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Würzburg
Sie soll das Lernen erleichtern: Würzburger Schüler entwickelt Vokabel-App
Sie soll das Lernen von Vokabeln erleichtern: Im Rahmen eines P-Seminars im Fach Informatik entwickelte der Würzburger Schüler Samuel Bohn (rechts) eine neue Lern-App. Links der Leiter des P-Seminars, Frederik Müller-Schartl.
Foto: Johannes Kiefer | Sie soll das Lernen von Vokabeln erleichtern: Im Rahmen eines P-Seminars im Fach Informatik entwickelte der Würzburger Schüler Samuel Bohn (rechts) eine neue Lern-App.
Julia Graber       -  Julia Graber ist im Landkreis Würzburg aufgewachsen. Sie studierte Politik und Geschichte in Würzburg und Jena. Seit 2022 arbeitet Julia Graber für die Mediengruppe Main-Post, zunächst als Praktikantin in der Stadtredaktion Würzburg, dann als Werkstudentin und schließlich als Vollzeitkraft im Bereich Custom Content, Sonderpublikationen. Julia Graber ist seit April 2024 Volontärin bei der Main-Post.
Julia Graber
 |  aktualisiert: 19.03.2022 02:24 Uhr

Sie soll vor allem das Vokabel-Lernen für Schülerinnen und Schüler vereinfachen: der Würzburger Oberstufenschüler Samuel Bohn entwickelte eine neue digitale Lernhilfe. Die App "Karteikarten Creator" entstand im Rahmen eines Projektseminars (P-Seminar) im Fach Informatik am Dag-Hammarskjöld-Gymnasium in Würzburg.

"Ich wollte ein kreatives Projekt anbieten", sagt Frederik Müller-Schartl, Leiter des P-Seminars mit dem Titel "Computerspielemodifikation", an dem zehn Schüler teilnehmen. Grundlage des Seminars ist das Computerspiel "Minecraft". Bei diesem kann man zusammen mit Freunden auf Abenteuer gehen oder seine eigene Farm, Dörfer sowie Städte bauen.

Ziel des P-Seminars sei, etwas eigenes zum Computerspiel zu erstellen. "Das Interesse an Minecraft-Modifikationen war groß", sagt der Lehrer. So entwickelten Schüler beispielsweise neue Gegenstände für das PC-Spiel. Für Bohn sei das laut seinem Lehrer die "Aufwärmübung" gewesen, denn bald ging er zum Programmieren seiner App über. "Samuel ist natürlich noch einen Schritt weiter gegangen", sagt Müller-Schartl. "Eine ganze App ging über die Anforderungen hinaus."

Zunächst entwickelte der Schüler Minecraft-Modifikationen

Da Samuel Bohn bereits seit der 7. Klasse programmiert, musste er nicht lange überlegen und entschied sich sofort für das P-Seminar. "Ich hatte Lust ein größeres Projekt zu machen. Da war dieses P-Seminar die perfekte Gelegenheit."

Zunächst entwickelte er Minecraft-Modifikationen. Hier kreierte er verschiedene Erweiterungen für das PC-Spiel. "Das war eine schöne Spielerei", sagt der 17-Jährige rückblickend. Aber der Würzburger wollte etwas Sinnvolles gestalten und Schülerinnen und Schülern helfen, Vokabeln zu lernen.

So sieht die Karteikarten-Liste in der App 'Karteikarten Creator' aus.
Foto: Johannes Kiefer | So sieht die Karteikarten-Liste in der App "Karteikarten Creator" aus.

"Da mein Englisch ausbaufähig ist, wollte ich Vokabeln lernen und habe über Google Play nach einer passenden App gesucht." Diese habe er jedoch nicht gefunden. Daher nutzte der Schüler einige Wochen seiner Sommerferien für das Erstellen einer Demoversion. "Insgesamt habe ich ein halbes Jahr an der App gearbeitet, dann war sie marktfähig", sagt der Würzburger.

Wie funktioniert die App und was macht sie so besonders?

Nach dem Öffnen der App kann die Nutzerin oder der Nutzer einen neuen Ordner erstellen und gleichzeitig die Fremdsprache auswählen, die sie oder er lernen möchte. Im nächsten Schritt kann ein Wort oder ein voller Satz eingesprochen werden, was die App anschließend mit Hilfe der Google-Spracherkennung übersetzt. Im Anschluss daran erstellt der "Karteikarten Creator" die Liste der Karteikarten, die ausgedruckt oder auch an Freunde geschickt werden kann. Dies sind Eigenschaften, auf die Bohn besonders stolz ist.

"Für mich wird die App bereits sehr erfolgreich genutzt", sagt der Würzburger. "Als nicht-etabliertes App-Unternehmen hat man es aber schwieriger." Aktuell würden etwa 461 Nutzerinnen und Nutzer den "Karteikarten Creator" zum Fremdsprachenlernen verwenden. Neben deutschen Interessenten stammen die zweithäufigsten Downloads aus den USA. "Darüber habe ich mich sehr gefreut", sagt Bohn. Aber auch Menschen aus Mexiko oder Südkorea laden sich die App herunter.

In der Zukunft möchte sich Bohn weiter mit Informatik beschäftigen. Aktuell plant er daher ein Informatik-Studium an der Uni Würzburg.

 
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