
Das Interesse war riesig, der Saal der Sparkasse Mainfranken bis auf den letzten Platz besetzt. Am Mittwochabend stellten sechs junge Unternehmen aus Würzburg und Umgebung bei der Verleihung des neunten Würzburger Startup-Preises ihre innovativen Ideen einer fachkundigen Jury und dem Publikum vor. Prämiert wurde zum einen der "Global Hero" – ein Unternehmen mit dem Potenzial, sich auf dem globalen Weltmarkt zu etablieren. Der "Local Hero" hingegen wurde für eine Idee mit großen Erfolgsaussichten in der Region Würzburg vergeben.
1000 Euro Prämie und 10.000 Euro Mediabudget der Main-Post
Die beiden Gewinner konnten sich auf 1000 Euro Siegesprämie sowie 10.000 Mediabudget der Main-Post freuen. Auch ein Unternehmens-Coaching und eine Buchhaltungssoftware sollen den Start ins erfolgreiche Unternehmertum befeuern. Ausgerichtet wurde die Preisverleihung in diesem Jahr wieder vom Gründungsnetzwerk Gründen@Würzburg und den Würzburger Wirtschaftsjunioren. Jochen Schönleber von der Sparkasse sowie Oberbürgermeister Christian Schuchardt eröffneten den Abend, bevor Johannes Keppner von Radio Gong die Zuschauer mit viel Witz von Pitch zu Pitch führte.

Fünf Minuten hatten die vorausgewählten Startups Zeit, um die Jury aus der lokalen Gründerszene und der regionalen Wirtschaft sowie das Publikum von ihrem Geschäftsmodell zu überzeugen. In weiteren fünf Minuten stellten sich die Gründerinnen und Gründer den kritischen Fragen der Jury, in der unter anderem Henriette Maaß, CEO von NanoStruct GmbH, und Dr. Joachim Kuhn, CEO von va-Q-tec AG, saßen. Die Stimmen der insgesamt fünf Jury-Mitglieder zählten im Endergebnis allerdings nur 50 Prozent, das Publikums-Voting floss ebenfalls zur Hälfte ein.
Den Anfang machten die "Local Heros" mit ihren Pitches. Die Jury war sich denkbar uneinig, welches der drei Startups hier den ersten Platz verdient hätte – ebenso wie das Publikum. Gewonnen hat letztendlich "ViCobility" mit ihrer Vision, kognitive und motorische Fähigkeiten altersunabhängig zu trainieren. Mit einer interaktiven Matte und einer App können Menschen zuhause, in Kindergärten, Unternehmen oder Therapieeinrichtungen mit Spielspaß neuronale Verbindungen im Gehirn ausbauen, wie Gründer Daniel Kestler, Visual- und Kognitivtrainer, sagt.
Nur knapp dahinter auf den Plätzen zwei und drei rangierten die Konzepte "Azubi-Infopoint" von der AS Soziabel-Marketing UG und "Olaria Surf". Der "Azubi-Infopoint" ist ein Aufsteller mit Display, mithilfe dessen an schulischen Einrichtungen Unternehmen und künftige Azubis digital aufeinandertreffen und in Kontakt treten können. Ein Surfparadies am Standort Würzburg hingegen war die Vision des Gründers Julian Piller mit "Olaria Surf". Per Elektroboot werden Wellen erzeugt, die Surferinnen und Surfer auf dem Main reiten können.
Was für die Jury eindeutig war
Wer den Preis als "Global Hero" aus dem Abend hervorgehen sollte, war für die Jury eindeutig: Die Inclusys UG war klarer Favorit und räumte den Titel am Ende des Abends auch mit großer Unterstützung des Publikums ab. Der "Zeitkompass" von Inclusys steht für eine neue Visualisierung von Zeit, mithilfe derer kognitiv eingeschränkte Personen ihren Alltag selbstständiger bewältigen können. Die Gründerinnen und Gründer Miriam Oswald, Rahel Schneider, Alexander Kuon und Hauke Wendt entwickelten dazu die Software für eine Smartwatch, die Tagespläne einfach und verständlich visualisiert.

Platz zwei in der Kategorie erhielten die beiden jungen Gründer Jakob Hebestreit und Lorenz Wolf mit ihrer Idee, einen Cashback-Flow zwischen der Gastronomie und Instagram-Nutzern zu etablieren. Man geht in ein Restaurant, erstellt eine Instagramstory über die App erhält einen Teil der Rechnung erstattet. Platz drei belegte das Unternehmen "UrbanSens", das Satellitendaten nutzt, um einen Überblick über die Thermik der Stadt zu bekommen, Hitzespots auszumachen, aber auch den energetischen Zustand von Gebäuden zu analysieren.
