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Würzburg
Seltene Hoffnungsschimmer an der Galeriewand: "Zeitenwende" als Thema für Kunstausstellung im Kulturspeicher
Die Gemeinschaftsausstellung der BBK-Mitglieder hat wieder einmal hohe Relevanz.
Foto: Joachim Fildhaut | Die Gemeinschaftsausstellung der BBK-Mitglieder hat wieder einmal hohe Relevanz.
Joachim Fildhaut
 |  aktualisiert: 20.11.2022 02:31 Uhr

Während das dritte Jahr mit Katastrophen, Krieg und Chaos einem Ende entgegengeht, gab der Berufsverband Bildender Künstler Unterfranken für seine Mitglieder-Gemeinschaftsausstellung im Kulturspeicher das Thema "Zeitenwende" aus.

25 Künstlerinnen und Künstler reichten ausschreibungsgemäß aktuelle Arbeiten ein, niemand wurde ausjuriert. Alle Werke passen zu den Vorgaben, die meisten sogar auf ähnliche Weise: Hier wendet sich die Zeit zum Düsteren. Für eine Herbst/Winter-Ausstellung ist das ja auch eine vertretbare Haltung.

Ein flachbrüstiger Holztorso von Dietmar Modes figuriert unter dem Titel "Die fetten Jahre sind vorbei" und zeigt schon wieder einen neuen Aspekt dieses vielseitigen Mannes. Gabriele Kunkels moosüberwachsener Mac-Computer steht nahebei, farblich korrespondiert schräg darüber Evelin Neukirchens Gemälde: ein blitzendes Kraftfeld zwischen zwei gekrümmten Massen.

Meist gedeckte Farben

In der Überzahl bleiben die Farben gedeckt, sogar bei der positivsten Message dieser Werkschau, der Fotodesign-Arbeit des Künstlerduos Nabiha & Thom Unity Art. Daneben: Zwei Fotografien bilden ein sehr lebendig wirkendes Fischskelett ab. Anita Tschirwitz ist die 26. Beiträgerin: Die kürzlich Verstorbene wurde ohne Bewerbung gedenkenhalber in die Ausstellung aufgenommen.

Mechthild Hart, Isa Wagner, Claire Wimmer und überraschenderweise auch Lena Gräve steuern das Genre Übermalungs-Tachismus bei, in dem ja immer Räume geschaffen werden, in denen die Zeit sich wenden mag. Große Hoffnung auf einen Umschwung zum Guten machen diese visuellen Welten nicht. Aber man kann seinen Blick in jede dieser Leinwände lange versenken. Soweit das Geschehen im Hochparterre des rechten Kulturspeicherflügels.

Meditieren zu zarten Goldlinien

Ein Drittel der Malerinnen und Bildhauer tritt noch einmal auf, im Keller bei der sechsten Ausstellung "Zeichnen zur Zeit". Die sollten Gäste auf jeden Fall anschließend mitnehmen, um sich wieder aufzuheitern. Das schaffen gleich am Anfang des Korridors die bunten Pinselzeichnungen von Jürgen Hochmuth; sie stimmen regelrecht fröhlich und variieren das Lebensthema des Künstlers: Häuser.

Dietmar Modes stellt seiner oben erwähnten Mageren doch noch einen Repräsentanten der fetten Jahre entgegen, Linda Schwarz hängte drei Goldstift-Flächengestaltungen, vor denen geneigte Gäste lange meditieren können. Der schmale Raum bringt erstaunlich viele Beispiele der Linienkunst. Kontraste und Korrespondenzen stellen klar, wie vielseitig die Zeichentechniken sind – und immer noch erweitert werden können.

Nach der Vernissage am Freitag, 18. November, 19 Uhr, sind beide Ausstellungen bis 18. Dezember freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen

 
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