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Würzburg
Schützengau Würzburg traf sich
Landeschützenmeister Christian Kühn spricht zu den Vereinsvertretern., daneben Gauschützenmeister Axel Höfler (Höllrich), Gauschriftführerin Gabriele Quast (Veitshöchheim) und stellv. Gauschützenmeister Klaus Schöll (Reichenberg).
Foto: Karl Beislein, Eibelstadt | Landeschützenmeister Christian Kühn spricht zu den Vereinsvertretern., daneben Gauschützenmeister Axel Höfler (Höllrich), Gauschriftführerin Gabriele Quast (Veitshöchheim) und stellv.
Bearbeitet von Frank Kupke
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:25 Uhr

In Eibelstadt haben sich 56 Schützengesellschaften und -vereine aus den Altlandkreisen Gemünden, Karlstadt, Würzburg und Ochsenfurt zu ihrer Jahreshauptversammlung getroffen. Sie bilden den Schützengau Würzburg des Bayerischen Sportschützenbundes (BSSB).

Gauschützenmeister Axel Höfler (Höllrich) freute sich, dass 150 Vertreter der Vereine zu dieser Versammlung gekommen sind und so für ein volles Haus gesorgt haben. Harald Gretsch, Schützenmeister in Eibelstadt und damit Hausherr im Schützenhaus begrüßte die Anwesenden ebenfalls sehr herzlich und erinnerte daran, dass vor 25 Jahren die Jahreshauptversammlung wegen Hochwasser verschoben werden musst. Schmunzelnd fügte er hinzu, dass der Wasserstand des Maines aktuell noch über 3 Meter niedriger liegt als damals.

Gauschützenmeister Höfler hob in seinem Bericht hervor, dass in der sportlichen Entwicklung und in der Organisation der Meisterschaften derzeit einige Veränderungen stattfinden. Er freute sich, dass der Informationsstand der Sportschützen beim Umsonst&Drausen Festival in Würzburg von über 800 Besuchern frequentiert wurde und betonte den Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit. Hier dürfen auch traditionelle Schützenfeste und örtliche Veranstaltungen nicht vergessen werden, denn auch dies sind Plattformen mit denen man die Menschen vor Ort erreichen kann und mit ihnen ins Gespräch kommt.

Im Weiteren berichtete Höfler über die Arbeit der Gauvorstandschaft und einer Reihe von Veranstaltungen. Ein Höhepunkt dabei war die Ehrungsgala Anfang Oktober in Leinach, bei der über 400 Schützen für ihre sportlichen Leistungen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene aber auch auf internationalen Wettkämpfen und Weltmeisterschaften geehrt wurden. Beim Gaukönigsschießen haben sich 171 aktive beteilligt, doppelt so viele wie im Vorjahr. Hier hat Hannah May aus Eibelstadt mit einem 1,0 Teiler den Besten Schuss aller Teilenehmer abgegeben und konnte sich so den Titel Gaujugendkönigin.

Zum Schluss seines Berichtes ging Höfler auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen ein. Hier ist seit ca. 3 Jahren eine Stagnation bei ca. 6500 Mitgliedern im gesamten Bereich festzustellen. Er forderte die Verantwortlichen der Vereine auf, weiter an der Mitgliederwerbung, insbesondere im Nachwuchsbereich zu arbeiten, um die Mitgliederzahlen auf Dauer stabil zu halten und evtl. auch wieder einmal eine Steigerung zu erreichen.

Christian Kühn, seit März 2019 neuer Landesschützenmeister in Bayern, hat es sich nicht nehmen lassen, in die von München weit entfernte Region zu kommen. In seinem Grußwort beschwor er den Zusammenhalt im Landesverband, denn nur gemeinsam könne man Erfolge feiern. Hier möchte er aktiv mitarbeiten. Das Landesschützenmeisteramt und die Geschäftsstelle wollen Ansprechpartner sein, auch für die Verantwortlichen in den Vereinen. Er hat dazu aufgerufen, aktiv den Kontakt zu suchen.

