Zu einer außergewöhnlichen Ausstellung in die Spitalkirche, die Bestandteil des Röttinger Julius Echter Stifts ist, laden die niederländische Künstlerin Carla van de Puttelaar und die Baden-Badenerin Hilke Turré ein.
In dem Taubertäler Festspielstädtchen treffen zwei Künstlerinnen aufeinander, deren künstlerische Techniken nicht unterschiedlicher sein können. Carla van de Puttelaar, die Fotografin und Filmemacherin, und Hilke Turré die Bildhauerin. Dieses Projekt mit dem treffenden Namen "Similar Thoughts" bringt den jüngsten Film "Trance" von Carla van de Puttelaar und neue eindrucksvolle Skulpturen von Hilke Turré zusammen.
Es ist ein Zusammentreffen, das auf der gemeinsamen Faszination für die Ausdrucksmöglichkeiten des menschlichen Körpers und die Formen, Texturen und Farben der natürlichen Welt beruht. Fast archaisch ist die Bildsprache, auf die die gebürtige Ravensburgerin Hilke Turré dafür zurückgreift. Stahl, Ton, Knochenleim und textile Stoffe. Tatsächliche menschliche Züge deutet sie nur an, Umrisse, Gesten und Bewegungen stehen im Vordergrund. Sie lebt und arbeitet in Baden-Baden. Sie hat in Kairo, Florenz und New York gelebt, sowie intensiv den Westen der USA bereist. Von überall resultieren Erfahrungen und Eindrücke, die sie nach und nach in ihre Arbeit eingearbeitet hat. Ihr Werk ist voll von Kontrasten, die alle um ein großes Thema kreisen: die Menschen. Die Bildhauerin Turré hat sich mit ihrer Kunst ein eigenes Universum geschaffen, das weit ab jeder geschmäcklerischen Kompromisshaftigkeit all die Erfahrung ihres über 40-jährigen Schaffens in einer vollendeten Form zum Ausdruck bringt.
Film "Trance" wird das erste Mal öffentlich gezeigt
Carla van de Puttelaar ist Kunsthistorikerin und Künstlerin, bekannt für ihre Arbeit als Fotografin. Sie lebt und arbeitet in Amsterdam. Der Film "Trance", der 2022 entstand und nun das erste Mal in der Röttinger Spitalkirche öffentlich präsentiert wird, ist ein Film voller Schönheit an Bewegungen, Körpern und kostbaren Stoffen. Unterlegt ist er mit einem sphärischen Klangteppich. Ein Traum, oder eher ein Zustand völliger Konzentration und Verinnerlichung? Van de Puttelaar ist eine der bedeutendsten Fotografinnen, die heute arbeiten. Obwohl ihre Arbeit von den holländischen Meistern beeinflusst ist, sind die daraus resultierenden Bilder völlig modern und spiegeln eine feministische Sicht auf die Figuren wider, die durch den weiblichen Blick gesehen werden.
Ihre Technik ist eine prächtige Mischung aus Moderne und historischen Bezügen zu den alten niederländischen Meistern. Es gibt eine zeitlose Qualität der Bilder, die das Gewicht der Geschichte in den modernen Werken trägt. Ihre Arbeiten sind in vielen Publikationen erschienen. Neben ihrer künstlerischen Arbeit arbeitet sie auch für international anerkannte Magazine und Verlage wie "The New York Times Magazine", The New Yorker" und "Random House". Das Cover, das sie 2015 für das "New York Times Magazine" machte, wurde zu einem der besten Fotos des Jahres gewählt.
Das Projekt "Similar Thoughts" ist ein künstlerischer Dialog, der etwas Überwältigendes und Mystisches hat. Es ist mehr als eine Ausstellung, es ist eine Aufführung, in der Bild, Film und Skulpturen eine Synergie mit dem Raum, seinem Licht, den Geräuschen, den sakralen Skulpturen und dem Altar eingehen.
Die Ausstellung ist geöffnet am Samstag, 8. Oktober, von 14 bis 18 Uhr und am darauffolgenden Sonntag von 12 bis 16 Uhr. Ein Besuch der Ausstellung danach ist noch bis zum 23. Oktober nach Voranmeldung bei Patricia Rippberger Röttingen, unter Tel.: (0171) 8248798 möglich.