Kurz vor seiner Einschulung sagte er: „Besonders freue ich mich auf meine Schultüte und das Basteln und Malen.“ Am Dienstag kommt er in die dritte Klasse, von der Schultüte ist natürlich nichts mehr übrig. Und seine Lieblingsfächer sind inzwischen Mathe und Sport, erzählt der Achtjährige. „Gebastelt wird leider nicht so viel.“
Doch das trübt keineswegs seine Vorfreude auf den Beginn der Schule. „Ich gehe gerne in die Schule. Ich bin froh, dass es jetzt wieder weiter geht“, sagt Liam und spricht damit vielleicht nicht unbedingt stellvertretend für alle seiner Klassenkameraden. Ein bisschen Aufregung ist aber trotzdem dabei. „Ich habe auch schon vom neuen Schuljahr geträumt“, erzählt er. Was genau er geträumt hat, bleibt aber sein Geheimnis.
- 2015 trafen wir Liam Heeg vor seinem großen ersten Tag
760 ABC–Schützen in der Stadt
760 Grundschüler werden an diesem Dienstag in der Stadt Würzburg eingeschult. Das sind rund 70 weniger als vor zwei Jahren, als Liam Heeg in die erste Klasse kam.
Leistungsdruck steigt
Die ersten zwei Schuljahre waren für Liam nicht sehr anstrengend. Trotz einer längeren Krankheit hatte er keine Probleme, dem Schulstoff zu folgen. Noten gab es erst ab der Hälfte der zweiten Klasse und die Hausaufgaben waren meist schnell erledigt. Nur Deutsch fand er immer ein bisschen lästig.
„Aber wie es in der dritten Klasse wird, weiß ich noch nicht“, erzählt er. Seine Mutter Kathrin vermutet, dass der Sprung von der zweiten auf die dritte Klasse noch einmal eine große Veränderung mit sich bringt: „Man merkt auch, wie sich die Kinder selbst unter Druck setzen. Liam meinte bei seinem ersten Zeugnis mit Noten, dass er nicht gut genug gewesen ist. Das war aber gar nicht so.“ Der Übertritt in eine weiterführende Schule am Ende der vierten Klasse und damit auch der Leistungsdruck machten sich immer früher bemerkbar.
Erste Worte auf Englisch
Auch neue Fächer kommen in der dritten Klasse hinzu, die Grundschüler lernen die ersten Worte auf Englisch. „Ich habe dabei aber einen kleinen Vorteil“, erzählt Liam. Denn seine Großmutter kommt aus Irland. „Ich weiß schon, was Gurke und Erdbeere heißt. Und ich kann bis zehn zählen und sagen, wie es mir geht“, sagt Liam stolz.
„Jetzt reicht es mit den Ferien“
Dass sechs Wochen Ferien ganz schön lang sein können, hat auch Liam festgestellt. „Er hat mehrmals gesagt, dass er gar keine Lust mehr auf Ferien hat und möchte, dass die Schule wieder losgeht“, erzählt seine Mutter. „Am Anfang der Ferien war ich im Zeltlager und wieder zuhause war ich fast die ganze Zeit draußen im Garten“, sagt Liam.
Außerdem hat er fleißig lesen geübt und das Einmaleins wiederholt. Zurzeit liest er mit seinen Eltern zusammen Harry Potter. Bei Band fünf sind sie mittlerweile schon. „Seit dem vierten Band finde ich es schon ein bisschen gruselig. Und an Fasching war ich als Harry verkleidet“, erzählt er, als er das dicke Buch aus dem Schrank holt.
Ansichtskarte für die Lehrerin
Die letzten Ferientage hat er trotz aller Vorfreude noch einmal sehr genossen. „Ich bin noch ganz viel draußen unterwegs, bevor ich wieder den ganzen Tag in der Schule sitzen werde“, erzählt er. Alle Hefte und Stifte sind schon besorgt, nur eine kleine Hausaufgabe muss er noch erledigen. „Wir sollten unserer Lehrerin eine Postkarte aus den Ferien schicken. Das muss ich unbedingt noch machen“, erzählt Liam.