Der wegen Corona stark ausgedünnte Ferienpass der Stadt war in diesem Jahr eine Jubiläumsausgabe. Vor 50 Jahren, zu den Sommerferien 1970, hatte das Städtische Jugendamt den ersten Ferienpass für Daheimgebliebene, Kinder und Jugendliche, angeboten. Schwerpunkte damals: umsonst mit Straßenbahn und Bus fahren, freier Eintritt ins Dalle und ein bisschen Kultur für Regentage. Der Würzburger Ferienpass war der erste in Bayern.
Rudolf Simmelbauer, inzwischen 80, war damals Jugendpfleger der Stadt. Der Ferienpass ist für den Sozialpädagogen "so eine Art Kind" neben den drei echten. Deshalb blickt er gerne zurück und blättert in alten Artikeln.
Dass der Ferienpass sein Kind sei, stimme aber nicht ganz. Der fürs Jugendamt zuständige Rathaus- Referent Ortwin Wiegleb habe die Idee gehabt, nachdem Hamburg 1969 damit auf den Markt kam. Starke Unterstützung kam von der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH. Auch, um die Transportkapazität der Straßenbahn in der Ferienzeit besser auszunutzen - das erklärte der damalige Generaldirektor Dr. Janßen damals gegenüber dieser Redaktion.
Mainfränkisches Museum und Städtische Galerie sollten die Ferienpass-Besitzer so oft sie wollten besuchen können, aber auf Simmelbauers Initiative hin wurden noch vier Wertmarken "angehängt" : Für jeweils einen Besuch in Residenz, Martin-von-Wagner-Museum, Festung Marienburg und Veitshöchheimer Schloss. Minigolf, Kino, Kart-Bahn, Dampferfahrt auf dem Main und Kletterwald kamen später dazu.