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REGION WÜRZBURG
Schülern das Ehrenamt schmackhaft machen
Anna Scheurig (Mitte) leistete über 200 ehrenamtliche Stunden beim BRK Bereitschaftsdienst; im Bild mit der Einsatzleiterin Corinna Hasenwinkel und Landrat Eberhard Nuß.
Foto: Traudl Baumeister | Anna Scheurig (Mitte) leistete über 200 ehrenamtliche Stunden beim BRK Bereitschaftsdienst; im Bild mit der Einsatzleiterin Corinna Hasenwinkel und Landrat Eberhard Nuß.
Von unserer Mitarbeiterin Traudl Baumeister
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:39 Uhr

Gewinnern ganz besonderer Art überreichte Landrat Eberhard Nuß im Sitzungssaal des Landkreises Urkunden und Präsente. 40 Siebt- bis Neuntklässer aus dem Landkreis Würzburg, lobte Nuß, hätten durch ihre Teilnahme an Feel FR.E.E. (= FReiwillig, Ehrenamtlich, Engagiert), einem Pilotprojekt des Landkreises, gleich mehrfach gewonnen: Im gesamten Projektjahr durften sie sich über neue Erfahrungen, Erkenntnisse und Kompetenzen für ihr Leben und ihr Umfeld freuen. „Ihr habt Euch allerhöchsten Respekt verdient. Das habt Ihr wirklich Klasse gemacht“, zollte der Landrat den Schülern Anerkennung.

Offen für alle Schulen im Landkreis

Im zweiten Jahr schrieb das Ehrenamtspilotprojekt weiter Erfolgsgeschichte. Im nächsten Schuljahr werde das Angebot, das jungen Menschen das Ehrenamt nahebringen soll, über die bisherigen Projektschulen hinaus ausgeweitet, erläutert Projektleiterin Kerstin Gressel. Künftig ist Feel FR.E.E. auch offen für alle, die nicht die Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg, das Gymnasium Veitshöchheim oder die Mittelschule Gaukönigshofen besuchen.

Somit haben über 13-Jährige künftig im ganzen Landkreis die Chance, mit dem Ehrenamtsjahr in der Schule Lebenserfahrung zu erwerben und das befriedigende Gefühl zu erleben, einen Beitrag für die Gesellschaft geleistet zu haben, sagte Gressel. Nebenbei erhalten sie beim Abschlussfest der Servicestelle Ehrenamt ein Zertifikat, das ihnen bei der späteren Berufswahl die eine oder andere Tür ein Stück weiter öffnen könnte. Ganz im Sinne des Projekt-Mottos: „Das Schuljahr, das Dich weiterbringt.“

Das Einsatzspektrum der Jugendlichen ist breit. Das zeigte sich wieder bei der Verleihung der Zertifikate. Es reicht von Beschäftigungsangeboten in der Kindertagesstätte über Hausaufgabenhilfe in der Mittagsbetreuung und Trainerassistenz in unterschiedlichsten Sportarten bis hin zur Mithilfe in der Pfarrgemeinde, bei der kommunalen Jugendarbeit oder bei Rettungsdiensten.

Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl der Einsatzstellen – da unterscheide sich das Ehrenamt der Jugendlichen nicht von dem Erwachsener – sei stets das Interesse, betonte Gressel. „Es ist erlaubt und sogar erwünscht, seine persönlichen Ideen und Interessen einzubringen.“

Wahrscheinlich aus diesem Grund leisteten die vom Landrat Ausgezeichneten beinahe alle deutlich mehr als die geforderten 60 Stunden im Jahr. „Es hat einfach viel Spaß gemacht“, sagt nicht nur Spitzenreiterin Anna Scheuring.

Anfangsschwierigkeiten überwinden

In vielen Gesprächen hat Gressel bei ihren Besuchen an den Einsatzorten von den Schülern die Freude über das Tun herausgehört. Auch und gerade, wenn anfangs vielleicht kleine oder größere Schwierigkeiten überwunden, Vorurteile beseitigt, Berührungsängste abgebaut oder Selbstbewusstsein aufgebaut werden musste. Etwa beim Spielen und Vorlesen im Seniorenheim, bei der Zusammenarbeit mit der eigenen Pfarrerin oder als Junge beim Basteln im Kindergarten.

Die 15-jährige Anna Scheuring von der Leopold-Sonnemann-Realschule hat alle übertroffen und ganze 200 Stunden beim Bereitschaftsdienst des BRK Würzburg geleistet. Damit das überhaupt möglich war, hat sie in den vorangegangenen Sommerferien zudem einen Sanitätsgrundkurs (65 Stunden) absolviert. Für die Schulsanitäterin hat das Ehrenamtsjahr endgültig Klarheit gebracht: „Ich werde auf jeden Fall beim BRK weitermachen.“

Was Einsatzleiterin Corinna Hasenwinkel sehr freut. Auch wenn ihr Schützling erst 15 Jahre alt ist, die Kurse für den echten Dienst, für den man volljährig sein muss, könne Anna bereits jetzt nach und nach absolvieren – und dann mit 18 im Bereitschaftsdienst voll durchstarten, erläutert Hasenwinkel.

Unterstützung der Kooperationspartner

„Im nächsten Schuljahr nehmen wir trotzdem gerne wieder jemand Neues von Feel FR.E.E. im Team auf“, ergänzt die Einsatzleiterin.

Offen und gerne bereit, den jungen Menschen beim Einstieg ins Ehrenamt zu helfen – so erlebe sie die über den ganzen Landkreis verteilten Kooperationspartner, berichtet Gressel. Weil ohne sie – wie auch ohne die Bereitschaft der Eltern, den Nachwuchs in seinem Engagement zu unterstützen – nichts ginge, wird auch den Projektpartnern ausdrücklich gedankt. Urkunde und Feel-Free-Rucksack mit Handy-Ladestation, Kulinarischem und Kinogutschein erhalten neben den Schülern auch die Vertreter der Einsatzorte.

Foodtracks im Garten warten nach der feierlichen, aber angenehm zügigen Zertifikatsübergabe auf alle und das Feel FR.E.E.-Jahr endet mit einer kleinen Party aller Beteiligten. Auch das muss sein, sagt Gressel. Spaß haben dürfen und den Dank der anderen für das eigene Engagement zu spüren, gehöre zu einer erfolgreichen Ehrenamtskarriere dazu.

Ausführliche Infos für Interessenten am Projekt findet man im Internet: www.feelfree-wuerzburg.de

Die Feel FRE.E.E-Schüler stellten sich mit Projektleiterin Kerstin Gressel (hinten von links) und Landrat Eberhard Nuß sowie Vertretern ihrer Kooperationspartner zum Erinnerungsfoto.
Foto: – | Die Feel FRE.E.E-Schüler stellten sich mit Projektleiterin Kerstin Gressel (hinten von links) und Landrat Eberhard Nuß sowie Vertretern ihrer Kooperationspartner zum Erinnerungsfoto.
 
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