Leicht zögernd betrachten zwei Gäste des Hotels Rebstock die Desinfektionsdusche am Eingang. Möglicherweise fühlen sie sich an den Sicherheitscheck am Flughafen erinnert. Denn so sieht das sogenannte "Hygiene Gate" am Eingang zum Hotel aus. Trotz ihrer Unsicherheit gehen die Gäste durch die Anlage und werden sofort von einem leichten Nebel aus Desinfektionsmittel besprüht. "Es wird von unseren Gästen sehr gut angenommen, auch wenn sie zu Beginn noch etwas misstrauisch sind", so Holger Fehrer, Bankettleiter im Hotel Rebstock.
Savas Yilmaz, Geschäftsführer der Firma MainZelt aus Unterpleichfeld, hat die ersten drei Prototypen der Desinfektionsduschen in der Türkei fertigen lassen. Insgesamt sechs Düsen sprühen die Passierenden für zwei bis drei Sekunden mit Desinfektionsmittel ein. 18 Milliliter Desinfektionsmittel, wie es auch in Krankenhäusern verwendet wird, verteilen sich dann auf dem Körper und desinfizieren die Person. Der eingebaute 10-Liter-Tank reicht für bis zu 550 Personen.
Bereit für den deutschlandweiten Vertrieb
Außerdem befindet sich an der Anlage noch eine separate Düse für die Handdesinfektion. Dabei funktioniert alles kontaktlos. Bewegungssensoren erkennen, wenn sich jemand nähert oder die Hand unter die Düse hält. "Covid-19 lehrt uns, wie wichtig Hygiene ist und sorgt dafür, dass wir unsere bisherigen Standards überdenken", heißt es in der Broschüre des Unternehmens. Yilmaz will mit der Hygienedusche den Infektionsschutz verbessern.
Die Hygienedusche steht mittlerweile nicht nur am Eingang des Hotels Rebstock. Auch beim Edeka Popp in der Nürnberger Straße und beim Elektrofachgeschäft Beck stehen Anlagen. Yilmaz ist bereit für einen deutschlandweiten Vertrieb und hat hierfür zahlreiche potenzielle Kunden, wie Hotels, Krankenhäuser, Behörden oder Einkaufszentren, angeschrieben. "Auch unsere Kunden, die hier Veranstaltungen oder Tagungen abhalten, sind von der Hygienedusche begeistert und fragen danach", erklärt Fehrer.
Im asiatischen Raum gehören diese Anlagen bereits seit mehreren Jahren zum Standard. Durch die Corona-Pandemie könnten sie jetzt auch in Deutschland ankommen. Die Anlage im Edeka Markt in der Nürnberger Straße wird von den Kunden aber nicht so gut angenommen. Auf der Facebook-Seite des Marktes mehren sich die Beschwerden und auch an der Kunden-Info im Markt beschweren sich pro Tag zwei bis drei Personen, berichtet Stefan Popp. "Wir werden den Probebetrieb in der kommenden Woche beenden", erklärt Popp gegenüber dieser Redaktion.