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Würzburg
Schüler schützen: Kampagne gegen strafbare Inhalte auf Handys gestartet
"Schüler sind oft nur einen Klick von Ärger entfernt", sagt Bayerns Justizminister Georg Eisenreich. Ein Influencer zeigt den Jugendlichen jetzt, wo die Gefahren lauern. 
'Mach dein Handy nicht zur Waffe': Mit Schülern des mit Schülern des Friedrich-Koenig-Gymnasiums stellte Justizminister Georg Eisenreich in Würzburg die Präventionskampagne vor. 
Foto: Fabian Gebert | "Mach dein Handy nicht zur Waffe": Mit Schülern des mit Schülern des Friedrich-Koenig-Gymnasiums stellte Justizminister Georg Eisenreich in Würzburg die Präventionskampagne vor. 
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 27.04.2023 11:27 Uhr

Auch der Start einer großen Aufklärungskampagne der Staatsregierung für Schüler in Nordbayern stand zu Wochenbeginn ganz im Zeichen des brutalen Messerangriffs vom Freitag. Weil es aber um ein wichtiges Thema gehe, habe man die Veranstaltung in Würzburg nicht abgesagt, sagte Lothar Schmitt, der Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg. Mit einer Schweigeminute wurde am Würzburger Justizzentrum der Opfer gedacht. Justizminister Georg Eisenreich (CSU) legte anschließend am Tatort am Barbarossaplatz Blumen für die Opfer nieder.

Schnell im strafbaren Bereich

Ob Hakenkreuze, Gewaltvideos und kinderpornografische Bilder: Schüler seien "oft nur einen Klick von Ärger entfernt", machte der Justizminister deutlich. Staatsanwälte seien immer häufiger mit strafbaren Inhalten auf Schülerhandys, die über Netzwerke und Chats verbreitet werden, konfrontiert. Laut Eisenreich wurden 2019 in Bayern 39 Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis 20 Jahren verurteilt, weil sie kinderpornografische Inhalte verbreitet, erworben oder besessen hatten. Dabei seien sich die Schülerinnen und Schüler oft gar nicht bewusst, wie schnell sie sich strafbar machen können und was die Folgen sind, so Eisenreich.

Jugendrichter Jürgen Reiher zeigte den Schülern die Gefahren anhand von Beispielen aus seiner Praxis. 
Foto: Fabian Gebert | Jugendrichter Jürgen Reiher zeigte den Schülern die Gefahren anhand von Beispielen aus seiner Praxis. 

Deshalb der Start der Kampagne in Schulklassen in allen drei in allen drei bayerischen Oberlandesgerichts-Bezirken: "Wir wollen Kinder und Jugendliche für das Thema sensibilisieren und einen Beitrag zur Prävention leisten. Wir wollen alle Schülerinnen und Schüler vor Straftaten und Strafverfahren schützen", sagt Eisenreich.

Jugendrichter Reiher nennt Beispiele

Das Motto: "Mach dein Handy nicht zur Waffe". Der stellvertretende Amtsgerichts-Direktor Jürgen Reiher, als Jugendrichter mit dem Thema  in der Praxis selbst befasst, erklärte beim Start am Montag, wie schnell man sich im strafbaren Bereich bewegt: Gedankenlos werden strafbaren Inhalten in Chatgruppen geteilt, kinderpornografische Darstellungen gespeichert. 

Den Schülerinnen und Schülern einer siebten Klasse des Würzburger Friedrich-Koenig-Gymnasiums machte Reiher klar, wie hart die Konsequenzen aussehen können. Beispielsweise können sich Nutzer strafbar machen, wenn sie kinderpornografische Bilder unaufgefordert über Chatgruppen zugesandt bekommen und diese nicht unverzüglich löschen oder den zuständigen Stellen melden. Heikel wird es auch, wenn man  Nacktfotos der Freundin oder des Freundes ohne Einwilligung über Social Media-Plattformen der Schulklasse zugänglich macht.

Kurzes Video vom Influencer Falco Punch

Im Mittelpunkt der Kampagne steht ein rund zweiminütiges Video mit Falco Punch. "Mit mehr als zehn Millionen Followern bei TikTok einer der erfolgreichsten deutschen Influencer", sagt Eisenreich. "Er holt die Jugendlichen dort ab, wo sie sich besonders oft aufhalten: im Netz". Anhand typischer Fälle zeigt der Influencer, wie schnell man mit dem Gesetz in Konflikt geraten und eine strafbare Handlung mit dem Handy begehen kann. 

Flankiert wird das Video von einer eigenen Webseite mit vielen Informationen, die nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Eltern gedacht ist: www.machdeinhandynichtzurwaffe.de

 
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