Im Februar 2018 ging in einer spektakulären Aktion die Rodung von zehn bis zu 14 Meter hohen Platanen mit einem Stammumfang bis zu 120 Zentimeter über die Bühne, die auf dem Dreschplatz und den angrenzenden Freizeitanlagen dem neuen Mainsteg und seiner 100 Meter langen Rampe im Wege standen. Seit nunmehr fast sieben Jahren sind so dort auch Rollschuhplatz, Basketballfeld und die 1997 erstellte und 2007 erweiterte Skater-Anlage nicht mehr nutzbar, konnten seitdem dort auch keine Inlinerkurse mehr in den Sommerferien stattfinden.
In der Gemeinderatssitzung am 7. November 2023 hatte Bürgermeister Jürgen Götz dann angekündigt, dass als Ersatz für die bisherige sportliche Nutzung im nächsten Jahr 2024 in unmittelbarer Nähe im Mainuferbereich an der Bahnbrücke zwischen Gärtnerei und Einkaufszentrum eine Skateanlage in Absprache mit der Gemeindejugendarbeit und dem JUZ realisiert werden soll. Dieser Ankündigung leistete nun der Ferienausschuss der Gemeinde in seiner Sitzung am Dienstag, 20. August Folge, in dem er der Entwurfsplanung des Tiefbaureferates der Gemeinde mit sieben Jastimmen, bei einer Gegenstimme billigte.
Zusätzliche Gelder im Haushaltsplan 2025 notwendig
Der Plan sieht einen Skateplatz (30 m x 12 m), ein kombiniertes Basketball-/Rollhockeyfeld (15 m x 28 m) und einer Slackline-Anlage vor. Die Kostenschätzung für die Tiefbauarbeiten beläuft sich auf 200.000 Euro. Im Haushalt 2024 ist dieser Betrag so vorgesehen. Die für die Sportgeräte notwendigen Haushaltsmittel in Höhe von rund 50.000 Euro (Skateanlage circa 40.000 Euro plus Basketballkorb, Tore und Netze) müssen laut Beschluss zusätzlich im Haushaltsplan 2025 bereitgestellt werden.
Die Anlage entsteht in gut 500 Meter Entfernung von der Altanlage an den Mainfrankensälen auf der Streuobstwiese westlich der ICE-Bahnbrücke kurz vor dem Rewe-Markt zwischen Radweg und Mainufer. Eine Verwendung der alten Skateranlagen-Teile wurde laut Bürgermeister Jürgen Götz überprüft, deren Sanierung sei aber nicht sinnvoll. Die erforderlichen Tiefbauarbeite, so Götz, wurden bereits gemeinsam mit der Baumaßnahme "Neubau Busparkplätze" ausgeschrieben. Sie sollen im Anschluss an den Bau des Busparkplatzes ausgeführt werden.
Während die Bauaufsichtsbehörde für den Busparkplatz schräg gegenüber und für die viel kleinere Freizeitanlage des Vereins Marina am REWE-Markt noch zeit- und kostenintensive Bauleitplanverfahren vorschrieb, kann laut Bürgermeister die neue Skateanlage mit Basketball/Rollhockeyfeld nach den Vorschriften der Bayerischen Bauordnung verfahrensfrei erstellt werden, da es sich hier eine Anlage zur Freizeitgestaltung im Innenbereich gegeben sei. Die wasserrechtliche Genehmigung für die Lage im Überschwemmungsbereich des Mains wurde bereits am 22. April 2024 durch das Landratsamt erteilt.
Auf der gemeindlichen Grünfläche ist ein Bestand von etwa 20 Bäumen vorhanden, darunter zehn Obstbäume. Am Verfahren beteiligt, so Götz, wurde deshalb auch die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt. Die Planung sei so erstellt, dass möglichst wenig Obstbäume für die Versiegelung der beiden insgesamt 780 Quadratmeter großen Platzbereiche gefällt werden müssen. Laut Landratsamt seien aber rechtlich keinerlei Ausgleichsmaßnahmen und auch keine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) vonnöten.
Bedenken wegen der vielen Baumrodungen
Grünen-Rätin Beate Hofstetter meldete Bedenken wegen der vielen Baumrodungen und der Versiegelung der Streuobstwiese an. Ihr Antrag, deshalb die Entscheidung an den Gemeinderat zu verweisen, wurde mit sechs zu zwei Stimmen abgelehnt. CSU-Sprecher Marc Zenner hielt die Freizeitanlage in der Nähe des REWE-Marktes für gut platziert und begrüßte die Synergieeffekte in Verbindung mit dem Ausbau des Omnibusparkplatzes. Zenner: "Wir müssen dabei die Relation und Verhältnismäßigkeit sehen." Per Saldo habe für ihn bei der Abwägung die Schaffung eines Treffpunktes des sozialen Miteinanders und zur sportlichen Betätigung den Vorrang gegenüber dem Erhalt weniger Obstbäume. Der Bürgermeister verwies darauf, dass bei der Neugestaltung der "Urbanen Fläche" am Höchheimer Steg eine Vielzahl von neuen Bäumen gepflanzt werden.
Inwieweit es möglich ist, für die Sportstätte wie bei der Neugestaltung der "Urbanen Lände" am Höchheimer Steg in den Genuss von Städtebauförderungsmitteln zu kommen, will der Bürgermeister nochmals prüfen lassen. Im Investitionspakt Sportstätten hatten Bund und Länder von 2020 bis 2022 Städte und Gemeinden in Ergänzung der Städtebauförderung mit Ausreichung bis ins Jahr 2026 auch solche Anlagen gefördert.