Den Schützengau Würzburg stellte Kühn als Aushängeschild dar, denn hier werde im Sport, in der Jugendarbeit aber auch in der Traditionspflege vorbildliche Arbeit geleistet. Wörtlich sagte er: „Die Schützenvereine schaffen Gemeinschaft, fördern das ehrenamtliche Engagement, sportliche Fairness und soziale Kontakte!“.

An die Politiker richtete er den Apell, die Schützenvereine zu Unterstützen.

Zum Vorfall in Hanau bekundete er offen seine Trauer und sein Mitgefühl. Es sei die Tat eines geisteskranken Einzeltäters. Sportschützen sind keine Attentäter. An jede gerichtet, die eine weitere Verschärfung des Waffenrechtes fordern, sagte er: „Sportschützen sind keine Attentäter! – Terroristen halten sich nicht an Gesetze und brauchen die Sportschützen nicht um an Waffen zu kommen.“ Kühn hat zudem darauf hingewiesen, dass der BSSB Mitglied in mehreren Organisationen ist, die sich gegen rechte Hetze engagieren, unter anderem auch im Bündnis für Toleranz.

Deutschland hatte schon seit vielen Jahren das schärfste Waffenrecht in der Welt. Die aktuellen Änderungen seien notwendig geworden, um geltendes EU-Recht in nationales Recht umzusetzen. Diese sind seit 2013 verabschiedet. Für Sportschützen, die legal erlaubnispflichtige Schusswaffen besitzen gibt es ab jetzt eine Nachweispflicht der Sportschützen-Eigenschaft. Das heißt, die Schützen müssen belegen, dass sie regelmäßig aktiv am Schießsport teilnehmen.

Kühn hofft darauf, dass die selbe Energie, die in die Reglementierung des Sportschiessens eingebracht wird, auch für das Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen verwendet wird. Denn bei diesen Ballerspielen, die von vielen Kindern und Jugendlichen konsumiert werden, meint man manchmal, das Blut läuft gleich aus dem Bildschirm.

Zum Schluss seiner Ausführungen berichtete Kühn über aktuelle Entwicklungen auf der Olympiaschießanlage Hochbrück. Hier wird zur Zeit sehr viel Geld für Modernisierungen, behindertengerechten Ausbau und die Beseitigung von Sturmschäden ausgegeben.

Bezirksschützenmeister Mathias Dörrie (Leinach) hat auf personelle Änderungen im Bezirk hingewiesen: Harald Gretsch (Eibelstadt) ist nun Referent für Aus- und Weiterbildung. Robert Langhammer (Schweinfurt) ist neuer Bogenreferent, er wird unterstützt von Rene Repp (Schimborn) im Bereich Feldbogen und Thomas Assmann (Eibelstadt) im Bereich 3-D-Bogen. Neuer Böllerreferent ist Tobias Elsesser (Kleinkahl).

Manfred Rüthlein (Waldbüttelbrunn) folgte mit dem Sportbericht. Er konnte eine durchaus positive Bilanz aus dem Sportjahr 2019 ziehen. Aus dem Schützengau Würzburg konnten 51 Starter im Einzel und 18 Mannschaften den Titel Unterfränkischer Meister erringen. 17 Einzelschützen und 5 Mannschaften wurden Bayerischer Meister. Bei den deutschen Meisterschaften konnten sich zwei Teilnehmer platzieren. Mit Sarah Lechner (Röttingen) und Tobias Meyer (Rimpar) sind zudem zwei Athleten auf internationalen Wettkämpfen aktiv und vertreten dort Deutschland.

Bei den Gaumeisterschaften für das laufende Jahr beteiligten sich insgesamt ca. 1000 Sportler in 49 Disziplinen, hier ist der Bogensportbereich noch gar nicht mit eingerechnet. An den Rundenwettkämpfen beteiligen sich 43 Vereine mit 172 Mannschaften und bisher 882 Einzelschützen. Die neue Disziplin Blasrohr erfreut sich immer größerer Beliebtheit und soll weiter gefördert werden.

