Als Markus Söder seine Rede beendet hatte, der Applaus verstummt war und die meisten geladenen Ehrenamtlichen schon zum Essensbuffet verschwunden waren, präsentierte Eberhard Räder seine Botschaft. Auf ein Leinentuch hatte der Bio-Landwirt aus Bastheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) seine Forderung geschrieben, die er am Donnerstagabend vor den Augen des bayerischen Ministerpräsidenten ausrollte: "Herr Söder, auch Bayern muss sich an das 1,5-Grad-Ziel halten." Ebenfalls auf dem Banner zu sehen: ein Herz im Kreis – das Logo der Klimaaktivisten der "Letzten Generation".
Kurzer Austausch zwischen Landwirt Räder und Ministerpräsident Söder
Ministerpräsident Söder zeigte sich vom Protestbanner unbeeindruckt, unterhielt sich kurz mit Bio-Landwirt Räder und seiner Begleitung, einer Aktivistin der "Letzten Generation". Erneuerbare Energien, Windräder, nachhaltige Landwirtschaft – es blieb beim Austausch von Schlagworten, dann verschwand Söder zum nächsten Termin. Der ursprüngliche Protestplan, das Spruchband bereits während der Rede des Ministerpräsidenten auszurollen und zu stören, ging nicht auf.
Zuvor hatte sich Söder in seiner Rede bei den 300 geladenen Ehrenamtlichen für ihr Engagement bedankt. Als "Helden des Alltags" leisteten sie unverzichtbare Arbeit für die Gesellschaft, so der Ministerpräsident. In einer Zeit voller Krisen würdigte er den Einsatz, den die Ehrenamtlichen aufbringen. Bayernweit müsste die Regierung acht Milliarden Euro aufbringen, wollte sie die Leistung der Ehrenamtlichen abdecken. "Und das ist nur die monetäre Leistung, hinzu kommt die Herzleistung, die sie alle einbringen", sagte Söder.
Wen Ministerpräsident Söder in Würzburg ehrte
Zu den Geehrten im Festsaal der Würzburger Residenz gehörten Ehrenamtliche aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Amateursport, der Kinder- und Jugendhilfe, der Freiwilligen Feuerwehr und Fastnachtsvereine waren eingeladen worden.
Landwirt Räder bringt sich ehrenamtlich als Sprecher der Biobauern im Landkreis Rhön-Grabfeld ein und sitzt für die Grünen im Kreistag. Schon länger sympathisiert Räder mit den Klimaaktivisten der "Letzten Generation". Straßenblockaden und öffentliche Störungen hält er für das richtige Mittel, um politische Entscheidungsträger zum Handeln zu bewegen.
"Letzte Generation" kündigt Proteste in Unterfranken an
"Ich würde so einen Abend viel lieber genießen, aber das kann ich angesichts der drohenden Klimakatastrophe nicht. Als Landwirt spüre ich als einer der ersten, wie schlecht es der Natur geht. Und das ist der Anfang", sagte Räder am Rande der Ehrung.
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben angekündigt, ihre Protestaktionen in den kommenden Wochen und Monaten auszuweiten. Nach Informationen der Redaktion soll es dabei erstmals auch in Unterfranken zu Störungen im Alltag kommen. Wie genau die Protestformen aussehen und wo sie stattfinden werden, ließ die Aktivistengruppe offen.
Warum soll das Wertschätzen von Ehrenamt Wahlkampf sein. Die Geehrten stellen einen Durchschnitt der Gesellschaft dar. Und Grüne waren auch dabei.
Daher finde ich es gut das - Zitat: "Der ursprüngliche Protestplan, das Spruchband bereits während der Rede des Ministerpräsidenten auszurollen und zu stören, ging nicht auf."
Aber Sie haben schon recht: das Medium MainPost macht das schon sehr gut mit der Grünen Wahlkampfhilfe!
bin kein Freund der CSU aber ihre Vorwürfe halte ich für an den Haaren herbeigezogen! Abende für Ehrenamtliche gab es schon immer. Natürlich ist das eine gute Gelegenheit sich als Politiker gut darzustellen bzw. ist es ein angenehmer Termin. Aber das mit einer bevorstehenden Wahl in Verbindung zu bringen halte ich an den Haaren herbeigezogen.
Es wird immer gejammert, das Ehrenamt nicht wertgeschätzt wird. Ja das ist manches Mal richtig. Wenn aber dann so ein Abend stattfindet soll es auch nicht richtig sein?
Dass was getan werden muss, ist doch jedem klar! Aber die sog Klimaaktivisten haben keine Lobby mehr! Sie haben sich selbst ins Aus geschossen! Sie dienen der Sache nicht mehr! Und ein unter Asperger leidendes Mädchen ... das Interview aus Lützerath hat ihre Inkompetenz offengelegt.
Aber wenn man etwas tun will ist die Landwirtschaft eine der wenigen Berufsstände, die organisiert sind und in der Lage wären Kräfte zu bündeln! Das geht nicht mit RandgruppenLobbyismus oder Ideologie sondern mit Rückhalt und breiter Masse! Französische Bauern haben es vorgemacht! Unsere schlafen!
der Sinn des Protestes wurde anscheinend nicht erkannt?