Am 28. November soll der Kürnacher Seniorenbeirat gewählt werden. Die Satzung für dieses Gremium hatte der Gemeinderat bereits beschlossen, nun stellte Bürgermeister René Wohlfart (SPD) in der Sitzung die Wahlordnung vor. "Es gibt einen straffen Zeitplan, den wir so auch durchziehen werden", sagte Wohlfart, der mit der Gründung des Beirats eines seiner Wahlversprechen einlöst. Der Wahltermin soll bis spätestens Ende Juli im Mitteilungsblatt und auf der Gemeindehomepage bekannt gemacht werden, bis 28. August sollen die Wahlvorschläge eingereicht werden können. Im Oktober sollen die Briefwahlunterlagen versendet werden, das Ergebnis spätestens bis 28. Dezember 2021 öffentlich bekannt gemacht werden. Binnen eines Monats, also im Januar 2022, muss das neue Gremium sich zusammenfinden. Es ist für drei Jahre gewählt.
Insgesamt sieben Senioren sollen in den Beirat gewählt werden. Zusätzlich sind auch die Behindertenbeauftragte Susanne John (CSU) sowie Bürgermeister Wohlfart Mitglieder im Gremium, sie sind jedoch nicht stimmberechtigt. Gewählt werden darf, wer mindestens sechs Monate in Kürnach wohnt und am Wahltag mindestens 60 Jahre alt ist. Die Wahl findet ausschließlich durch Briefwahl statt. Jeder Wahlberechtigte hat sieben Stimmen, eine Häufelung ist nicht möglich. Am Tag nach der Wahl werden die Stimmen ausgezählt. Die gewählten Senioren müssen die Wahl schriftlich annehmen, alle nicht gewählten Senioren sind der Reihenfolge nach Ersatzkandidaten.
Aufgabe des Gremiums ist es, bei seniorenrelevanten Planungen der Gemeinde mitwirken. Der Beirat kann hierzu auch von sich aus Anträge an den Gemeinderat stellten. Außerdem hat der Seniorenbeirat die Aufgabe, bereits bestehende Programme für ältere Menschen besser bekannt zu machen, zu vernetzen sowie Wünsche nach Veränderung der bestehenden Angebote an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten. Zudem sollen eigene Veranstaltungen geplant und begleitet werden. Überdies hat er die Aufgabe, zum besseren Verständnis zwischen den Generationen beizutragen und im Netzwerk Seniorenvertretung des Landkreises mitzuarbeiten.
Gendergerechte Benennung
In der kommenden Sitzung soll die Wahlordnung mit den eingebrachten Änderungen formell beschlossen werden. Auch die Satzung für den Seniorenbeirat benötigt dann einen neuen Beschluss, denn der Seniorenbeirat soll umbenannt werden. Lisa Bayerl-Gögercin (SPD) stellte den Antrag, das Gremium gendergerecht Seniorinnenbeirat zu nennen. Elf Gemeinderatsmitglieder stimmten für die Namensänderung, aus der CSU-Fraktion gab es vier Gegenstimmen.
Des Weiteren beschloss der Gemeinderat einstimmig, einen Vertrag mit dem Kommunalunternehmen des Landkreises (KU) zu schließen. Es geht darum, das 365-Euro-Ticket für Schüler und Azubis noch günstiger anbieten zu können. Sowohl das KU als auch die Gemeinde bezuschussen das Ticket mit jeweils 100 Euro. Der Ticketkäufer muss sich somit nur noch mit 165 Euro beteiligen. Ziel ist es, den ÖPNV hiermit noch attraktiver zu machen und Jugendliche länger an diesen zu binden.
Zusätzlich sorgt dies für mehr Gleichheit, da die Differenz zum Semesterticket für Studenten verkleinert wird – es kostet aktuell 156 Euro im Jahr. Der Vertrag mit dem KU läuft unbefristet. Nach mindestens zwei Jahren kann er jedoch mit einer Frist von sechs Monaten zum 31. Juli jeden Jahres gekündigt werden.