„Campus Mitte“ lautet der Arbeitstitel eines Projekts auf dem Telekom-Grundstück zwischen Schweinfurter, Raiffeisen- und Schürerstraße, das der renommierte Schweizer Architekt Max Dudler kürzlich in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) vorgestellt hat. Auf dem Areal sollen nach aktuellem Stand neben einem neuen dreigeschossigen Bürogebäude der Deutschen Telekom zwei neue Hotels mit über 300 Zimmern und ein Parkhaus mit 550 Stellplätzen entstehen.
Neues Quartier als Stadteingang nach Würzburg
„Wir wollen ein neues Quartier als Stadteingang nach Würzburg aus dem Osten schaffen und haben versucht, auf dem Areal ein Ensemble zu entwickeln“, sagte Dudler. In einem ersten Bauabschnitt soll - von der Schweinfurter Straße aus gesehen hinter dem bestehenden Technik-Gebäude der Telekom - ein modernes Bürogebäude mit 300 Arbeitsplätzen hochgezogen werden.
Westlich davon ist geplant, das bestehende Gebäude Schürerstraße 7 abzureissen und durch ein großes Parkhaus zu ersetzen. Auf dem Dach der Garage plant Dudler eine Begrünung als Parkanlage für die beiden Hotels der Kategorie 3 und 4 Sterne. Das eine ist entlang der Schweinfurter Straße geplant, das andere im rechten Winkel dazu zwischen Parkhaus und neuem Bürogebäude.
„Der Investor baut sehr hochwertig“
In einem späteren Bauabschnitt soll das Telekom-Technikgebäude einer Erweiterung des geplanten Bürohauses weichen. „Der Investor baut sehr hochwertig“, versicherte der Schweizer Architekt seinen Kollegen und den Stadträten in der Stadtbild-Kommission. Die Mehrzahl der KoSa-Mitglieder waren von seinen Entwürfen nicht unbedingt begeistert: „Ich erkenne kein richtiges Ensemble und sehe auch keine echte Aufenthaltsqualität. Das ist kein sehr einladender Ort“, sagte Ferdinand Stracke.
Der Münchner Architekt kann sich auch nicht vorstellen, dass Hotelgäste zum Ausspannen in einen kleinen Park auf das Dach eines Parkhauses klettern möchten: „Man könnte mehr aus dieser Idee machen.“ Das Projekt in seiner aktuellen monolithischen Form „mit gigantischen Fassaden“ lasse sich nicht wirklich ins Stadtbild integrieren, so Stracke.
Planung an Würzburger Verhältnisse anpassen
Auch Stadtheimatpfleger Hans Steidle regte an, die Planung „an die Würzburger Verhältnisse anzupassen“. Positive Beispiele neuer Gebäude gebe es gerade in der Schweinfurter Straße genug, so der Tenor der Kommission. Nur Bernhard Winking aus Hamburg war anderer Meinung: „Ich finde den Entwurf großstädtisch, es passt zwischen die beiden großen Straßen.“