
Wie verwendet die Main-Post geschlechtergerechte Sprache?
Wir verzichten in eigenen Texten auf künstliche Konstruktionen (z.B Lehrer*innen). Als Standard verwenden wir Doppelnennungen (Beispiel: Lehrerinnen und Lehrer) und Synonyme (Beispiel: Lehrkräfte). Wenn der Platz knapp ist (etwa in Überschriften), bemühen wir uns um Alternativen, schließen das generische Maskulinum (Lehrer) aber nicht aus. Zurückhaltend sind wir mit Formen wie "Teilnehmende" oder "Radfahrende". Das ist - bisher - weit weg vom Sprachgebrauch und hat sich nur in wenigen Fällen auf natürlichem Weg durchgesetzt, etwa bei „Studierenden“.
Die deutsche Sprache bietet eine Reihe von Möglichkeiten, um das generische Maskulinum zu Gunsten aller Geschlechter aufzulösen. Wir wollen diese Vielfalt nutzen.
Drei Beispiele:
· Statt "alle Nutzer dieses Programms" kann man "wer dieses Programm nutzt" schreiben.
· Statt "der Rat des Arztes" kann man "der ärztliche Rat" schreiben.
· Plural statt Singular wählen: "Alle, die…" statt "Jeder, der…"
Wie gehen wir mit Leserbriefen um, in denen auch mit Sonderformen gegendert wird?
Wir übernehmen prinzipiell die Schreibweisen der Verfasserinnen und Verfasser der Leserbriefe, weil sich darin eine Haltung ausdrückt. Gender-Schreibweisen mit Sternchen, Binnen-I, Unterstrich etc. wandeln wir aber zur Doppelpunkt-Lösung (z.B. Politiker:innen). Für den Doppelpunkt haben wir uns entschieden, weil dies aktuell die einzige Form ist, die von einem Computer fehlerfrei in einen gesprochenen Text umgewandelt werden kann.
Was tun, wenn unser Gegenüber in Zitaten und Interviews gendert?
Wenn unsere Gesprächspartnerin oder unser Gesprächspartner im Gespräch gendert - also zum Beispiel "Leser-PAUSE-innen" spricht, übertragen wir das in die schriftliche Form, weil es eine Haltung unseres Gegenübers ausdrückt. Wir fragen aber nach, ob es ausreicht, wenn wir das Gesprochene an unsere Standards (siehe oben) anpassen. Für schriftlich überlieferte Zitate gilt: Wir wandeln alle gegenderten Sonderformen zu einem Doppelpunkt (z.B. Politiker:innen)
Wie gehen wir mit Genderformen in Pressemitteilungen um?
Wir passen etwaige Genderformen an unseren Standard an (siehe oben). Übernehmen wir aus Pressemitteilungen Zitate von Personen, gilt für diese die Regel, die auch für andere Zitate gilt (siehe oben). Eine Ausnahme sind Pressemitteilungen, die wir im Lokalen aus unkritischen Quellen wie Kindergärten oder Schulen bekommen und nicht journalistisch bearbeiten. Sie sind entsprechend gekennzeichnet und werden mit minimalem Aufwand vor Veröffentlichung geprüft. In der Regel greifen wir dort nicht in Texte ein. Die Inkonsequenz beim Gendern nehmen wir in Kauf.
Welche Formen gelten in Gastbeiträgen?
Wir bitten unsere Gastautorinnen und Gastautoren vorab, unsere Standards zu übernehmen oder informieren sie, dass wir ihre Texte auf diese Standards anpassen werden.
Wie lösen wir das in Überschriften?
Wir bemühen uns um Alternativen, schließen das generische Maskulinum aber nicht aus.
Wie schaffen wir Ausgewogenheit zwischen den Gesprächsbeteiligten in der Berichterstattung?
Nicht nur durch sensible Sprache lässt sich die Vielfalt der Gesellschaft besser abbilden. Auch bei Recherche und der Frage, mit wem wir über ein Thema sprechen, achten wir darauf ausgewogen zu berichten. Dabei helfen uns folgende Überlegungen:
-> Habe ich nur Männer gefragt? Nur Frauen? Lässt sich das Spektrum erweitern?
-> Gibt es wirklich nur männliche/weibliche Experten zu diesem Thema?
-> Verändert sich das Thema aus der Perspektive eines anderen Geschlechts?
-> Unterscheiden sich die Fakten je nach Geschlecht?
-> Kommen alle Geschlechter gleichermaßen zu Wort / sind gleichermaßen vertreten?
-> Ist es möglich Rollenstereotype und Geschlechterhierarchien aufzubrechen? (z.B. Feuerwehrfrauen vom Einsatz erzählen lassen)
-> Wiederholen Text und/oder Bild Rollenklischees? (z.B.: Erwähne ich bei Frauen auch ihre Rolle als Mutter? Wenn ja, warum?)
Wie vermeiden wir rassistische Sprache?
Wir reproduzieren keine Vorurteile und Stereotype gegen Bevölkerungsgruppen oder Rassismen. Wir verwenden keine Begriffe, die von betroffenen Menschen als rassistisch empfunden werden. Auch vermeiden wir Beschreibungen von Hautfarben. Darüber hinaus verwenden wir keine Begriffe, die Menschen, über die wir berichten, aufgrund ihrer Herkunft in einen Kontext setzen (sogenanntes Framing).
Was ist dieses "Framing"?
