach Würzburg einzuladen. Völlig uneigennützig natürlich, denn sonst hätte er ja auf Parteikosten als CSU-Vorsitzender eingeladen - oder verwechsel ich da jetzt was? Also nochmal richtig: Der CSU-Vorsitzende macht bei Multiplikatoren Wahlkampf im Wahljahr und die Einladung zahlt der Freistaat. So weit so gut, mangels echter Opposition in Bayern wäre das ja fast ausgegangen. Doch da protestiert ein kleiner Biolandwirt aus der Rhön gegen die stark verbesserungswürdige bayerische Klimapolitik. Und schon stiehlt er dem Söder mit nur einem Leinentuch die ganze Schau. Sehr ärgerlich für den Herrn Söder und die CSU. Und noch ärgerlicher für Herrn Söder und die CSU, dass die Mainpost auch noch darüber berichtet.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Ihre Rührige Oppositionsarbeit ist ja hinlänglich bekannt und deutlich sichtbar!
    Aber Sie haben schon recht: das Medium MainPost macht das schon sehr gut mit der Grünen Wahlkampfhilfe!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @meinung:
    bin kein Freund der CSU aber ihre Vorwürfe halte ich für an den Haaren herbeigezogen! Abende für Ehrenamtliche gab es schon immer. Natürlich ist das eine gute Gelegenheit sich als Politiker gut darzustellen bzw. ist es ein angenehmer Termin. Aber das mit einer bevorstehenden Wahl in Verbindung zu bringen halte ich an den Haaren herbeigezogen.

    Es wird immer gejammert, das Ehrenamt nicht wertgeschätzt wird. Ja das ist manches Mal richtig. Wenn aber dann so ein Abend stattfindet soll es auch nicht richtig sein?
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  • Meinungsvertreter
    Interessant, dass man gegen die gewählte Protestform nichts einwenden kann, der Protest aber dennoch nicht ernst genommen wird. Ein Schelm, wer Böses denkt.
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  • Unkrautudo
    ich bin auch der meinung, dass wir bauern uns der "letzten Generation" anschließen sollten, da die jetzigen bauern die letzte generation von bauern sind, die noch "normale" landwirtschaft betrieben haben, angesichts der immer schlimmer werden klimakatastrophen wie dürren, stürme, hochwasser, hagel, spätfröste...
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  • robert.erhard@gmx.de
    Was lässt Sie zu Dieser Entscheidung kommen? Tempo 100 würde einen weltweiten Anteil von 0,000011111111111% ausmachen. Ein 9€ Ticket ist noch weniger messbar. Gibt es andere Forderungen der Aktivisten?
    Dass was getan werden muss, ist doch jedem klar! Aber die sog Klimaaktivisten haben keine Lobby mehr! Sie haben sich selbst ins Aus geschossen! Sie dienen der Sache nicht mehr! Und ein unter Asperger leidendes Mädchen ... das Interview aus Lützerath hat ihre Inkompetenz offengelegt.
    Aber wenn man etwas tun will ist die Landwirtschaft eine der wenigen Berufsstände, die organisiert sind und in der Lage wären Kräfte zu bündeln! Das geht nicht mit RandgruppenLobbyismus oder Ideologie sondern mit Rückhalt und breiter Masse! Französische Bauern haben es vorgemacht! Unsere schlafen!
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  • dominik.benkert@gmx.de
    So sieht also der Respekt eines grünen Politiker gegenüber den anderen 299 Ehrenamtlichen aus.
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  • sebder08560208
    .. was hat das mit mangelndem Respekt gegenüber den Ehrenamtlichen zu tun?
    der Sinn des Protestes wurde anscheinend nicht erkannt?
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  • dominik.benkert@gmx.de
    @sebder. Stimmt, den Sinn hinter dieser Art des Protestes habe ich wirklich nicht erkannt. Ich erkenne nur einen Selbstdarsteller, der den anderen geladenen Ehrenamtlichen den Abend versauen möchte. Absolut respektlos.
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  • Der einzige Selbstdarsteller ist der Herr Söder, dessen Wahlkampf zu Lasten des Steuerzahlers durch ein Transparent und diesen Bericht empfindlich gestört wurde. Ich finde das gut!
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