Alt, aber zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk ist die Technik in den Schaltschränken der Mainschleifenbahn, heißt es in einer Pressemitteilung. Jedes Jahr werden die Blinklichtanlagen an den Bahnübergängen zweimal komplett durchgecheckt, dazu kommen regelmäßige Nachschauen für kleinere Baugruppen wie Netzgeräte oder Batterien. Alle zwei Jahre prüft das Eisenbahnbundesamt. So funktioniert die gut 50 Jahre alte Technik noch immer wie am Schnürchen.
Doch gerade das lockte offenbar einen oder mehrere Täter an. Wie anfangs dieser Woche bei einer Bauzugfahrt entdeckt wurde, waren die Schaltschränke am Weißen Haus und an der "Sprungschanze" bei Prosselsheim mit Gewalt aufgebrochen worden. Offensichtlich fachkundige Täter bauten dann gezielt nur die wertvollen Teile aus, graue Kästen mit inzwischen rar gewordenen Relaisgruppen zum ferngesteuerten Einschalten und zum Selbsttest der Blinklichtanlagen.
Ersatz ist teuer - und schwer zu beschaffen
Ersatz zu beschaffen wird schwer, auf jeden Fall teuer, so Wolfgang Schramm, örtlicher Betriebsleiter der Mainschleifenbahn, in der Pressemitteilung. "Es kann leicht fünfstellig werden, wenn wir aufgearbeitete Baugruppen bei der Deutschen Bahn oder beim ehemaligen Hersteller kaufen müssen. Falls wir da überhaupt noch etwas bekommen. Mit der automatischen Einschaltung ist es auf jeden Fall bis auf Weiteres vorbei. Uns bleibt vorerst nur die Sicherung der Bahnübergänge durch Posten mit roten Warnflaggen."
Inzwischen ermittelt die Polizei. Der Förderverein Mainschleifenbahn dankt für Hinweise auf verdächtige Wahrnehmungen, besonders von "Wartungsarbeiten" an den Schaltkästen am Weißen Haus und bei Prosselsheim. Für Hinweise, die zur Ermittlung der Täter führen, setzt der Förderverein laut Pressemitteilung eine Belohnung von 500 Euro aus.
Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizeiinspektion Würzburg Land, Tel.: (0931) 457-0 oder an info@mainschleifenbahn.de.