Die Regionalpartnerschaft zwischen dem Bezirk Mittelfranken und der Woiwodschaft Pommern wurde am 5. April 2000 besiegelt. Jetzt holte man die Feier zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft in Danzig nach. Die Bedeutung für Europa und die der einzelnen Menschen, die die Beziehungen lebendig halten, stand dabei im Mittelpunkt.
Mit einer kleinen Delegation reisten Bezirkstagspräsident Armin Kroder und seine Stellvertreterin Christa Naaß, die auch Beauftragte des Bezirkstages für die Regionalpartnerschaft mit der Woiwodschaft Pommern ist, auf Einladung von Marschall Mieczyslaw Struk nach Danzig. Beim offiziellen Festakt im Marschallamt der Woiwodschaft empfingen Vize-Marschall Józef Sarnowski und Jan Kleinszmidt, Vorsitzender des Sejmiks (Regionalparlament), die Gäste.
Lebendigkeit der Partnerschaft ist wichtig
Józef Sarnowski zählte die Bereiche der Zusammenarbeit auf und würdigte die in den 20 Jahren entstandenen fünf Kommunalpartnerschaften zwischen Wendelstein und Zukowo (2000), Stein und Puck (2004), Uffenheim und Kolbudy (2006), Burghaslach und Przywidz (2007) sowie Uehlfeld und Trabki Wielkie (2012). Das Marschallamt habe oft nur die Rolle des Initiators, des Unterstützers gehabt. Die Lebendigkeit der Partnerschaft hänge von den Einzelnen ab. Diese brächten sie zum Blühen. Eine gute Nachbarschaft müsse stets gepflegt werden, betonte Józef Sarnowski. Die Zusammenarbeit führe Völker zusammen.
Bezirkstagspräsident Armin Kroder erinnerte an die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch den damaligen Bezirkstagspräsidenten Gerd Lohwasser und den Marschall Jan Zarebski und würdigte das weitere Gedeihen der Verbindung unter seinem Vorgänger im Amt, Richard Bartsch.
Zahlreiche Projekte und Veranstaltungen
Mittlerweile könne der Bezirk Mittelfranken und die Woiwodschaft Pommern auf 20 erfolgreiche, von Aktivität gefüllte Partnerschaftsjahre zurückblicken. Säulen der Partnerschaft seien Projekte und Veranstaltungen aus den Bereichen Jugend, Kultur, Gesundheit, Soziales und ländliche Entwicklung.
"Kommunale und regionale Partnerschaften sind ein wirksames Mittel zur Verständigung von Völkern und zum Abbau von Vorurteilen untereinander", betonte Armin Kroder. Sie seien das Mittel zum Erhalt des Friedens. Kroder wünscht sich weitere mittelfränkisch-pommersche Partnerschaften.
Fritz Körber, ehemaliger Vertreter des Bezirkstagspräsidenten, ging als einer, der am 1. September 1939 (Beginn des Zweiten Weltkriegs) geboren wurde, und sich von Anfang an für die Völkerverständigung starkgemacht hatte, in seiner bewegenden Rede auf das europäische Regionalbündnis zwischen den drei Regionen Pommern (Polen), Limousin (Frankreich) und Mittelfranken ein. Dieses Bündnis wird auch als das "Kleine Weimarer Dreieck" bezeichnet und gilt als ein Vorbild für die Versöhnung. Er bat wie Kroder, den Geist der Freundschaft weiterzugeben und daran zu arbeiten, dass er überall im täglichen Leben spürbar werde.
Menschen vor Ort sind wichtig
Grzegorz Grzelak, stellvertretender Vorsitzender des Sejmiks, der Körbers Gedanken des "Kleinen Weimarer Dreiecks" aufgriff, sagte, dass die internationale Zusammenarbeit durch die Menschen vor Ort erfolge. Viele weitere Redner, darunter auch der deutsche Vizekonsul Sebastian Ortner, würdigten die Bedeutung der Partnerschaft für Europa. Uehlfelds Bürgermeister Werner Stöcker stellte ein beispielhaftes Projekt der Schulpartnerschaft vor. Auf die Jugend setzt auch Wojciech Kankowski, Bürgermeister von Zukowo. "Jugendliche sind das beste Beispiel dafür, dass es keine Grenzen gibt."
Die Delegation aus Mittelfranken absolvierte ein umfangreiches Programm. Unter anderem ging es auch ins Freilichtmuseum von Kluki, mit dem das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim verbunden ist.