Die Jahresrechnung 2019 fiel erfreulicherweise positiver aus, als es Kämmerin Stefanie Grund im Haushaltsansatz prognostiziert hatte. Im Ferienausschuss stellte sie den Marktgemeinderäten die aktuellen Zahlen vor. Dies hätte sie auch gerne mit einer Präsentation an der Leinwand untermauert, aber wie so häufig in der letzten Zeit, ließ die Technik Bürgermeister Peter Stichler (SPD) im Stich.
Der Höchberger Haushalt schloss mit einer Summe von rund 22 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 7,7 Millionen im Vermögenshaushalt. Man habe damit "fast eine Punktlandung" im Vergleich zum Jahr 2018 erreicht, sagte die Kämmerin. Erfreulich war die höhere Zuführung des Überschusses vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt von gut 2,783 Millionen Euro. Geplant waren nur 807 691 Euro.
Dies sei vor allem auf die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer und durch die Nichtausführung einiger Baumaßnahmen möglich gewesen. Auch die Einnahmen aus dem Wasserverkauf waren höher als angenommen. Trotzdem mussten 2,5 Millionen Euro aus der Rücklage entnommen werden, um den Haushalt auszugleichen. Geplant waren allerdings 3,5 Millionen Euro. Zum Jahresende betrug die Rücklage immer noch 21,3 Millionen Euro. Dieses Polster wird der Marktgemeinde in der Zukunft noch gut tun, prognostizierte Bürgermeister Stichler.
Stefanie Grund malte bereits düstere Vorzeichen vor allem bei den Gewerbesteuereinnahmen für das Jahr 2020. Obwohl man schon vorsichtig mit nur 1,8 Millionen Euro geplant habe, werde diese Zahl wegen der Corona-Krise auf keinen Fall erreicht werden. Sie gehe eher von maximal einem Drittel der geplanten Summe aus. Auch die Einnahme aus Einkommensteuer - Höchbergs wichtigste Einnahmequelle – werde sich 2020 nach unten verschieben. "Das werden harte Zeiten für die Kommunen werden", kommentierte Bürgermeister Peter Stichler die Prognosen.
Bürgermeister Peter Stichler bedankte sich in sehr rührenden Worten für die gute Zusammenarbeit im Marktgemeinderat in den letzten sechs Jahren. Man merkte ihm an, dass zum Ende der Legislaturperiode der Abschied schwerfällt. "Gerne hätte ich mich persönlich von allen verabschiedet, aber wegen Corona ist das nun leider nicht möglich." Doch wie man ihn kennt, hatte sich der Werbefachmann etwas einfallen lassen und jedem Gemeinderat ein individuelles Geschenk auf den Platz im Sitzungssaal gestellt. Die offizielle Verabschiedung der ausgeschiedenen Gemeinderäte wird aber nachgeholt.
Spontan hatte sich der Gemeinderat entschlossen, dem Bürgermeister auch ein Abschiedsgeschenk zu machen. Die Zweite Bürgermeisterin Jutta Schulz (CSU) dankte Stichler für seinen Einsatz und überreichte ihm die Sitzungsglocke, mit der Stichler jede Sitzung offiziell "eingeläutet" hatte. Darauf hatte sich Schulz kurzfristig mit dem Dritten Bürgermeister Bernhard Hupp (SPD) verständigt. Mit den Worten "Um sieben wird geklingelt" verabschiedete sich Stichler vom Marktgemeinderat.