Neun Tage vor dem eigentlichen Frühlingsanfang dürfen ihn die Würzburger dieses Jahr schon hören und erleben. Denn am 11. März beginnt der Literarische Frühling in der Stadtbücherei Würzburg. Sechs Autoren werden im Literaturcafé bis zum 9. Mai ihre Werke vorstellen.
Doch wie trifft man eigentlich aus dem gewaltigen Angebot an Literaten und neuen Büchern die richtige Auswahl? „Ich fahre mit meinem Mitarbeiter Frank Paulus im Frühjahr auf die Frankfurter Buchmasse und im Herbst nach Leipzig“, erzählt Bücherei-Chefin Anja Flicker, „dort besuchen wir die Verlage und die geben uns dann Tipps über Werke, die gerade im Entstehen sind. So sind wir immer mit vorne dabei.“
Ganz vorne mit dabei ist auch der Shooting-Star der jungen deutschen Literaturszene, Benedict Wells. Er eröffnet den Literarischen Frühling am 11. März mit seinem Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ – einer Liebesgeschichte, die das Überwinden von Verlust und Einsamkeit thematisiert.
Weiter geht es am 8. April in der Stadtbücherei Würzburg mit dem Festakt zur Eröffnung der Aktionswoche „Würzburg liest ein Buch“. Kulturpreisträgerin Pauline Füg moderiert den offiziellen Eröffnungsabend, zu dem Schirmherr und Oberbürgermeister Christian Schuchardt, die Leiterin des Fachbereichs Kultur Sybille Linke und Stadtheimatpfleger Hans Steidle geladen sind. Zusammen mit Jörg Nellen verleiht sie die Preise des Schul- und Vorlesewettbewerbs.
Am Freitag, 15. April, veranstaltet der Förderverein der Stadtbücherei ein Benefizkonzert im Burkardushaus mit dem Klavier-Duo Michaela Schlotter und Rudolf Ramming. Einen Tag später geht es dann wieder literarisch zu: Die Jacob-Grimm-Preisträgerin Nora Gomringer und Jazzmusiker Philipp Scholz lesen und vertonen Jakob Wassermanns „Der Aufruhr um den Junker Ernst“ (Aktion „Würzburg liest ein Buch“).
Die Bestseller-Krimi-Autorin Andrea Maria Schenkel kommt am Donnerstag, 21. April, mit ihrem neuen Roman „Als die Liebe endlich war“ in die Stadtbücherei. Darin geht es um den jungen Juden Carl Schwarz, der 1950 in New York Emmi kennenlernt, die – genau wie er selbst – die Vergangenheit verschweigt.
Am 27. April besuchen die Zwillingsbrüder und Globetrotter Paul und Hansen Hoepner die Stadtbücherei und erzählen aus ihrem Buch „Zwei um die Welt – In 80 Tagen ohne Geld“ wie sie per Anhalter im Flugzeug, Zug und Bus um den Erdball reisten.
Shida Bazyar liest am 3. Mai aus „Nachts ist es leise in Teheran“, ihrem ersten Roman, der eine aufrüttelnde Familiengeschichte zwischen Revolution, Flucht und deutscher Gegenwart erzählt.
Der gebürtige Iraker Abbas Khider beendet am 9. Mai mit seinem neuen Roman „Ohrfeige“ den Literarischen Frühling 2016. Das Buch greift eine zentrale Frage unserer Gegenwart auf: Was bedeutet es für einen Menschen, wenn er weder in der Heimat noch in der Fremde leben darf? Es ist die Geschichte von Karims Flucht aus dem Irak.
Karten gibt es in der Stadtbücherei im Falkenhaus, telefonisch unter Tel. (09 31) 37 24 44 oder per e-Mail an stadtbuecherei@stadt.wuerzburg.de