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Würzburg
Sieben klassische Märchen zeitgemäß betrachtet
Das Wettlauf zwishen Hase und Igel: Thomas Lazarus und Herrmann Drexler.
Foto: Markus Rakowsky | Das Wettlauf zwishen Hase und Igel: Thomas Lazarus und Herrmann Drexler.
Manfred Kunz
 |  aktualisiert: 22.12.2023 03:11 Uhr

Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Da liegt es nahe, dass auch die Würzburger Theaterszene in der Vorweihnachtszeit märchenhafte Stoffe in den Spielplänen hat. Nach dem Dickens-Klassiker "Oliver Twist" (im Chambinzky) und "Das kleine Mädchen und die Winterfrosthexe" (im Theater am Neunerplatz) hat die Theaterwerkstatt jetzt ebenfalls "einen magischen Märchenabend" im Programm.

"Etwas Besseres als der Tod" versammelt sieben Märchen von den Brüdern Grimm bis zu Hans Christian Andersen, und natürlich sind "Die Bremer Stadtmusikanten" dabei, an die der Programmtitel angelehnt ist. Regisseurin Anne Hansen hat für den kurzweiligen 150-Minuten-Abend eine Rahmenhandlung geschaffen, die in einem antiquierten, aufwändig und liebevoll ausgestatteten Buchladen (Eve Sava-Halbig, Noah Lazarus, Markus Rakowsky, Lisa Schopf) spielt.

Das Buchhändler-Ehepaar: Jörg Ewert und Charlotte Emigholz.
Foto: Markus Rakowsky | Das Buchhändler-Ehepaar: Jörg Ewert und Charlotte Emigholz.

Vor einem riesigen Bücherregal, das sich über die gesamte Bühnenbreite erstreckt, bedient das alte Buchhändler-Paar (Jörg Ewert und Anne Hansen, beide auch als Erzähler) die unterschiedlichsten Kunden und Besucher. Jeder und jede kommt mit jeweils eigenen Sorgen und Nöten, emotionalen oder wirtschaftlichen Interessen in das Geschäft. Mitten im (Beratungs-) Gespräch öffnet sich unvermittelt die Bücherwand und die Besucher werden auf magische Weise nach hinten vor eine weiße Wand geschleudert. Dort finden sie sich als handelnde Figuren in einem Märchen wieder, das ihre reale Lebenssituation spiegelt.

Lautmalerische Verstärkungen und Kontraste

Dabei wird jedes der sieben klassischen Märchen in einem individuellen Format erzählt: Der Wettlauf zwischen "Hase und Igel" köstlich stilisiert, "Der standhafte Zinnsoldat" im perfekten Wechsel zwischen Spiel und Videoprojektion, "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" in Kombination von Schattenspiel und Gesang oder einfach klassisch "gespielt" wie "Der Fischer und seine Frau".

Das ist überaus abwechslungsreich und lebendig, dazu sorgt die Live-Musik von Keyboarder Alla Kesselmann und Band für lautmalerische Verstärkungen und Kontraste. Auf die Bühne gebracht wird das von einem insgesamt zwölfköpfigen, enorm vielseitigen und wandlungsfähigen Darstellerteam, zu dem neben den Genannten Claudia Bienek, Hermann Drexler, Andreas Neumann, Charlotte Emigholz, Christina von Golitschek, Bodo Koch, Thomas Lazarus, Sylvie Legner, Annette Patrzek und Sonja Schaff gehören. Gemeinsam zaubern sie einen etwas anderen Märchenabend in die Kellerräume des Theater Augenblick im Kulturspeicher, der den Märchenfreunden neue Blickwinkel auf alte Stoffe und allen anderen eine zeitgemäße Einführung in diese bietet.

Gespielt wird das Stück bis 27. Januar 2024. Karten gibt es unter Tel.: (0931) 59400.

 
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