Mit einem Serienunfall endete am Sonntagnachmittag ein illegales Autorennen auf der Autobahn A 3 bei Wiesbaden in Richtung Würzburg. Nach Angaben von Zeugen hatten sich vier PS-starke Wagen auf der dreispurigen Strecke ein Rennen geliefert. Einer fuhr auf bei Hoffenheim auf einen unbeteiligten Wagen auf, der ins Schleudern kam. Insgesamt neun Autos wurden bei dem Unfall beschädigt, drei Menschen verletzt.
Raser ergriffen die Flucht
Statt anzuhalten und sich um die Verletzten zu kümmern, machten sich die anderen Raser auf der Autobahn aus dem Staub, die dort in Richtung Frankfurt, Marktheidenfeld und Würzburg führt: Beteiligt waren laut Polizei ein blauer Porsche 911, ein roter Ferrari und ein weißer Kompaktwagen. Es bildete sich ein Stau von 20 Kilometern Länge.
Nach Polizeiangaben hatten mehrere unabhängige Zeugen - Unfallbeteiligte wie auch Besucher der Rastanlage Medenbach - gesehen, wie sich vier Fahrzeuge ein Rennen lieferten. Die Raser sollen alle drei Fahrstreifen ausgenutzt haben, um sich gegenseitig und andere Verkehrsteilnehmer rechts und links zu überholen.
Im starken, verlangsamten Verkehr zwischen der Rastanlage Medenbach und dem Wiesbadener Kreuz kam es zu dem Unfall: Ein 26-Jähriger fuhr mit seinem Mercedes CLS 350 (je nach Modell 224 bis 306 PS) fuhr einem auf dem linken Fahrstreifen fahrenden Citroen auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Wagen nach vorne geschleudert, prallte auf einen Audi mit Anhänger, der abriss und gegen weitere drei Fahrzeuge geschleudert wurde.
Autobahn gesperrt: Langer Stau
Nach ersten Schätzungen entstand ein Gesamtsachschaden von 50.000 Euro. Das Teilstück der Autobahn musste für die Rettungs-, Bergungs- und Reinigungsarbeiten teilweise voll gesperrt werden. Der Stau betrug zeitweise 20 Kilometer Länge.
Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu dem Unfall machen können. Bisher gebe es zu den flüchtigen Fahrzeugführern noch keine heiße Spur, sagte ein Polizeisprecher am Montag. "Es wurde Strafanzeige gestellt", bestätigte er. "Bei solchen Verkehrsvergehen ist eine Gefährdung aber relativ schwer nachzuweisen".