
Im neuen Glanz erstrahlt ein bedeutendes kulturelles Erbe aus dem Jahr 1720 in Burggrumbach. Der Kulturgeschichtliche Arbeitskreis hat sich um die Restauration eines Bildstocks gekümmert. Sie war aufwändig und langwierig. Der "Kreuzschlepper mit Henkersknecht" zeigte bereits einige Risse. An manchen Stellen platzte schon der Stein ab.
Als problematisch erwies es sich, dass der Bildstock bei seiner Renovierung im Jahr 1982 in Acrylharz getaucht worden war. Das erschwerte die jetzige Sanierung für den Kunstbildhauer Klaus Schneider. Die letzte Renovierung war 2007 gewesen. Damals hat Anlieger Raimund Oppmann die Vorderseite des Sockels mit den Inschriften erneuern lassen.
Vor Ort konnte der Bildstock nicht saniert werden. Er wurde abgebaut und nach der Renovierung in der Ritterstraße schräg gegenüber der Einmündung der Schloßmühlstraße wieder aufgestellt. Zahlreiche Gläubige waren dabei, als Pfarrer Helmut Rügamer nach dem Sonntagsgottesdienst den kirchlichen Segen über den renovierten Bildstock erteilte.
In Burggrumbach ist diese bildhafte Darstellung des Leidenswegs Christi die erste freifigürliche Darstellung eines religiösen Kleindenkmals. Die Stifter waren Mathäus Hämmelmann und seine Ehefrau. Sie haben im Jahr 1720 vor ihrem Haus (Martinstraße 14) "dies Bild Gott zu Ehren hier aufrichten lassen".
Eine weitere Inschrift weist auf eine meditative Betrachtung des Kreuzschleppers hin. Sie heißt: "O Mensch steh still und schau mich / an, gedenk dein Sünd sind Schuld / daran, daß ich das schwere / Kreuz erlitt den Tot und dich / errett aus aller Not."
Für den kulturgeschichtlichen Arbeitskreis Burggrumbach ist es selbstverständlich, das kulturelle Erbe der Heimat zu bewahren. Vorsitzender Günter Dusel dankte Bürgermeister Alois Fischer im Rahmen der Segnung des restaurierten Kreuzschleppers für die stete Unterstützung des Arbeitskreises und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Der Bürgermeister würdigte das große kulturgeschichtliche Engagement. "Danke für eueren Beitrag, dass unsere Bildstöcke ein wesentlicher Bestandteil der fränkischen Heimat bleiben", sagte er.
Von: Irene Konrad (für den Kulturgeschichtlichen Arbeitskreis Burggrumbach)
