Mit einem lauten "Marokko Helau" und kräftigem Applaus eröffnete Präsident Johannes Ebert am vergangenen Samstag die erste der drei Punktsitzungen in Margetshöchheim. Über 280 Gäste strömten in die Margarethenhalle, um den Faschingsbeginn nach marokkanischer Manier gebührend zu feiern.
Unter dem Motto "Wenn Marokkos Drachen Sachen machen" erlebte das Publikum ein fulminantes Faschingsspektakel mit über 130 Akteurinnen und Akteuren. Egal ob Jung oder Alt, Tanzshow oder Satire, das Programm war genauso bunt und vielfältig wie die Feiernden selbst. Mit einem dramatischen Auftakt und epischer Musik hielt der Margetshöchheimer Drache Einzug in die gut gefüllte Halle und überwachte im Bühnenhintergrund die Geschehnisse des Abends.
Der Chor unter der Leitung von Tanja Bauer zündete im Anschluss mit den Songs "never ending story" und "itsy bitsy" die erste Stimmungskanone. Die TanzKitz entführten im Anschluss alle Feiernden in eine atemberaubende Unterwasserwelt. Die 28 Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren verzückten nicht nur mit ihren tänzerischen Fähigkeiten, sondern präsentierten auch voller Stolz ihr selbstgebasteltes Bühnenbild.
Keine Pause für Hände und Lachmuskeln
Mit Seitenhieben zum aktuellen Ortsgeschehen sorgte der humorvolle Nachtwächter Elmar Nun aus Retzstadt für schallendes Gelächter. Anschließend luden die Tanzmäuse auf eine musikalische Reise durch die Zeit. Die jungen Nachwuchstänzerinnen und Tänzer performten ihre Choreografie zu Liedern von Mozart über Falco bis hin zu Apache und begeisterten mit ihrem Auftritt. Auch die 22 Tänzerinnen und Tänzer der Gruppe "Surprise" beeindruckten das Publikum mit ihrem schaurig-schönen "Tag der Toten" und stellten ihre Koordinationsfähigkeiten unter Beweis.
Ohne Pause ging es weiter, denn nach zehn Jahren Punktsitzungen holte der Bürgerbus ein letztes Mal seine Fahrgäste an Bord. Alise Haupt, Brigitte Pauthner und Stefan Herbert nahmen auf ihrer letzten Busfahrt die lokalen Geschehnisse und die politischen Entwicklungen im Ort auf die Schippe. Mit fränkischem Humor, Ukulele und Gießkannen als Instrumenten untermauerten sie auch musikalisch ihren letzten Auftritt und verabschiedeten sich mit gebührendem Applaus von der Bühne.
Einen erstklassigen Marschtanz in Rot-Weiß präsentierte auch die rote Garde aus Zell. Empfangen wurden die Gäste mit einem herzlichen Helau des feiernden Publikums. Die elf Tänzerinnen waren gemeinsam mit ihren beiden Trainerinnen Anika Beyersdorf und Leah-Natalie Löffler angereist und beendeten ihren Auftritt mit einem gelungenen Auszug.
Die Heiligen und ihre Brücken
Nach dem Auftritt der Gäste betrat ein junges, aber dennoch wohlbekanntes Gesicht die Bühne. Der 14-jährige Paul Jungbauer erzählte von den Problemen und Visionen eines Teenagers. Neben Ausführungen über seine Partnersuche belustigte er mit seinen Vorstellungen über den Einstieg in das Berufsleben und sorgte mit regelmäßigen Trinkaufforderungen für ein angemessenes Flüssigkeitslevel aller Anwesenden. Debüt feierte hingegen Maria Anetzberger aus Leinach. Mit ihrer Gitarre sang die junge Künstlerin über den Unterschied zwischen Männern und Frauen und beantwortete so manche Fragen, zum Beispiel nach der Dauer der täglichen Hygiene-Routine. Ihre Texte stießen auf Begeisterung und große Zustimmung, vom Publikum kamen starken Applaus und Jubelrufe.
Unchristlich lustig wurde es dann bei den 5 Buben. Die fünf Satiriker verkleideten sich als Heilige und philosophierten, auf welcher Brücke sie als Figuren wohl am liebsten stehen würden. Ihre gedanklichen Anstöße, ob die zwei Brücken in Margetshöchheim ihren Ansprüchen genügen würden oder ob vielleicht doch ein dritter Steg gebaut werden solle, ließ kaum ein Auge trocken.
Das Highlight des Abends war wohl der atemberaubende Auftritt der Marokkos mit ihrer eigenen Interpretation von "Die Hüter des Lichts". Düster, dynamisch und kraftvoll zeigten die 27 Tänzerinnen in einem fesselnden Spektakel ihr erstklassiges Können und verwandelten die Halle in einen magischen Ort. Mit ohrenbetäubendem Applaus wurden sie aus der Halle begleitet.
Ein fulminantes Ende
Für eine letzte Belastungsprobe der beanspruchten Lachmuskeln sorgte "Der Ö" mit seinen nicht ganz politisch korrekten Schilderungen zum weltlichen Geschehen, welche er auf trockne Art und Weise präsentierte.
Im anschließenden Finale heizte der Auftritt des Männerballetts noch einmal so richtig ein. Dieser stand unter dem Motto "Marokkaner Männlichkeitsspiele", welche das Pendant zu den schottischen Highland-Games bilden sollten. Mit einer nahezu grazilen Performance leiteten sie nach gut fünf Stunden Dauerspektakel das Ende der ersten Sitzung ein.
Die Mitwirkenden: Präsident: Johannes Ebert, Chor Margetshöchheim, TanzKitz, Der Nachtwächter: Elmar Nun, Tanzmäuse, Bürgerbus, Rote Garde Zell, Paul Jungbauer, Maria Anetzberger ,Surprise, 5 Buben, Marokkos, Der Ö: Harald Öhrlein, Männerballett