Die Blindeninstitutsstiftung feierte vor wenigen Tagen ihr 30-jähriges Engagement für das Thema "Sehen im Alter". Den Gästen wurde ein vielseitiges Programm geboten: Eröffnungsreden, ein Fachvortrag und ein "Talk am Tisch" luden dazu ein, die Meilensteine und Perspektiven im Bereich Sehen im Alter zu reflektieren. Die Verleihung der Graf-zu-Bentheim-Medaille in Gold an Sabine Kampmann, Leitung des Präventionsprogramms "Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen", stellte den Höhepunkt der Veranstaltung dar. Mit der höchsten Auszeichnung der Blindeninstitutsstiftung wurde ihr langjähriger und engagierter Einsatz für das Thema Sehen im Alter gewürdigt.
Was 1994 mit einer Vereinbarung mit der AOK Würzburg zur Sehhilfenberatung begann, ist heute ein zentrales Anliegen der Blindeninstitutsstiftung. "Wegen der immer älter werdenden Bevölkerung ist der Erhalt der Sehkraft im Alter eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Wir sehen uns hier in der Verantwortung, den Senior*innen die bestmögliche Unterstützung zu bieten und somit ihre Lebensqualität zu bewahren", betont Dr. Marco Bambach, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung. Bis heute können sich blinde oder sehbehinderte Senior*innen im Blindeninstitut Würzburg über Hilfsmittel und sozialrechtliche Ansprüche beraten lassen.
Ein weiterer Meilenstein war die vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderte Studie "Sehen im Alter" (2012 bis 2015), welche den Weg für das Präventionsprogramm "Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen" ebnete. Dieses wird seit 2016 erfolgreich in Kooperation mit verschiedenen Pflegekassen in stationären bayerischen Pflegeeinrichtungen von den Blindeninstituten Würzburg und Regensburg umgesetzt und zielt darauf ab, das Bewusstsein für das gute Sehen bei den Einrichtungen zu schärfen.
"Unser Präventionsprogramm besteht seit acht Jahren und wird ab 2025 um weitere drei Jahre verlängert. Wir sind stolz darauf, ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen aktiv zu unterstützen und den Pflegesektor für dieses Thema zu sensibilisieren", sagt Sabine Kampmann. Den hohen Bedarf für eine Förderung sieht sie auch in Zukunft und appelliert an die Politik, das Sehen im Alter im Blick zu behalten.
Von: Amelie Seidel (Öffentlichkeitsarbeit, Blindeninstitut Würzburg)