
Es war wie ein kleines Wunder mitten im Corona-Chaos gewesen: Helene Zürrlein hatte im April im Würzburger Hans-Sponsel-Haus Covid-19 mit nur leichten Symptomen überlebt - mit 92,5 Jahren und Vorerkrankungen wie Darmkrebs sowie einem Schlaganfall kurz zuvor. Nun ist die gebürtige Rimparerin gestorben. Am Samstagnachmittag, 18. Juli, um 15.45 Uhr schlief Helene Zürrlein im Kreise ihrer vier Kinder friedlich ein.
"Vor einem Monat hatte sie noch mal ein kleines Hoch", berichtet ihre Tochter Waltraud Sauer. "Mama hat uns alle erkannt und einen Blumenstrauß gemalt." Sogar ihren ersten Nach-Corona-Spaziergang außerhalb des Seniorenheimes durfte die 92-Jährige noch erleben. "Am Donnerstag vor einer Woche holte ich sie ab und ging mit ihr zum Weiher in der Lindleinsmühle", erzählt Kardiologin Sauer. "Da merkte ich schon, dass sie abgebaut hatte, sehr müde und apathisch war."
Oma von Daniel und Julian Sauer
Am Mittwoch vergangener Woche hörte Helene Zürrlein dann auf zu essen, am Donnerstag auch zu trinken. Die Pflegekräfte informierten die Angehörigen, dass sie sich besser verabschieden sollten. Ihre eine verbliebene Niere versagte, nach und nach die anderen Organe. Die ganze Familie durfte noch einmal zu der vierfachen Mutter, achtfachen Oma und dreifachen Uroma, darunter auch die Enkel Daniel und Julian Sauer - der Vorstandsvorsitzende des künftigen Fußball-Zweitligisten FC Würzburger Kickers und der Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe.

Am Samstagnachmittag, als Helene Zürrleins Söhne und Töchter bei ihr waren, hatte sie im Gehen einen letzten Moment des Bleibens. "Als meine Schwester Barbara Mama in die Arme nahm, schlug sie noch einmal ihre Augen auf und sah sie an", schildert Waltraud Sauer. "Mit diesem Abschied können wir gut leben und haben unseren Frieden."
Die Trauerfeier mit Bestattung findet am 29. Juli in Rimpar statt. Dann kommt die Urne von Helene Zürrlein ins Grab zu ihrem Ehemann Ludwig, der im vergangenen September verstarb, ebenfalls mit 92 Jahren.