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Uffenheim
Seniorenbeirat sagt Podiumsdiskussion zur ärztlichen Versorgung ab
Die ärztliche und die notärztliche Versorgung in Uffenheim ist ein ständiges Thema. Für den Seniorenbeirat ist dies ein großes Anliegen, doch nur ein Landtagsdirektkandidat hatte für eine geplante Podiumsdiskussion zugesagt.
Foto: Gerhard Krämer | Die ärztliche und die notärztliche Versorgung in Uffenheim ist ein ständiges Thema. Für den Seniorenbeirat ist dies ein großes Anliegen, doch nur ein Landtagsdirektkandidat hatte für eine geplante Podiumsdiskussion ...
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 19.06.2023 02:27 Uhr

Der Seniorenbeirat der Stadt Uffenheim hatte die Direktkandidaten des Stimmbezirkes 510 für die Landtagswahl Bayern zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Kein Hausarzt, Facharzt und Notarzt – was nun?" am 30. Juni eingeladen. Nur ein Direktkandidat sagte zu, weswegen der Seniorenbeirat die Veranstaltung abgesagt hat.

Das Ärztethema wird im Uffenheimer Raum viel diskutiert. Gerade nach der "probeweisen Zusammenlegung der Notarztstandorte Uffenheim und Bad Windsheim" ab dem 1. Juli 2022. Der Modellversuch sollte ein Jahr dauern und hätte am Tag der geplanten Podiumsdiskussion geendet. Wie es danach weitergeht, steht noch in den Sternen, erst einmal, so der bisherige Stand, soll evaluiert werden.

Dass der Tag der geplanten Veranstaltung mit dem Ende der Probephase zusammengefallen wäre, sei zufällig, betont der Seniorenbeiratsvorsitzende Helmut Pustolla. Der Grund für das Datum sei der Terminplan von Notarzt Andreas Schenk gewesen. Diesen Arzt aber habe man auf jeden Fall dabeihaben wollen, sagte Pustolla gegenüber dieser Redaktion.

Nur der Kandidat der SPD hat zugesagt

Der Seniorenbeirat habe mit Schreiben vom 17. April und 17. Mai zu dem Thema "Kein Hausarzt, Facharzt und Notarzt – was nun? Was können wir gegen den Ärztemangel im ländlichen Raum Uffenheim unternehmen? Wie kann der Notarztstandort Uffenheim erhalten bleiben?" eingeladen. Leider habe nur der Direktkandidat der SPD, Harry Scheuenstuhl, zugesagt, bedauert Pustolla.

Die Kandidaten von CSU und Grüne hätten abgesagt, wollten aber eine Vertretung senden. Für die CSU hätte der bisherige Stimmkreisabgeordnete Hans Herold kommen sollen, der bei der Landtagswahl nicht mehr antritt. Der Direktkandidat Werner Stieglitz hätte bereits an diesem besagten Abend eine andere Veranstaltung.

Die Grünen hätte statt André Höftmann die Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs vertreten sollen. Sie kandidiert aber für den Stimmkreis 509, wäre aber mit diesem Thema vertraut gewesen. Die Abgeordnete der Freien Wähler, Gabi Schmidt, und der Kandidat der FDP, Johannes Loesch, hätten auf die Einladung nicht geantwortet, teilte der Seniorenbeirat mit.

Wir fühlen uns als Senioren abgehängt.
Helmut Pustolla, Seniorenbeiratsvorsitzender

"Aufgrund dieses offensichtlichen Desinteresses für die Probleme unserer ländlichen Region und der Generation 65+ hat der Seniorenbeirat beschlossen, die Podiumsdiskussion abzusagen", hatte es in der Pressemitteilung geheißen. Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt Pustolla, dass es eben die Direktkandidaten hätten sein sollen und keine Vertreter. Und: "Wir fühlen uns als Senioren abgehängt."

Die Absage sei umso bedauerlicher, da eine Delegation des Seniorenbeirates aus Rothenburg/Tauber eine Teilnahme zugesagt hat und auch Mitglieder der Seniorenbeiräte aus Dinkelsbühl und Feucht kommen wollten, berichtet der Vorsitzende. Es sei also ein überregionales Interesse an diesem Thema unübersehbar.

Auch die Notärzte empfinden die Region als abgehängt

Auch die Notärzte aus Uffenheim, die ihre Teilnahme zugesagt hatten, hätten den Eindruck geäußert, dass unsere Region abgehängt sei. Vermutlich sei die Thematik "Notarztstandort Uffenheim" aber schon eine beschlossene Sache.

Gerne hätte der Seniorenbeirat die Diskussionspartner gefragt, wie sie dem ärztlichen Nachwuchsmangel begegnen wollen, denn die konkrete Regelung der Hochschulzulassung erfolge durch Landesrecht. Deshalb stellt sich für den Seniorenbeirat die Frage, ob es nicht Sinn mache, alternativ zur Ausbildung in Bayern, Medizinstudenten das Studium im Ausland zu finanzieren mit der Verpflichtung, später als Vertragsarzt hier auf dem Land zu praktizieren.

Ebenso hätten sich die Podiumsteilnehmer der Frage stellen sollen, welche Anreize auf Landesebene für Vertragsärzte geschaffen werden könnten, sich auf dem Land anzusiedeln. Und schließlich hätte der Seniorenbeirat auch gerne Antworten erhalten, wie auf Landesebene die Schließung des Notarztstandorts Uffenheim verhindert werden könne.

Pustolla: "Wir bleiben dran"

Auf die Fragen wird es nun erst einmal keine Antworten bei einer Podiumsdiskussion geben. "Wir bleiben dran", gibt sich Pustolla kämpferisch.

Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt betont gegenüber dieser Redaktion, dass sie sich nicht vorwerfen lasse, desinteressiert zu sein. Frist für die Rückmeldung sei in der ersten Juniwoche gewesen, dass die Frist zwischenzeitlich vorverlegt worden sei, sei übersehen worden. So sei sie verwundert über die Absage am 1. Juni gewesen. Grundsätzlich sage sie zu oder ab. Sie räumt ein, dass der 30. Juni allerdings bis auf ein kleines Zeitfenster am späteren Nachmittag mit Terminen bereits vollgepackt gewesen sei.

 
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