Vereinfacht gesagt sind Framings kognitive Interpretationsrahmen, die wir in unserem Bewusstsein verankert haben. Sie enthalten Wertungen, das heißt, ein Framing zeigt immer auch, wie wir ein Thema deuten. Deswegen wird es auch als Deutungsmuster bezeichnet. Ein Beispiel: Wurde bis Mitte 2015 der Zuzug geflüchteter Menschen sowie das Selbstbild der Menschen in Deutschland noch im Rahmen der "Willkommenskultur" positiv bewertet, schlug das Framing Ende 2015 um. Ein Auslöser war auch die Kölner Silvesternacht. Danach dominierte der Frame "Flüchtlingswelle", mit dem der Zuzug Geflüchteter als unkontrollierbare Naturkatastrophe gedeutet wurde. Auch das Selbstbild änderte sich: Humanitäre Hilfe wird seitdem zynisch als "Gutmenschentum" bezeichnet.
Sexualisierte Gewalt und Gewalt gegen Frauen
Wir vermeiden Begriffe, die sexualisierte Gewalt oder Gewalt gegen Frauen verharmlosen oder relativieren. Oft geben diese Begriffe Opfern indirekt eine Mitschuld an der Tat oder nehmen zu sehr die Sichtweise der Täter ein. Wenn in einem Gerichtsverfahren, über das wir berichten, der Begriff „Ehrenmord“ eine Rolle spielt, ordnen wir ihn ein und machen deutlich, dass ein Mord niemals mit Ehre zu rechtfertigen ist.
Ausführliche Informationen zu unseren redaktionellen Standards finden Sie in unseren journalistischen Leitlinien, die wir regelmäßig aktualisieren.
Wie geht die Main Post und die Medien damit um?
Wie geht die Schule damit um?
Gibt es dann Deklarieren, Konjugieren und Gendern?
Frankreich setzt klare Grenzen.
Wir lassen uns von jeder Gruppierung durchs Dorf treiben und treten unsere Kultur mit Füssen.
Ich bin ein Zauberer und somit ein magisches Wesen. Bitte in Zukunft in der Stellenanzeige
Suche Koch (m,w,d,Z).
Sonst bin ich nicht angesprochen.
Wir müssen die Diskussion nicht ins Lächerliche ziehen, das ist sie von Anfang an.
Anton Sahlender, gerne Anwalt für alle, die unsere Zeitung lesen, außerdem für Meinungs- und Medienfreiheit.
Daß die Redaktion nunmehr ein "weiches Gendern" einführen wird halte ich für keinen guten Schritt. Denn dieser Schritt wird wohl nur der erste sein, und kennzeichnet Gendern der Stufe 1, wie es schon vor längerer Zeit in großen Teilen der Medien eingeführt wurde.
Kurz zur Überschrift:
"So macht die Redaktion diejenigen sichtbarer, die kein Mann sind".
Die Überschrift allein ist schon Gender-Framing der besten Sorte und übernimmt ein Hauptargument des Gender-Mainstreams, das eigentlich keines ist. Denn Gendern will Menschen zu einer erzwungenen Sichtbarkeit verhelfen, die diese gar nicht wollen. Es ist als würde ich der alten Oma über die Straße helfen - dabei wollte sie gar nicht über die Straße!!!
Gendern ist eine künstliche Sprachform, die ich immer ablehnen werde, da von interessierten Kreisen oktroyiert.
Gendern spaltet - und das ist schlecht für jede Gesellschaft.
Stichwort „Framing“: sollte nicht jeder Mensch mit einem gewissen Intelligenzquotienten von sich aus verstehen, dass z.B. Flüchtlinge nicht per se positiv oder negativ sind? Es kommt immer auf den Einzelfall an. Und der kann total verschieden sein und absolut polarisieren: von einem psychischen Kranken, der tötet , bis hin zu einem „Vorzeigeflüchtling“ hin, der Arzt im Krankenhaus ist. Beides beschreibt zwei gegensätzliche Pole.
Was mich persönlich am Framing stört, ist die Richtungsvorgabe: du Leser hast gefällst etwas gut oder schlecht zu finden. Der Leser muss erzogen werden.
Das werdet ihr so nicht schaffen, auch wenn ihr das vielleicht wollt.
Liefert - so weit das möglich ist- objektive Informationen! Dafür kaufe ich Zeitung! Versucht euch nicht im Umerziehen! Das geht schief - siehe DDR.
Das Erziehen, das überlasst ihr bitte den Eltern. Erziehung ist Aufgabe der Eltern! Und wo die Eltern nicht erziehen, da werden sie an ihren Kindern schuldig!
Es ist ein krampfhaft langwierig (wie von Herrn Reinhard erwähnt) herbeigeführter Versuch, einen massiven Einfluss auf unsere natürliche Sprache zu nehmen!
Eine sachliche, objektive und vor allem politisch neutrale Berichterstattung ist viel wichtiger als der krampfhafte Versuch es Minderheiten, den Geschlechtern oder den eingeredetes Rassismusvorwürfen und dem schwarz-weis Denken recht zu machen.
Das ist nicht Natur und das genesen braucht kein Mensch!
Selbstverständlich ist es logisch dass die Reporter das hier positiv kommentieren (müssen). Aber das ich nicht die Meinung der Menschen!
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Sie meinen sicher Reporterinnen und Reporter bzw. Kolleginnen und Kollegen
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
durchdacht, gerecht und anwendungsbezogen. Glückwunsch!