Es folgten Gerhard Enders (Oberdürrbach) mit Informationen aus dem Bogenbereich, Monika Ebert (Zell) mit dem Bericht über die Damenarbeit, Ulrich Ebert (Versbach) mit dem Jugendbericht, Karl-Heinz Mattern (Würzburg-Grombühl) zum Thema Menschen mit Handicap und Wolfgang Kraft (Würzburg-Versbach) zum Thema Ehrungen. Der Bericht des Böllerreferenten Hubert Backmund wurde verlesen.

Den Abschluss der Berichte aus den einzelnen Bereichen machte Harald Gretsch (Eibelstadt). Er hob die Bedeutung qualifizierter Mitarbeiter in den Vereinen hervor und verwies auf aktuelle Bildungsangebote.

Gauschatzmeister Frank Schenk-Hartmann berichtete über die finanzielle Situation des Schützengaues. Es wurde gut gewirtschaftet. So konnte ein Überschuss von 8000 EUR verzeichnet werden, der für die Jugendarbeit und die Förderung des Schießsports eingesetzt werden soll. Die Kassenprüfer Jürgen Issing (Leinach) und Karl-Heinz Putz (Kleinrinderfeld) bescheinigten dem Schatzmeister eine vorbildliche Kassenprüfung und beantragten die Entlastung. Die Versammlung folgte dem Antrag einstimmig.

Für ihr ehrenamtliches Engagement und ihren jahrelangen Einsatz für das Schützenwesen wurden folgende Miglieder im Rahmen der Versammlung geehrt: Geehrt werden: Heike Dziura und Peter Dziura (beide HSG Würzburg) mit dem Ehrenzeichen BSSB in Anerkennung, Thilo Böhm (Waldbrunn), Stefan Furkel, Andres Thumann (beide Sommerhausen) mit der Gauehrennadel in Silber, Carsten Bauer (Estenfeld) mit der Verdienstnadel klein Gold des Deutschen Schützenbundes, Klaus-Peter Walz, Waldtraud Heiß (beide Estenfeld) und Heike Gretsch (Eibelstadt) mit der kleinen Ehrennadel des BSSB.

Unter dem Punkt Anträge wurde beschlossen, dass Gauschützenfest 2020 und das Gaukönigsschießen in diesem Jahr an den KKSV Höllrich zu vergeben.

Im Punkt Verschiedenes dankte Gauschützenmeister Axel Höfler dem bisherigen Gauschriftführer Dr. Andreas Böhm (Würzburg) für seine bisher geleistete Arbeit. Er steht leider aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Höfler wollte nun Gabriele Quast (Veitshöchheim) als kommissarische Gauschriftführerin vorstellen. Der Schützenmeister aus Leinach stellte den Antrag, sie nicht kommissarisch zu benennen, sondern eine Nachwahl durchzuführen. Die Versammlung folgte dem Antrag und wählte Gabriele Quast einstimmig zur Gauschriftführerin.

Nach 3 ½ Stunden Beschloss Gauschützenmeister Höfler die Versammlung mit dem traditionellen Gruss „Gut Schuß!“.

Bei der Jahreshauptversammlung der Schützenvereine im Schützengau Würzburg wurde Ehre zuteil, wem Ehre gebührt: v.l.: Mathias Dörrie (Bezirksschützenmeister), Waltraud Heiß (Estenfeld), Carsten Bauer (Schützenmeister Estenfeld), Thilo Böhm (stellv. Gaujugendleiter) Heike Gretsch (Schriftführerin Eibelstadt), Heike Dziura (HSG Würzburg), Peter Dziura (HSG Würzburg), Andreas Thumann (Sommerhausen), Christian Kühn (Landesschützenmeister), Stefan Furkel (Sommerhausen), Axel Höfler (Gauschützenmeister), Klaus Schöll (stellv. Gauschützenmeister)
Foto: Karl Beislein, Eibelstadt | Bei der Jahreshauptversammlung der Schützenvereine im Schützengau Würzburg wurde Ehre zuteil, wem Ehre gebührt: v.l.: Mathias Dörrie (Bezirksschützenmeister), Waltraud Heiß (Estenfeld), Carsten Bauer (Schützenmeister ...
 
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